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Victim Blaming / Täter*in-Opfer-Umkehr

Victim Blaming setzt sich aus dem Englischen victim (= Opfer) und blaming (= Beschuldigung) zusammen und wird im Deutschen häufig auch als Täter-Opfer-Umkehr bezeichnet. Konkret bezeichnet der Begriff Fälle von traumatischen Ereignissen, bei welchen anschließend das Opfer anstelle der tätig gewordenen Person beschuldigt wird. Der betroffenen Person wird die Beweislast und (in)direkt die Verantwortung für den Übergriff zugeschoben. Skeptisch wird hinterfragt, ob die Person sich „offensiv gewehrt“ hat oder das belästigende Verhalten nicht „provoziert “ hat. Das Verhalten der tätig gewordenen Person hingegen wird als scheinbar selbstverständliche „Reaktion“ auf entsprechende Hinweise stilisiert oder als Kommunikationsproblem abgetan. Victim Blaming tritt besonders häufig in Fällen von sexualisierter Gewalt und Vergewaltigung auf. Ausführende Personen von Victim Blaming können Angehörige sein, aber auch Richter*innen und Anwält*innen. Als beispielhafte Situation kann ein Fall dienen, in welchem eine Frau sexualisierte Gewalt erleben musste und danach aufgrund ihres Outfits oder Verhaltens dafür verantwortlich gemacht wird. Victim Blaming lenkt von der tätig werdenden Person ab „und davon, dass Sexismus und starre Geschlechterrollen damit zu tun haben, dass es so viel sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen gibt“ (Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. o. D.).

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