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Binär/ binäres Geschlecht

Binär steht für zweiteilig. Innerhalb unserer westlichen Gesellschaft besteht eine Vorstellung von Geschlechtern in einem binären System. Das bedeutet, die Menschheit wird auf die zwei Geschlechter männlich und weiblich reduziert. Alle anderen Geschlechter sind damit eine Abweichung der binären Norm, was zu Unterdrückung, Ausgrenzung und Ungleichstellung führt. Die Vorstellung, die sich einstellen muss, ist die eines offenen Geschlechtersystems. Dies würde bedeuten, dass Geschlecht divers und als ein Spektrum begriffen wird, welches über die Binarität hinausgeht.
Das binäre System findet sich auch in der Sprache wieder. Durch die Verwendung des generischen Maskulins werden nicht einmal beide Geschlechter, sondern allein der Mann in den Fokus gerückt. Ein offenes Geschlechtersystem mit entsprechender Politik, Forschung und Praxis erfordert auch eine geschlechtergerechte Sprache. Noch heute ist das generische Maskulin die dominierende Personen- oder Berufsbezeichnung. Demnach wird die männliche Form generisch, also als allgemeingültiger Oberbegriff verwendet. Frauen, sowie alle weiteren Geschlechter sollen dabei „mitgedacht“ werden, was jedoch zu Diskriminierung und Benachteiligung führt. Der Mann wird zur Norm für eine Personen-gruppe, die sich aus allen Geschlechtern zusammensetzen kann. Im Sinne der geschlechtergerechten Sprache sollen auch Frauen, diverse*, Agender Personen sowie alle anderen Personen im Spektrum sichtbar gemacht werden. Dies läuft der Verwendung des generischen Maskulins zuwider.
Unter dem Begriff Gendern wird ebendiese geschlechtergerechte Sprache diskutiert. Mit Hilfe des Gender-Sternchens (*), auch Gender-Asterisks, können in Personenbezeichnungen neben männlichen und weiblichen auch weitere Geschlechter und Geschlechtsidentitäten sichtbar gemacht und einbezogen werden, wie beispielsweise das dritte Geschlecht bzw. diverse Personen.

Body policing

bezeichnet das Kontrollieren oder Kritisieren des Aussehens oder der Körper anderer Menschen durch gesellschaftliche Normen oder individuelle Urteile. Dies kann sich in Form von Kommentaren, Bewertungen oder Verhaltensweisen äußern, die darauf abzielen, die Körper anderer in Übereinstimmung mit bestimmten Schönheitsidealen oder Normen zu formen. Body Policing kann zu negativen Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und die psychische Gesundheit führen und verstärkt Geschlechterstereotypen und -ungleichheiten.

Body Shaming

ist eine Form von sozialer Diskriminierung, die sich auf das Aussehen und die körperlichen Merkmale einer Person konzentriert. Dabei werden Menschen aufgrund ihres Körpergewichts, ihrer Größe, Form, Hautfarbe oder anderer Merkmale kritisiert oder herabgesetzt. Dies kann auf offensichtliche Weise geschehen oder auf subtile Weise.
Die Auswirkungen von Body Shaming können weitreichend sein und sich stark auf das Selbstwertgefühl, die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der betroffenen Person auswirken. Es kann zu einem negativen Selbstbild, zu Depressionen, Angstzuständen, Essstörungen und anderen psychischen Problemen führen.
Insbesondere in einer Gesellschaft, die oft Schönheitsideale propagiert, die unrealistisch oder unerreichbar sind, können Menschen, die nicht diesen Idealen entsprechen, sich besonders verwundbar fühlen.

Breadwinning

bezeichnet die Rolle einer Person, typischerweise eine*r Ehepartner*in oder eines Haushaltsmitglieds, der/die hauptsächlich für den Lebensunterhalt der Familie sorgt, indem sie finanzielle Ressourcen bereitstellt. Historisch gesehen war dies oft die Rolle des Mannes, der als Alleinverdiener fungierte, während die Frau sich um den Haushalt und die Kinder kümmerte. Heutzutage können jedoch beide Partner Breadwinning-Verantwortlichkeiten übernehmen, denn Geschlechterrollen in Bezug auf die finanzielle Unterstützung einer Familie sind vielfältiger geworden.

Bro Culture

bezeichnet eine informelle, oft männlich dominierte Gruppenkultur, die bestimmte Verhaltensweisen und Einstellungen fördert, die als typisch für junge Männer angesehen werden. Dazu gehören oft Dinge wie Wettbewerbsdenken, Prahlerei, übermäßiger Alkoholkonsum, Frauenobjektivierung und ein Mangel an Sensibilität gegenüber geschlechtsspezifischen oder sozialen Problemen. Bro Culture kann in verschiedenen Umgebungen auftreten, einschließlich Arbeitsplätzen, Hochschulen und sozialen Gruppen.

Bropriating

Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern brother (=Bruder) und appropriating (=aneignen) zusammen. Die Silbe bro aus brother wird verwendet, um darauf hinzuweisen, dass es sich um ein männliches Phänomen handelt. Bropriating bezeichnet die häufig (in der Geschichte und aktuell) auftretende Situation, in der sich ein Mann an den Ideen oder Aussagen einer Frau bedient als wären es die seinen und sich damit Zustimmung, Erfolg oder Ansehen für ihn ergeben.

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