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Paritätsgesetz

Parität stammt von dem lateinischen Wort Paritas (= Gleichheit) ab. Gleichheit kann sehr unterschiedlich verstanden werden. In der aktuellen Debatte um Paritätsgesetze geht es um die Geschlechterparität, genauer um die Gleichheit zwischen Frauen und Männern innerhalb der Politik. Die Gleichheit soll sich in den Parlamenten widerspiegeln. Wenn ein Parlament oder eine andere politsche Institution so zusammengesetzt ist, dass dort die Bevölkerung abgebildet wird, ist eine Parität erreicht. Dies würde bedeuten etwa zur Hälfte männlich und weiblich. Der Aspekt Nicht-Binarität oder Trans* wird hier noch nicht umfangreich mit einbezogen. In Deutschland gibt es seit 2019 die ersten Paritätsgesetze, angefangen in Brandenburg und Thüringen. Die Gesetze beziehen sich auf die Listenmandate in den Landesparlamenten. Genauer bedeutet das, dass die Parteien dort verpflichtet sind, auf ihren Wahllisten abwechselnd Frauen und Männer aufzustellen.

Patriarchat

Der Begriff Patriarchat stammt von dem Altgriechischen patriá (= Abstammung, Geschlecht, Stamm) und árchein (= herrschen). Es beschreibt ein gesellschaftliches System, in dem ein Machtgefälle zwischen den Geschlechtern besteht. Demnach liegt die Macht, Autorität und (politische/ gesellschaftliche) Führung in männlicher Hand. Frauen und auch andere Geschlechter sind der männlichen Dominanz untergeordnet. Es ist wichtig zu erkennen, dass es sich bei einem Patriarchat um ein strukturelles Problem handelt und nicht um ein natürlich vorliegendes. Auch ist das Patriarchat kein historischer Begriff, sondern beschreibt unseren immer noch aktuellen Zustand und eine an das männliche Geschlecht angepasste Welt, in der Frauen weniger Privilegien zukommen. In der feministischen Theorie dient der Begriff dazu, die soziale Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu beschreiben und die Ungerechtigkeit, die damit einhergeht.
Dem Patriarchat gegenüber steht das Matriarchat. Es könnte angenommen werden, hier handle es sich um das Gegenstück zum Patriarchat, also ein Gesellschaftsystem, in welchem Frauen die Übermacht und Herrschaft besitzen. Dies ist auch die mittlerweile gängigste Definition des Begriffs. Jedoch beschreibt das Matriarchat historisch gesehen etwas Anderes. Es geht dabei um eine Gesellschaftsform ohne institutionalisierte Hierarchien und ohne Herrschaftsformen. In einem Matriarchat ist die Linie der Mutter entscheidend. Es wird anerkannt, dass alles neue Leben von Müttern stammt. Die Gesellschaft organisiert sich daher um die Mütter herum. Sie bestimmen das soziale Leben.

Pick Up Artist

Pick up kommt aus dem englischen und bedeutet umgangssprachlich so viel wie aufreißen. Ein Pick Up Artist ist ein Mensch, meistens männlich, der mit einem ausgefeilten Plan darauf abzielt, das Gegenüber zum Sex zu verführen. Ein wichtiger Aspekt der Pick Up Art ist die emotionale Manipulation. Seit einigen Jahren werden Seminare, Mentoring-Programme, Lernvideos, Bücher und Weiteres veröffentlicht, mit Hilfe welcher die „Kunst der Verführung“ in Form einstudierter Verhaltensmuster und Stufenpläne gelernt werden soll. Mittlerweile hat sich online eine große Pick Up Community entwickelt. In der Szene werden fragwürdige, oft oft sehr frauenfeindliche und höchst manipulative Inhalte verbreitet. In der Pick Up Community liegt ein Glauben vor, dass Frauen von Natur aus manipulativ sind. Es ist davon auszugehen, dass sich innerhalb der Community selbst viele Männer befinden, die über ein eher geringes Selbstwertgefühl und eine schlechte psychische Verfassung verfügen.

Privileg

Das Wort Privileg von dem Lateinischen Privilegium (= Ausnahmegesetz) bezeichnet ein (unverdientes) Vorrecht oder einen Vorteil, welches/welcher einer Person aufgrund körperlicher, psychischer oder sozialer Merkmale zuteil kommt. Viele Privilegien ergeben sich aus den patriarchalen Strukturen, durch welche insbesondere weiße Cis-Männer profitieren. Häufig wird daher auch der Begriff Male Privilege verwendet, um die Gesellschaftsstrukturen zu beschreiben, in denen der Mann bevorzugt ist. Die Bevorteilung von Männern geschieht sowohl bewusst als auch unbewusst. Mit einem Privileg können häufig auch weitere Privilegien dazugewonnen werden, so beispielsweise ökonomische oder bildungsbezogene Privilegien.

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