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Care Arbeit, Reproduktionsarbeit und Equal Care Day

Bei Care Arbeit handelt sich es um unbezahlte oder bezahlte Tätigkeiten des Sorgens und Sich-Kümmerns. Sie reicht von der Versorgung Neugeborener, der Kinderbetreuung und Erziehung, über die familiäre oder professionelle Pflege und Unterstützung bei Krankheit oder Behinderung, die Unterstützung von Nachbar*innen oder Freund*innen bis hin zur Altenpflege oder Sterbebe-gleitung. Care Arbeit wird weltweit zu drei Vierteln von Frauen geleistet und wird meist als unbe-zahlte Hausarbeit gesellschaftlich als notwendig und selbstverständlich angesehen. Seit einiger Zeit, insbesondere durch den zunehmenden Wandel der Geschlechterordnung, übernehmen zuneh-mend auch Migrant*innen einen Teil der Care Arbeit in Deutschland – teilweise für eine geringe Entlohnung. Die unbezahlte Care Arbeit ist ein zentraler Faktor für die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern und muss auch im Hochschulalltag berücksichtigt werden.

Catcalling

Mit dem Begriff aus der englischen Umgangssprache wird heute die Belästigung bzw. das grenzübergreifende Verhalten im öffentlichen Raum durch sexuell konnotierte Bemerkungen, Rufe, Pfiffe und Weiteres bezeichnet. Das Verständnis über den Begriff ist bisher jedoch noch uneinheitlich. Grundsätzlich kann ein Catcall alles sein, was einer Person auf der Straße an sexistischen, aber auch rassistischen oder queerfeindlichen Beleidigungen oder Bemerkungen hinterhergerufen wird. Teilweise kann es auch ein Verfolgen, ein nicht akzeptiertes „Nein“ bzw. alles andere, was die persönliche Grenze einer Person überschreitet, sein. In Deutschland können Catcalls teilweise straf-rechtlich als Beleidigung geahndet werden. Als sexuelle Belästigung gelten Übergriffe jedoch erst dann, wenn dabei ein Körperkontakt entstanden ist. Mehrere Stimmen fordern, dass Catcalling als strafbar gelten soll, was beispielsweise in Frankreich, Portugal und Belgien bereits der Fall ist.

Cis/Cissexus/Cis(gender)/Cis-Person und Cisnormativität

Der Begriff cis kommt aus dem Lateinischen (= auf dieser Seite) und beschreibt den Fall in welchem das nach der Geburt zugewiesene Geschlecht (biologisches Geschlecht) und das tatsächliche Geschlechts(bewusstsein) übereinstimmen. Wenn eine weiblich gelesene Person sich selbst auch als weiblich beschreiben möchte, dann ist diese Person „cis“ oder hat einen „Cissexus“. Ihre Körpermerkmale entspreche ihrem Geschlechtsbewusstsein. Die Vorsilbe cis ermöglicht es, entsprechen-de Personen von trans*, inter* oder nicht-binären Menschen diskriminierungsfrei zu unterscheiden bzw. alle Personen diskriminierungsfrei benennen zu können ohne die Cis-Personen als Norm darzustellen.

Unsere aktuelle Weltanschauung entspricht einer cisnormativen Weltanschauung. Dabei wird von einem binären Geschlechtersystem ausgegangen, also davon, dass es nur die Geschlechter weiblich und männlich gibt, denen sich eine Person entsprechen der eigenen Geschlechtsorgane zuordnen lässt. Damit fallen alle Menschen, bei welchen das zugeordnete biologische Geschlecht nicht mit dem eigenen Geschlechts(bewusstsein) übereinstimmt aus dem cisnormativen Raster. Die Folge sind Diskriminierung und Ausgrenzung von unter anderem Trans*- oder Inter*-Personen.

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