Im Laufe ihres mitunter über hundertjährigen Lebens erreichen viele der großen Walarten ein Gewicht von 50 Tonnen und mehr. Wenn so ein Koloss stirbt und zu Boden sinkt, entsteht aus seinen Überresten neues Leben, ein hochspezialisiertes Ökosystem, das vielen ebenso faszinierenden wie skurrilen Arten über Jahrzehnte hinweg Nahrung bietet: Bakterienteppiche; Wurm-Männchen, die in ihren Weibchen leben; Aale, die sich verknoten; ...

Adele Zeiner hat es sich zum Ziel gemacht, uns so fremdartige und wunderschöne Tiere wie Chimären, Zombiewürmer und Schlangensterne im Rahmen der von ihr gestalteten Ausstellungsstation näherzubringen. Dabei stellte sich ihr die besondere Herausforderung, ihre eigenen Illustrationen mit drei großformatigen, von Michael Rothman illustrierten Bildtafeln zu den Verwesungsphasen des Walkadavers so zu kombinieren, dass sie sich in einem stimmigen Gesamtkonzept gegenseitig bereichern.

Die von ihr entwickelte Raumgestaltung und die Atmosphäre, die sie schafft, erzeugen eine leichtes, wohliges Gruseln, gepaart mit ganz viel Faszination über die schaurige Schönheit, die aus dem Tod des Giganten entsteht. Adele Zeiners Illustrationen strahlen auf hinterleuchteten Scheiben, wie Tiefsee-Fische im Scheinwerferlicht eines Unterseeboots.

Dass es sich bei den Bildern ursprünglich um Bleistiftzeichnungen handelt, die mit Hilfe digitaler Bildbearbeitung in schwerelose Tiefsee-Kreaturen verwandelt wurden, ahnt der Betrachter nicht - er darf stattdessen über die ungeahnte Vielfalt und Farbenfrohheit staunen.

Impressionen Adele Zeiner

Die Bildtafeln im Kontext von Exponaten und Illustrationen von Michael Rothmann, entsprechend der Planung von Adele Zeiner. (Foto © H. Dornhege)


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