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Die Wissenschaft anwenden: Daniel Hagemeier ist FH-Alumnus, IT-Experte – und erfolgreicher Gründer

Daniel Hagemeier kann es im Telefoninterview selbst kaum fassen, wie schnell die Zeit seit 2004 vergangen ist. Aber er war auch seither schwer beschäftigt: Der FH-Alumnus und heutige Dozent an der Münster School of Business (MSB), unserem Fachbereich Wirtschaft, hat mehrere IT-Unternehmen gegründet und sie erfolgreich verkauft. Geholfen hat ihm dabei das Studium an unserer Hochschule.

Daniel Hagemeier ist Dozent an der MSB, der Münster School of Business. Aber auch überzeugter Gründer: Der Absolvent der FH Münster hat bereits drei Start-ups erfolgreich aufgebaut. (Foto: privat)

„Das war echte angewandte Wissenschaft“, sagt Daniel Hagemeier, wenn er sich an seine Zeit als Student an unserer Hochschule erinnert. Das war zwischen 2004 und 2007 – und sie verlief für ihn ein wenig anders als für die meisten seiner Kommiliton*innen. Denn Hagemeier war nicht nur Student am Fachbereich Wirtschaft, er war parallel auch Gründer eines IT-Unternehmens. „Das war sehr glücklich für mich: Ich habe aus Lehrbüchern für die Klausuren gelernt. Morgens habe ich die Prüfungen geschrieben, nachmittags konnte ich die Inhalte daraus gleich in meinem Unternehmen einsetzen.“ Inzwischen ist der 36-Jährige erfolgreicher Geschäftsmann, der Ideen umsetzt, sie in eigenen Firmen wachsen lässt und schließlich verkauft. Und er ist selbst Dozent an der MSB und lehrt Master-Studierenden Online-Marketing. Auf seine Zeit als Student blickt er zufrieden zurück.

Im Alter von 15 Jahren gründete der gebürtige Warendorfer bereits sein erstes Unternehmen. Er programmierte Homepages für örtliche Unternehmen und Vereine und half mit einer eigens entwickelten Software bei der Vermarktung der Websites. Nach seinem Abitur 2003 gründete der Do-It-Yourself-Geschäftsmann die vanager GmbH: Hagemeier entwickelte ein Geschäftsmodell, um die Rechenzentrumsleistung eines Servers zu zerlegen und an Kunden zu vermieten. Doch bald stellte er fest: Ihm fehlte betriebswirtschaftliches Wissen, um weiterzukommen. Also schrieb er sich ein Jahr später an unserer Hochschule ein.

„Ich wusste zwar viel über Technologie, aber die BWL-Grundlagen, die ich als Unternehmer brauchte, die fehlten mir. Und die habe ich an der FH Münster bekommen“, erinnert sich Hagemeier. Im Grundstudium lernte er die Grundlagen der BWL, im anschließenden Hauptstudium – damals studierte man noch auf Diplom – vertiefte er sich in die Wirtschaftsinformatik. Die vanager GmbH wuchs mit der Zeit immer weiter, dank des direkten Bezugs zwischen Lehre und selbstständiger Tätigkeit. „Ich bin manchmal mit spezifischen Problemen, die ich hatte – zum Beispiel zur Umsatzsteuer – direkt auf die Professor*innen zugegangen und habe einfach nach einer Lösung gefragt. Und die haben mir dann auch geholfen“, erinnert sich Hagemeier. „Es war ja auch eher ungewöhnlich, dass da jemand ganz hart aus der Praxis heraus Fragen stellt.“

Denn anders als heute gab es in Hagemeiers Kohorte nicht viele andere Studierende mit Gründerambitionen. „Ich war damals schon eine Art Sondergewächs“, findet er. „Heute ist ja immer noch jemand da, der auch so etwas macht.“ Und dabei spricht er aus Erfahrung: Seit über zehn Jahren ist der IT-Experte Dozent an der MSB. „Die Studierenden, die ich unterrichte, sind heutzutage genauso kreativ wie die von früher“, lautet seine Einschätzung. „Aber sie haben viel mehr Möglichkeiten, ihr Engagement auch in einem eigenen Unternehmen umzusetzen. So ist es auch etwas selbstverständlicher, über eine Idee als Geschäftsmodell nachzudenken.“ Die Studierenden seien mutiger als früher – und werden inzwischen noch mehr gefördert.

Weil er selbst bereits mit seinem Unternehmen arbeitete, habe er sich in seiner Studienzeit an unserer Hochschule gar nicht nach Fördermöglichkeiten erkundigt. „Früher waren die Gründungsförderungen für Start-ups noch gar nicht so ausgeprägt wie heute“, sagt Hagemeier. Heute sieht das anders aus. Die FH Münster ist inzwischen Gründerhochschule und ermutigt Studierende dazu, eigene Ideen umzusetzen und mit ihnen an den Markt zu gehen. Ein Team aus Gründungsberater*innen der TAFH Münster GmbH steht Interessierten mit Rat und Tat zur Seite. Seminare und Workshops bilden potenzielle Gründer*innen fort. „Im Nachhinein denke ich mir, ich hätte mir mehr Unterstützung holen können“, gibt Hagemeier zu, weiß aber auch: „Trotzdem war das angewandte Studium eine riesige Unterstützung für mich. Von einigen Themen zehre ich auch heute noch.“

Von Frederik Tebbe

"Jeder Gründer braucht Herz, Hirn und Hand" - News zu D. Hagemeier aus dem Fachbereich Wirtschaft


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