Gesundheit ist akademisch: Der Fachbereich Gesundheit wurde 1994 gegründet
Zu Beginn Fachbereich Pflege, ab 2006 Fachbereich Pflege und Gesundheit, seit 2016 Fachbereich Gesundheit - Münster School of Health: Im Jahr 2019 feierte der Fachbereich Gesundheit sein 25-jähriges Jubiläum – so lange schon prägt er mit seinen Absolvent*innen, Studierenden und Lehrenden das Gesundheitswesen nicht nur im Münsterland nachhaltig.„Unser Ziel ist die gemeinsame Interessenvertretung der gesundheits- und pflegewissenschaftlichen Fachbereiche in Deutschland“, sagt Prof. Dr. Rüdiger Ostermann, Dekan des FB Gesundheit. Auf Initiative des Fachbereichs haben sich daher schon 1995 die Dekan*innen aller pflegewissenschaftlichen Fachbereiche an Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Gesamthochschulen und Universitäten in Deutschland zu einer gemeinsamen Dekanekonferenz zusammengeschlossen. „1995 war das noch einmalig“, so Ostermann.
Doch nicht nur rückblickend, sondern auch im Hinblick auf das was ansteht, fühlt sich der Fachbereich zur Mitwirkung verpflichtet. Wandel verantwortungsvoll und zukunftsorientiert gestalten – unter diesem Leitthema stehen daher die kommenden Jahre am Fachbereich Gesundheit. Ein mit dem demographischen Wandel einhergehendes verändertes Krankheitsspektrum sowie der gleichzeitig wachsende Fachkräftemangel erfordern vom Gesundheitssystem zunehmend gravierende und schnelle Veränderungen. Es gilt eine würdige, effektive, finanzierbare und zukunftsgerichtete Gesundheitsversorgung sicherzustellen und dabei die Entwicklungen in Technik und Digitalisierung mit einzubinden.
Seit 1994 prägt der Fachbereich Gesundheit das Gesundheitswesen nachhaltig mit. (Foto: FH Münster/FB Gesundheit)
„Genau hier setzen wir an“, sagt Ostermann. Der Fachbereich Gesundheit wolle das Gesundheitswesen stärken und dafür Sorge tragen, dass zukünftige Absolvent*innen über neue und erweiterte (inter-)professionelle Kompetenzen verfügen, sodass sie in der Lage sind, der Komplexität und Mehrdeutigkeit von Anforderungen zu begegnen, mit Ungewissheiten umzugehen und auf Veränderungen zu reagieren. Schon seit Jahren pflegt der Fachbereich Gesundheit Kooperationen mit verschiedenen Institutionen und Einrichtungen im Gesundheitswesen, sei es in der direkten Patientenbetreuung oder in der Entwicklung von Pflegebetten oder Gesundheitsapps. Auch international verknüpft sich der Fachbereich stetig weiter; zuletzt wurde im Jahr 2021 eine Kooperationsvereinbarung mit der University of Bacâu in Rumänien abgeschlossen.
Die auf Kreisebene Beteiligten sicherten sich vertragliche ihre gegenseitige Bereitschaft zur Kooperation zu: (v.l.) Klaus Ehling, stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung St.-Agnes-Hospital, Herbert Mäteling, Geschäftsführer im Klinikum Westmünsterland, Prof. Dr. Ute von Lojewski, Präsidentin der FH Münster, Dr. Kai Zwicker, Landrat des Kreises Borken, und Thomas Kerkhoff, Bürgermeister der Stadt Bocholt. (Foto: Klinikum Westmünsterland)
Neben dieser Kooperation gibt es noch Verbindungen unter anderem in die Schweiz, nach Norwegen, Spanien, die Niederlande und Dänemark aber auch übergreifend in die USA oder Brasilien. Diese Kooperationen ermöglichen zum einen einen Wissenstransfer zwischen den Hochschulen, zum anderen haben aber auch die Studierenden des Fachbereichs die Möglichkeit, das Gesundheitswesen und die Kultur anderer Länder während ihres eigenen Studiums kennenzulernen. Auch im Hinblick auf Projekte und Forschung hat sich in den letzten Jahren viel getan. Angefangen von Beteiligungen im FH-weiten Forschungsvorhaben „münster.land.leben“ – gefördert durch die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ – über „Virtual Reality Training for Healthcare Professionals“, Studien zur Wirksamkeit von ambulanten Stottertherapien bei Kindern, der Stärkung kommunaler Versorgungskompetenzen im Münsterland bis hin zur partizipativen Einführung von Datenbrillen, um nur einen kleinen Auszug zu nennen. Mit einer immer weiter steigenden Anzahl an Studierenden und Mitarbeiter*innen wird der Fachbereich Gesundheit auch zukünftig ein zentraler Ansprechpartner für das Gesundheitswesen sein. Um für seines Aufgaben gut gerüstet zu sein, hat er die Weichen für die Zukunft bereits gestellt. Hierzu gehört sowohl der Neubau des Hüffer-Campus, welcher gemeinsam mit dem Fachbereich Sozialwesen bezogen werden soll, als auch die voraussichtliche Beteiligung am Gesundheitscampus Westmünsterland in Bocholt. Dort soll, neben weiteren geplanten Studiengängen, der neue Studiengang „Berufspädagogik im Gesundheitswesen – Fachrichtung Rettungswesen“ angeboten werden, welcher voraussichtlich zum Wintersemester 2022 starten wird.
Von Tobias Bäcker