Das Ziel des Projekts
Ziel des Projekts ist die Reduktion der Lebensmittelverschwendung in der Europäischen Union. Zu diesem Zweck werden in einem Multi-Akteurs-Ansatz innovative Lösungen erprobt, weiterentwickelt und ihre Wirksamkeit demonstriert.

Arbeitsschritte
Hierfür werden, gemeinsam mit den Akteuren, gesamte Wertschöpfungsketten mit geringem Abfallaufkommen gestaltet, indem ein Portfolio an Innovationen für verschiedene Wertschöpfungsketten (Obst und Gemüse, Bäckereiprodukte, Fisch) erprobt wird. Zudem werden Innovationen gegen jegliche Lebensmittelverschwendung für den Konsum zu Hause und für die Außer-Haus-Verpflegung eingesetzt.


Durch die Einbeziehung von Forschungseinrichtungen, Innovatoren (Start-ups und öffentliche Einrichtungen) und Stakeholdern der Wertschöpfungsketten wird in einem transdisziplinären Ansatz ein gemeinsames Verständnis der Verfahren und der Auswirkungen von Innovationen auf das Ernährungssystem erlangt.


Die zum Einsatz kommenden Innovationen befinden sich vor dem Projekt meist auf dem Technologiereifegrad (Technology Readiness Level, TRL) 5 oder 6, sind also bereits als Prototypen im Labor oder in spezifischen Situationen erprobt. Im Projekt erfolgt eine Validierung und Weiterentwicklung hin zu TRL 7 bis 8, sie haben also ihre Funktionstüchtigkeit im realen Einsatz zu demonstrieren. Auch einige soziale und organisationale Innovationen werden erprobt und bis zum SRL (Societal Readiness Level) 6 bis 7 weiterentwickelt.


Folgende Innovationen werden von den Verbundpartnern in den unterschiedlichen Sektoren der Ernährungswirtschaft getestet und anschließend in verschiedenen Ländern implementiert:

Gemüse: Reduktion von Verlusten durch



  • die Erweiterung bestehender Kooperationssysteme zwischen Landwirten und Restaurants auf industrielle Verarbeiter, um ungeerntete landwirtschaftliche Produkte mithilfe des Unverschwendet-Konzepts zu nutzen,

  • die Verkaufsprognosesoftware Foresightee für Supermärkte, die basierend auf maschinellem Lernen, ein besseres Einkaufsmanagement ermöglicht,

  • die Anwendung der digitalen Handelsplattform Leroma, auf deren B2B-Marktplatz und Überschussbörse Produkte zur Verarbeitung innerhalb und außerhalb der Lebensmittelindustrie gehandelt und in deren Valorisierungsforum innovative Weiterverarbeitungsansätze für interessierte Personenkreise (z. B. aus der Produktentwicklung oder dem Einkauf) zur Verfügung gestellt werden,

  • die Nutzung einer Software zur Zahlungsverwaltung für Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse im Rahmen des GAP-Zahlungssystems, mithilfe derer Spenden dieser Produkte an Wohltätigkeitsorganisationen frühzeitig organisiert und somit besser verwaltet werden können.


Brot- und Backwaren: Reduktion von Abfällen durch …



  • die Software-basierte Optimierung der Produktion in Bäckereien mithilfe der Food-Tracks-Lösung zur Reduktion von Überproduktion und Retouren,

  • die Neugestaltung von Lieferanten-Händlerbeziehungen mithilfe von Vereinbarungen zwischen Lieferanten (Produzenten von Brot und Backwaren) und dem Handel, mit dem Ziel der Reduktion von Retouren,

  • durch Stakeholderdialoge, die der Erarbeitung eines Handlungsleitfadens für die beteiligten Akteure (z. B. Handwerk, Handel und Verbraucher) dienen.


Fisch: Reduktion von Verlusten durch …



  • die Entwicklung innovativer Lösungen in Stakeholderdialogen mit den beteiligten Akteuren (Fischerei, Vermarktung, Verarbeitung, Handel, Konsumenten) und Verbänden auf unterschiedlichen Ebenen der Wertschöpfungskette,

  • die Anwendung der digitalen Handelsplattform Leroma, auf deren B2B-Marktplatz und Überschussbörse Produkte zur Verarbeitung innerhalb und außerhalb der Lebensmittelindustrie gehandelt und in deren Valorisierungsforum innovative Weiterverarbeitungsansätze für interessierte Personenkreise (z. B. aus der Produktentwicklung oder dem Einkauf) zur Verfügung gestellt werden.


Konsum (Außer-Haus-Verpflegung und Privathaushalte): Reduktion von Abfällen durch …



  • die Vorhersagesoftware Mitakus, die der Gastronomie zu optimalen Absatzprognosen und angepassten Menü- und Speiseempfehlungen verhilft,

  • einen ganzheitlichen Bildungsansatz gegen Lebensmittelabfälle, das in Schulen angewendet wird mit den Zielgruppen Schüler*innen, Lehrer*innen und Beschäftigte in den Küchen,

  • den Matomatic-Tracker zur Erfassung von Tellerresten, um das Bewusstsein von Kindern zum Thema Lebensmittelabfälle in Schulkantinen zu steigern,

  • das innovative Erfassungssystem Kitro, das Restaurant- und Hotelküchen erlaubt, Mengen und Art von Lebensmittelabfällen automatisch zu erfassen und mithilfe dessen entsprechende Handlungsempfehlungen automatisch generiert werden,

  • die CozZo-App, die Privathaushalte dabei unterstützt, ihre Lebensmitteleinkäufe zu managen und vorhandene Lebensmittel zu rechtzeitig zu verwenden,

  • die Regusto-App, mit der Restaurants überschüssiges Essen verkaufen können und mit der nachverfolgt werden kann, ob die ausgelieferten Produkte bei den Endkunden konsumiert oder verschwendet werden.


 Die Evaluation der Wirkungen der Innovationen erfolgt anhand



  • ihrer Effektivität zur Reduktion von Lebensmittelabfällen und -verlusten in verschiedenen ernährungsbezogenen Wertschöpfungsketten,

  • der sozioökonomischen Verbesserung dieser Wertschöpfungsketten und

  • der Reduktion der ökologischen Wirkungen dieser Wertschöpfungsketten.


Die Erprobung der Innovationen im Bereich der Lebensmittelverarbeitung (Obst und Gemüse, Brot und Backwaren, Fisch) sowie des Konsums in der Außer-Haus-Verpflegung und in Privathaushalten findet in getrennten Arbeitspaketen im Rahmen realer Fallstudien statt.


Die Auswertung der Daten hinsichtlich der sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen der Innovationen erfolgt nach einer zuvor gemeinsam entwickelten und einheitlichen Methodik, die konsistent ist zu der gemeinsamen Standard-EU-Methodik zur Quantifizierung von Lebensmittelabfällen.


Die Verbreitung der Erkenntnisse in die Fachwelt und in die breite Öffentlichkeit auf unterschiedlichsten Kanälen sowie die Vorbereitung der dauerhaften Verwertung der Ergebnisse spielt zudem eine wichtige Rolle im Projekt.

 

Projektleitung


Prof. Dr. rer. pol. Petra Teitscheid
Institut für Technische Betriebswirtschaft

Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management
Corrensstraße 25
48149 Münster
Tel: 0251 83-65422
Fax: 0251 83-65402
E-Mail: petra.teitscheid@fh-muenster.de

Mitarbeitende


  • Dr.-Ing. Christina Strotmann

Projektzeitraum


vom 01.11.2020 bis 28.02.2025

Kooperationspartner


  • Università degli Studi della Tuscia (Verbundleitung)
  • Alma Mater Studiorum Università di Bologna
  • Sveriges Lantbruksuniversitet
  • FH Münster
  • The James Hutton Institute
  • Universität für Bodenkultur Wien
  • Tamperen Korkeakoulusaatio SR
  • Harokopio University
  • Österreichisches Ökologie-Institut
  • Elhuyar Fundazioa
  • Matomatic AB
  • Unverschwendet GmbH
  • Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Nord GmbH
  • Foresightee BV
  • Leroma GmbH
  • Mitakus analytics UG
  • Kitro SA
  • Regione Emilia-Romagna
  • Pianeta Cospea srl
  • CogZum Bulgaria OOD
  • Uppsala Kommun
  • Recuperiamo srl
  • Antegon GmbH
  • CNA Associazione di Viterbo e Civitavecchia
  • Assemblée des Régions Europeéennes Fruitiéres, Légumières et Horticoles
  • L.V.L.AE Blue Meltemi Hotel and Spa
  • Iridanos Inambelos SA Thalassa Hotel

Finanzierung


  • This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 101000439.

Weitere Infos unter:


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