Allianz für Wissenschaft
Sie ermöglichen Austausch, bündeln Kompetenzen, koordinieren Wissen, stärken Kommunikation und treiben Entwicklungen voran - Netzwerke. Ein zentrales Netzwerk mit dem Ziel, Münster als Wissenschaftsstadt voranzutreiben, ist die "Allianz für Wissenschaft". Seit ihrer Geburtsstunde ist unsere Hochschule ein wichtiger Partner in der Allianz. Dr. Ulrike Blanc kennt das Netzwerk ganz genau und spielt dort eine wichtige Rolle. "Man könnte mich als 'personifizierte Schnittstelle' bezeichnen, da ich sowohl die Perspektive der Hochschule als auch die der Stadt Münster kenne", scherzt Blanc aus dem Wissenschaftsbüro bei Münster Marketing, von wo aus das Netzwerk koordiniert wird.
Ab 2004 war sie als persönliche Referentin vom damaligen FH-Rektor Prof. Dr. Klaus Niederdrenk bereits im Kontext Transfer zwischen Wissenschaft und Gesellschaft aktiv. "Die Kultur und die Ziele der FH Münster waren mir daher bestens vertraut. Als dann die 'Allianz für Wissenschaft' gegründet wurde, habe ich diese dort miteingebracht. 2009 bin ich dann ins städtische Wissenschaftsbüro gewechselt. Das Verständnis und Vertrauen unter den Netzwerkpartnern, das wir bis dahin aufgebaut hatten, war eine wunderbare Grundlage für die Zusammenarbeit", berichtet die studierte Ethnologin.
Dieses stabile Fundament war unabdingbar, um die Standortentwicklung unter Einbeziehung der Wissensnetze mit den wissenschaftlichen Einrichtungen zukunftsweisend zu gestalten. So war es bei der Netzwerkgründung 2004 noch nicht selbstverständlich, dass die Hochschulen bei Fragen der Stadtentwicklung beteiligt wurden. Eine Herausforderung lag erst einmal darin, in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein zu wecken, wie wichtig die Hochschulen für die Wirtschaft und das Image von Stadt und Region auf lokaler und internationaler Ebene sind. "Heute sind wir da angekommen. Das spiegelt sich auch im Zukunftsprozess der Stadt wider: Wissenschaft wird als einer der zentralen Motoren für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt herausgestellt. Der Austausch geschieht auf Augenhöhe, und wir haben es in Münster gemeinsam mit den Hochschulen geschafft, dass alle mit im Boot sind", erklärt Blanc. Mit der Gründung der Allianz ist die Institutionalisierung der Wissenschaftsthematik gelungen.
Reallabor Corrensstraße
Ein daraus entsprungenes Projekt ist die Entwicklung der urbanen Wissenschaftsquartiere. Daran arbeiten die Hochschulen und die Stadt Münster mit vielen weiteren Partnern zusammen, um ein urbanes und lebenswertes Quartier zu schaffen, in dem Menschen leben, arbeiten und studieren können. Dass dies vor allem auch ökonomisch, ökologisch und sozial abläuft, damit beschäftigt sich Prof. Dr. Petra Teitscheid vom Fachbereich Oecotrophologie • Facility Management unserer Hochschule. Sie ist Vorsitzende des Arbeitskreises "Nachhaltige Stadtentwicklung" und arbeitet derzeit an der Realisierung eines "Reallabors" im Wissenschaftsquartier.
"Die Zukunft der Menschheit wird sich in unseren Städten entscheiden. Das betrifft viele Bereiche, in denen wir auch forschen und lehren: Energie, Ressourcen, Wohnen, Klima und Verkehr. Die Allianz wiederum bündelt unser Know-how mit dem vieler anderer Institutionen und ist deshalb ein so wichtiges Netzwerk für die Stadtentwicklung", erklärt Teitscheid.
Wer mal ganz praktisch miterleben möchte, wie Wissenschaft auf vielseitige Weise im öffentlichen Raum sichtbar wird, hat dazu im Sommer 2022 die Möglichkeit, sofern Corona es zulässt. Dann findet das Wissenschaftsfestival, der Schlauraum, statt - auch dank der Allianz für Wissenschaft.
Von Rena Ronge
Prof. Dr. rer. pol. Petra Teitscheid
Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management
Tel: 0251 83-65422
Dieser Artikel ist auf Seite 31 und 32 in der aktuellen Ausgabe 38 (Sommersemester 2021) des Magazins fhocus erschienen.