Münster (19. Mai 2016). Prof. Dr. Joachim Gardemann leitet jeden Mittwoch die Sprechstunde in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in der ehemaligen Wartburgschule in Münster. Ehrenamtlich ist der 60-Jährige für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) dort im Einsatz, er gehört zur Personalreserve der Hilfsorganisation.
Der Arzt untersucht und versorgt Geflüchtete medizinisch und impft neu angekommene, etwa gegen Masern, Windpocken, Tetanus, Polio und Diphtherie. Unterstützung bekommt er dabei von Medizinstudenten und der Fachschaft Medizin der Universität Münster und manchmal auch von gerade approbierten Ärzten sowie Oecotrophologie-Studenten der FH Münster.
Gardemann betont, dass die Flüchtlinge überall auf der Welt, also nach internationalem und auch nach deutschem Recht, einen Anspruch auf angemessene gesundheitliche Versorgung haben. "Für diese Angebote muss sich niemand bedanken, wir machen hier in Münster eigentlich genau das, was wir auch in Flüchtlingslagern in Tansania, dem Sudan, in Jordanien und in Sri Lanka gemacht haben. Gesundheitsschutz ist ein verbrieftes Menschenrecht. Meine Freistellung dazu immer mittwochs ist ein aktiver Beitrag unserer gesamten Hochschule, die Zufluchtsuchenden in Münster angemessen zu unterstützen", sagt der Leiter des Kompetenzzentrums Humanitäre Hilfe und Hochschullehrer vom Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management der FH Münster.