Münster, 9. Juli 2018 | Mit dem Ende eines jeden Semesters nahen die Prüfungen. Richtige Vorbereitung ist das A und O. Doch dabei kommt es nicht nur aufs Lernen an, sondern auch auf die richtige Ernährung. Was man in der Prüfungszeit am besten essen kann, erklärt Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Guido Ritter von unserem Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management.
Herr Prof. Ritter, wie wichtig ist gesunde Ernährung in der Prüfungszeit?
Absolut wichtig! Denn Studien belegen: Wer sich nicht gesund ernährt, kann sich schlechter konzentrieren. Das ist natürlich insbesondere in der Prüfungszeit ein Problem. Gesunde Ernährung in der Prüfungsphase gehört ganz einfach dazu. Doch viele Studierende verfallen eher dem typischen Stressessen, greifen auf Schokolade oder Gummibärchen zurück. Das geht aber besser.
Was wäre denn optimal?
Es geht schon mit dem Frühstück los, das sollte lecker und leicht zu verdauen sein. Ideal sind zum Beispiel Müsli oder Porridge mit Früchten, Joghurt oder eine Vollkornstulle mit der Lieblingsmarmelade oder Käse. Dazu am besten Tee oder - wer es schon gewohnt ist - auch einen Kaffee. Wer so frühstückt, sorgt für einen stabilen Blutzuckerspiegel - und der steigert die Konzentrationsfähigkeit und damit auch die Chancen für bessere Noten. Wer allerdings Frühstücksmuffel ist, sollte nicht zum Essen gezwungen werden.
Wie geht es ernährungstechnisch am restlichen Tag weiter?
Lecker und gesund. Auf dem Speiseplan stehen sollten Obst und Gemüse, kombiniert mit Kohlenhydraten wie Nudeln oder Kartoffeln. Auf keinen Fall sollte man fettig essen, Pizza oder Burger etwa sind keine gute Option. Wichtig ist auch, sich bewusst Zeit zum Essen zu nehmen, es mit der Nahrungsaufnahme aber nicht zu übertreiben. Denn ein voller Bauch studiert nicht gerne. Hilfreich ist außerdem, wenn Schokolade oder Gummibärchen gar nicht erst eingekauft, sondern durch frisches Obst ersetzt werden. Und ganz wichtig: viel Wasser trinken, auf Energydrinks verzichten und Pausen machen - am besten in Bewegung und an der frischen Luft.
Und während der Prüfung?
Auch da ist es wichtig, viel zu trinken, am besten Wasser oder Kräutertee. Um konzentriert zu bleiben, empfiehlt sich eine Mischung verschiedener Kohlenhydrate, am besten in Form von Trockenfrüchten und Nüssen, zum Beispiel Studentenfutter, einer Banane oder einem Apfel. Verzichten sollten Studierende auf ungewohnte Nahrung in der Prüfung, das könnte nämlich schlimmstenfalls Unwohlsein hervorrufen. Einen echten Energieschub liefert am Tag vorher übrigens folgende Mahlzeit: Kartoffeln mit frischen Kräutern und Quark - schnell zuzubereiten, sehr lecker und eine tolle Stärkung.
Broschüre
Brainfood - so werden Nahrungsmittel genannt, die unsere Gehirnfunktionen positiv beeinflussen. Dazu hat das Studierendenwerk Münster nun eine Broschüre herausgegeben: "Brainfood! Nahrung fürs Gehirn". Sie enthält Hintergrundwissen und Rezepte für Mahlzeiten und Drinks. Sie wurde im November 2016 veröffentlicht.
Christine Göbel und Jana Weber vom Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management der FH Münster erklären darin, wie Nahrung und Gehirnleistung zusammenhängen.