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Großes Staunen, fließendes Wasser: Prof. Grüning über die Geschichte des Technikums für Hydraulik und Stadthydrologie

Es ist einzigartig in der deutschen Hochschullandschaft: Im Technikum für Hydraulik und Stadthydrologie hat Prof. Dr. Helmut Grüning im Laufe der vergangenen zehn Jahre unter anderem ein eigenes Kanalnetz aus Acrylglas aufgebaut, das anschaulich darstellt, was mit dem Wasser unter der Erde passiert. Dabei handelt es sich um einen Wunsch, den der Experte für Wasserversorgung und Entwässerungstechnik schon während seines eigenen Studiums entwickelt hat.


Die erste Anlage im Bürgerkamp. (Foto: FH Münster/FB EGU)

„Als ich damals in Bochum studiert habe, fand ich die Hydraulik immer ziemlich kompliziert und schwer nachvollziehbar“, erinnert sich Grüning. „Es gab viel Theorie, aber keine Möglichkeit, komplexe hydraulische Zusammenhänge anschaulich darzustellen.“ Dies ermöglichten ihm dann aber schließlich seine Professur an unserer Hochschule, die er seit 2010 am Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt innehat, und die Räumlichkeiten, die er von seinem Vorgänger Prof. Dr. Hartmut Hepcke im Steinfurter Hochschulgebäude am Bürgerkamp übernommen hat. „Ich habe von ihm einen großen Raum geerbt, in dem er damals Systeme zur Vakuumentwässerung geprüft hat“, erklärt Grüning. Dort legte er den Grundstein für das Technikum für Hydraulik und Stadthydrologie, nachdem er bei seinem Kollegen Prof. Dr. Franz Valentin der TU München Versuchsanlagen aus Acrylglas gesehen hat. „Das gab für mich letztlich den Anstoß, ein solches Kanalnetz aufzubauen.“ So entstand schließlich die erste kleine Anlage im Bürgerkamp, die seit dem Umzug 2018 ins E-Gebäude auf dem Steinfurter Campus kontinuierlich wächst und ausgebaut wird.


Das Kanalnetz sichtbar machen: Im Technikum wird das möglich. (Fotos: FH Münster/Maxi Krähling)

Denn dort steht Grüning eine Halle zur Verfügung, die inzwischen Platz für allerhand bietet: Den größten Raum nimmt das halbtechnische Kanalnetz ein. Es besteht aus unterschiedlichen Arten von Betriebsschächten, einem Regenüberlauf, einem Düker, einem Regenbecken, einer Venturirinne und einem Wirbelfallschacht, in dem das Wasser aus dem oberen Stockwerk in das Erdgeschoss rauscht. „Mir geht es darum, die unterirdischen Infrastrukturen sichtbar zu machen“, sagt Grüning. „Das ist in dieser Form wohl einzigartig in Deutschland. Ich weiß zumindest von keiner Hochschule, die etwas Vergleichbares bieten kann.“ Hinzu kommt inzwischen auch ein eigenes Wasserwerk, mit dem der Professor theoretisch eine eigene Wasserversorgung auf dem Campus sicherstellen könnte. Weiterhin gibt es einen Trinkwasserversorgungsstrang aus unterschiedlichen Werkstoffen mit Hydranten, Schiebern, einem Druckregelsystem sowie Be- und Entlüftung. Beliebt bei „jung und alt“ ist die sogenannte Augmented Reality Sandbox, die virtuell Regen und Überflutungsprozesse darstellen kann. „Hier spielen Senioren und Kleinkinder begeistert im Sand und bauen Hochwasserrückhaltebecken und Deiche“, erläutert der Hochschullehrer schmunzelnd.

Beliebter Schauplatz: Regelmäßig drehen Medien Beiträge im Technikum. Dieses Foto ist im Sommer 2021 bei einem Dreh von Sat.1 NRW entstanden. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)

Doch es sind nicht nur die Medien, die im Technikum zu Besuch sind: Studierende absolvieren in dem Labor ihre Praktika, Grüning hielt dort bereits Schulungen für das Landesumweltamt und Infoveranstaltungen ab. „Ich führe hier auch Forschungsprojekte durch, doch der Schwerpunkt des Technikums liegt auf der Lehre“, erklärt er. Fachleute, Stadtverwaltungen und Schulklassen waren in den vergangenen Jahren dort bereits zu Gast.

 


Prof. Dr. Grüning zeigt seinen Studierenden das Technikum. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)

„Ich hatte schon die Top-Hydraulikerinnen und -Hydrauliker Deutschlands hier, kann aber genauso Grundschulkinder und Seniorengruppen einladen.“ Die erste Reaktion sei immer die gleiche: großes Staunen. „Ich freue mich, wenn die Leute zum ersten Mal beeindruckt sehen, wie das Wasser durch die Anlage rauscht. Viele Menschen wissen überhaupt nicht, welcher Aufwand nötig ist, um Städte zu entwässern und die Menschen mit einwandfreiem Trinkwasser zu versorgen.“

Von Frederik Tebbe



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