Von der Ingenieurschule zum FH-Standort: Der Campus Steinfurt im Wandel
Wer an unserer Hochschule ein ingenieurwissenschaftliches Studium antreten will, findet die meisten Studiengänge an diesen Fachbereichen in Steinfurt: Maschinenbau, Physikingenieurwesen, Chemieingenieurwesen, Elektrotechnik und Informatik, Energie – Gebäude – Umwelt und das Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI). Verteilt sind sie auf einen zentralen Campus an der Stegerwaldstraße und zwei zusätzliche Hochschulgebäude am Bürgerkamp und in der Bismarckstraße. Der Steinfurter Teil der Hochschule blickt dabei sogar auf eine noch längere Geschichte zurück als die FH Münster selbst: Denn alles fing im April 1963 mit der Ingenieurschule in Burgsteinfurt an.1963: Zur Eröffnungsfeier der Ingenieurschule kamen sie im Burgsteinfurter Rathaus zusammen (v.l.): Baurat Hans Lampe, Baurat Dr. Hermann Ganschow, Direktor Anton Frölich, Bürgermeister Helmut Braunschweig, Stadtdirektor Heinrich Naber, Ratsherr Kaul, Fürst Christian zu Bentheim-Steinfurt. (Foto: Stadtarchiv Steinfurt, Schulz/Heuping)
Die Entscheidung, eine von sechs neuen Ingenieurschulen in Nordrhein-Westfalen in Burgsteinfurt anzusiedeln, traf das Kultusministerium. Der Lehrbetrieb startete 1963 zunächst in der ehemaligen Tabakfabrik Rotmann mit der Abteilung Textile Produktionstechnik, 1964 folgten Maschinenbau und Elektrotechnik. Drei Abteilungen, drei Dozenten und 36 Studierende machten den Anfang in der Ingenieurschule. 1967 löste die Abteilung Chemie die Textile Produktionstechnik ab. Von Anfang an entwickelte sich der Standort weiter, ab April 1968 war die Ingenieurschule auch im Altbau des Gymnasiums Arnoldinum ansässig. Doch parallel zu all diesen Entwicklungen entstand an der Stegerwaldstraße das, was heute der Campus Steinfurt ist: Bereits 1962 entschied das Ministerium für Landesplanung, Wiederaufbau und öffentliche Arbeit, dass dort ein Neubau entstehen sollte. Die Grundsteinlegung dafür erfolgte im Januar 1969.
1971: So sah er einmal aus, der Gebäudeteil A in Steinfurt. (Foto: Wolfgang Göbel)
Auch die Gebäudeteile C und D gab es damals schon. (Foto: Wolfgang Göbel)
Am 1. August 1971 gründete sich die Fachhochschule Münster – ab 1972 fand der Umzug in die neuen Gebäude statt. Über die Jahre entstanden die heutigen Fachbereiche. Seitdem stehen in Steinfurt Technik und Innovation im Mittelpunkt. Die Kreisstadt Steinfurt und die Region punkten darüber hinaus als Wirtschaftsstandort mit vielen mittelständischen Betrieben, die regelmäßig mit der Hochschule für Forschungsprojekte oder studentische Abschlussarbeiten kooperieren. Rund 4.600 Studierende, fast 100 Professor*innen und über 300 Mitarbeiter*innen lernen, lehren und arbeiten an den Steinfurter Standorten der Hochschule, die sich stetig im Wandel befinden. Über die Jahre kamen mehrere neue Gebäude hinzu – darunter auch das Hörsaalgebäude S oder die GRIPS-Gebäude (kurz für: "Gründer- und Innovationspark Steinfurt" in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH). Zuletzt eröffnete mit dem MakerSpace eine Kreativ- und Prototypenwerkstatt, in der Hochschulangehörige eigene Ideen und Projekte in die Tat umsetzen können.
Das Luftbild zeigt den Steinfurter Campus im Jahr 2015. (Foto: Hendrik Kösters)
Auch im Jahr 2021 und in den Folgejahren wird der Steinfurter Campus weiter ausgebaut. Ein Masterplan zur Modernisierung des Geländes wurde in Zusammenarbeit mit Kreis und Kommune erstellt und die Umsetzung eines ersten Bauabschnittes ist in Planung. Außerdem wurde unter Federführung des Dezernats Gebäudemanagement ein Mobilitätskonzept für den Hochschul-Standort erarbeitet, das besonders Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt.
Von Frederik Tebbe
Pressemitteilung vom 21. August 2020: Vision für den Steinfurter Campus der FH MünsterPressemitteilung vom 8. September 2021: FH Münster will den Arbeitsweg umweltfreundlicher gestalten