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Wenn Hochschule und Handwerk gemeinsame Sache machen, kommt dabei etwas richtig Gutes raus. Und manchmal gibt es dafür sogar Preise – wie zum Beispiel 2007 für Prof. Dr. Klaus Baalmann.


Die Entwicklung eines teilautomatischen Antriebs für mobile Trennwände wurde 2007 mit einem Seifriz-Preis gewürdigt. Dieser ging an Prof. Dr. Klaus Baalmann (r.) von der FH Münster und Holzbetriebstechniker Stefan Wissing (2.v.l.) von der Franz Nüsing GmbH & Co. KG in Münster; mit im Bild Diplomand Thorsten Auffarth und Projektmitarbeiter Markus Eckelmeier (l.). 

Damals erhielt unser Hochschullehrer vom Fachbereich Maschinenbau gleich zweimal den Professor-Adalbert-Seifriz-Preis für Technologietransfer, den heutigen Seifriz-Preis. Es war das zweite Mal, dass der Preis  ein zweites Mal in einem Jahr an unsere Hochschule ging. Ausgezeichnet wurde Baalmann zum einen zusammen mit dem Holzbetriebstechniker Stefan Wissing von der Franz Nüsing GmbH & Co. KG in Münster, zum anderen mit dem Schlossermeister Heinrich Brockmann von der Brockmann GmbH Anlagenbau in Dülmen.

Einen weiteren Seifriz-Preis erhielt Prof. Dr.-Ing. Klaus Baalmann (r.) 2007 gemeinsam mit Schlossermeister Heinrich Brockmann von der Brockmann GmbH Anlagenbau im westfälischen Dülmen für die Entwicklung einer vollautomatischen Drahtgitterrichtmaschine.

Baalmann und Wissing hatten gemeinsam einen teilautomatischen Antrieb für mobile Trennwände entwickelt. Diese spielen eine große Rolle, wenn es darum geht, Flächen effizient zu nutzen: Aus einem großen Saal machen sie in wenigen Minuten kleinere Besprechungsräume. Damals wurden die einzelnen Wandelemente jedoch mechanisch über eine Kurbel an ihrem Platz fixiert. Je nachdem, wie kräftig die mechanische Verankerung vom Vorgänger eingestellt wurde, konnte es beim Abbau der Wand schon mal Probleme geben. Diese hat Thorsten Auffahrth, Absolvent unseres Fachbereichs Maschinenbau, in seiner Diplomarbeit bearbeitet und eine Lösung entwickelt, die sich erfolgreich auf dem Markt bewährt hat. Statt über herkömmliche Kurbeln werden die sogenannten Dichtleisten oder Druckbalken zwischen Element und Fußboden sowie zwischen Element und Decke seitdem automatisch von Motoren ausgefahren. Sobald ein bestimmter Druck erreicht ist, schaltet sich der Motor wieder ab und das Wandelement ist fest verankert.

 

Zusammen mit Brockmann hatte Baalmann eine vollautomatische Drahtgitterrichtmaschine entwickelt. Draht ist ein sehr widerspenstiger Werkstoff. Einen falschen Knick verzeihen die dünnen Metallstränge nicht so leicht und auf Belastungen – gerade wenn sie nur auf einen kleinen Punkt konzentriert sind – reagieren sie eher ungehalten. „Diese Belastungen sind aber notwendig, wenn aus einzelnen Drähten Gittermatten hergestellt werden sollen“, so Baalmann. Mit der Brockmann GmbH Anlagenbau und dem Absolventen Ingo Liesenkötter entwickelte er in einer Diplomarbeit eine Maschine, die die beim Schweißen und Schneiden der Gittermatten entstehenden Unebenheiten wieder glättet. „Die besondere Schwierigkeit lag darin, die Richtmaschine in die automatisierte Produktionsstraße zu integrieren, in der das Tempo durch den Schweißroboter mit 160 Takten pro Minute vorgegeben ist.“

Der Seifriz-Preis prämiert seit 1989 die erfolgreiche Kooperation zwischen Handwerk und Wissenschaft. Seit der Verleihung 2018 wird der bundesweite Transferpreis des deutschen Handwerks im zweijährigen Turnus vergeben. Unter dem Motto „Meister sucht Professor“ belohnt die Jury innovative Ideen, die durch die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Handwerk umgesetzt wurden, mit Preisgeldern. Ein schöner Nebeneffekt: Der Betrieb und seine innovative Leistung werden bundesweit bekannt.

2018 ging der Seifriz-Preis erneut gleich zweimal in einem Jahr an unserer Hochschule – an Baalmann und die Haking Metallbau GmbH für die Neuartige Segment-/Rundbogen-markise mit intelligenter Seilführung, und an Prof. Dr. Jürgen Peterseim und Frank Brormann für den Calligraphy Cut. Doch auch früher schon wurden immer wieder Wissenschaftler unserer Hochschule mit dem Preis ausgezeichnet, Baalmann insgesamt sogar fünfmal:

 

Von Katharina Kipp

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