1. Warum das Thema QM für kooperative Studiengänge
Mögliche Themen für den zweiten Entwicklungszyklus wurden in den Sitzungen des Arbeitskreises der QM-Beauftragten am 22.06.2020 und am 21.09.2020 diskutiert. Nach einer breiten Diskussion verschiedener Alternativen wurde in der Septembersitzung das Thema "QM für kooperative Studiengänge" festgelegt. Ausschlaggebend für die Themenauswahl waren folgende Überlegungen:
- Akkreditierungsrelevanz: Die aus der MRVO und den Landesakkreditierungsverordnungen hervorgehenden Regelungen beziehen sich auch auf kooperativ durchgeführte Studiengänge. Hierbei trägt die gradverleihende Hochschule die Verantwortung für die Qualität der Umsetzung des Studienangebots. Für systemakkreditierte Hochschulen bedeutet dies im Besonderen, dass geeignete Verfahren gefunden werden müssen, die Qualität der Bildungsanteile, die von Kooperationspartnern angeboten werden, sicherzustellen.
- Entwicklungspotenzial der FH Münster: Alle Fachbereiche der FH Münster mit Ausnahme der Münster School of Architecture bieten Kooperationsstudiengänge an. Alle diese Studiengänge finden Berücksichtigung im QM-System der FH Münster - auch dann, wenn die Studiengänge (wie z. B. im Falle des Lehramts und der Verbundstudiengänge) Gegenstand von Programmakkreditierungen sind. Eine erste Analyse hat insbesondere bei den Studiengängen in Kooperation mit Praxispartnern als auch bei den Joint Programmes durchaus noch Entwicklungspotenziale aufgezeigt, z. B. in Hinblick auf begriffliche Klärungen, die eindeutige Zuordnung der Studiengänge zu den fraglichen Kategorien oder die Anpassung von Instrumenten der Qualitätssicherung an die spezifischen Bedarfe kooperativer Studienangebote. Aus diesem Grund möchten wir in unserem Entwicklungszyklus den Fokus auf die beiden genannten Kategorien richten. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass Erkenntnisse, die wir anhand der von uns näher betrachteten Varianten gewinnen, durchaus auch auf weitere Kooperationsstudiengänge übertragbar sein werden.
- Aktualität: Die MRVO bietet Freiraum für die Ausgestaltung der Qualitätssicherung von kooperativen Studiengängen. Dies ist zwar sehr begrüßenswert, führt aber auch zu Unsicherheiten und Fragen aufseiten vieler Hochschulen. Ganz besonders im Fall der dualen Studiengänge sind große Unsicherheiten bei Hochschulen und Akkreditierungsagenturen hinsichtlich der Auslegung der Akkreditierungskriterien und eine engagierte öffentliche Diskussion zu beobachten. An der FH Münster entstehen aktuell neue internationale und praxisbezogene Studiengangebote, deren Entwicklung von den Ergebnissen des Entwicklungszyklus profitieren kann.
- Entwicklungsimpuls für andere Hochschulen: Bereits vor der Aufnahme des Entwicklungszyklus hat die FH Münster Verfahren und Instrumente ihres QM-Systems mit Blick auf kooperative Studiengänge neu- und weiterentwickelt. Neben verschiedenen Vertrags- und Unterstützungsdokumenten wurde 2019 in der Münster School of Health (FB Gesundheit) bspw. ein Qualitätsentwicklungs- und Zertifizierungskonzept akademischer Bildungspartner der FH Münster (QZaB) für das duale Studium entwickelt. Die Ergebnisse unseres Entwicklungszyklus und die darin behandelten eigenen Praxisbeispiele sowie die Anregungen anderer Hochschulen können über die FH Münster hinaus Impulse für das QM kooperativer Studiengänge geben.
2. QM-Symposium "QM für kooperative Studiengänge"
Das QM-Symposium bietet einen Rahmen, anhand von Praxisbeispielen aus der FH Münster und anderen Hochschulen mit Kolleginnen und Kollegen über Fragen zum Thema QM für kooperative Studiengänge, zu diskutieren und Anregungen für die Entwicklungen an der eigenen Hochschule zu erhalten.
3. Ziele und Maßnahmen bis Ende 2022
Maßnahmen wurden nach Abstimmung mit den Beteiligten (insbesondere Studiengangsverantwortlichen der betreffenden Studiengänge) am 02.05.2022 durch den Arbeitskreis der Qualitätsmanagementbeauftragten in den Themenfeldern gemeinsames Verständnis, klare Qualitätskriterien, profilbezogene Qualitätssicherung und profilbezogene Unterstützung beschlossen.
Bis Ende 2022 erfolgt nun ganz konkret die Bearbeitung der Entwicklungsprojekte, inkl. einer kurzen Dokumentation der Veränderungen.