Weiterbildungsreihe Aktiver Kinder- und Jugendmedienschutz - Befähigen, begleiten und schützen beim Aufwachsen in digitalen Lebenswelten

Von der frühen Kindheit bis ins Jugendalter kommen junge Menschen kontinuierlich mit digitalen Medien in Berührung. Cybermobbing, Cybergrooming, Hate Speech und Radikalisierung im Netz sind ernsthafte Herausforderungen für die Kinder und Jugendlichen selbst sowie für die pädagogischen Fachkräfte in ihrem Umfeld. Gleichzeitig bieten Social Media, Gaming und Streamingdienste wertvolle Sozial- und Kulturräume, die vielfältige Möglichkeiten für das individuelle Aufwachsen und den Selbstausdruck eröffnen.

Ein aktiver, medienpädagogischer Kinder- und Jugendmedienschutz ist daher unerlässlich. Hierbei geht es nicht nur darum, Heranwachsende vor Gefahren zu schützen und sie zu stärken, sondern auch darum, sie in ihrer medialen Identitätsentwicklung zu unterstützen und sie fit für den Austausch in digitalen Sozialräumen zu machen. Pädagogische Fachkräfte in Kitas, Schulen, offenen Angeboten und der Jugendhilfe müssen darauf vorbereitet werden, diese Herausforderungen zu meistern und zugleich die vielfältigen Chancen von digitalen Lebenswelten zu nutzen.

In der Weiterbildung werden in drei Modulen zielgruppenorientiertes Wissen und praxisnahe Methoden vermittelt, um junge Menschen sowie Erziehende sicher und kompetent begleiten zu können. Die Inhalte basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und erprobten Praxismethoden aus Medienpädagogik, Psychologie und Sozialpädagogik und berücksichtigen gesetzliche Vorgaben sowie institutionelle Richtlinien. So erweitern die Teilnehmenden ihre fachliche Kompetenz im Bereich des Kinder- und Jugendmedienschutzes und werden befähigt, medienpädagogische Konzepte zu entwickeln und zielgruppenorientiert in der Praxis umzusetzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Teilnehmende bereits mediale oder technische Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen oder ob sie sich noch nicht eingehend mit der Thematik beschäftigt haben. Die Kursinhalte sind auf einen niedrigschwelligen Zugang ausgerichtet, in welchem stets das pädagogische Handeln im Fokus steht.

Modul 1: Einführung in den Kinder- und Jugendmedienschutz (zweitägig)

• Aufwachsen in einer digitalen Mediengesellschaft
• Reflexion eigener Mediennutzung und pädagogischer Haltung
• Grundlagen des Kinder- und Jugendmedienschutzes
• Gesetzliche Regelungen und sozialpädagogischer Auftrag
• Ausführende Institutionen (BzKJ, USK, FSK) und pädagogische Angebote
• Datenschutz und Privatsphäre im digitalen Raum
• Methoden der Medienarbeit mit Eltern, Familien und Erziehenden

Modul 2: Digitale Entwicklungswelten – Social Media und Gaming (zweitägig)

• Medienbiografische Arbeit
• Identitätsentwicklung in medialen und digitalen Sozial- und Kulturräumen
• Social Media zwischen Likes und Hate Speech
• Gaming zwischen Selbstwirksamkeit und Gewaltszenarien
• Medienethik und digitale Verantwortung

Modul 3: Spezifische medienpädagogische Ansätze und Praxismethoden (zweitägig)

• Medienarbeit bis Schuleintritt
• Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung
• Aktive und handlungsorientierte Medienarbeit
• Medienkompetenzförderung und kritisches Medienverständnis
• Einrichtungsspezifische Medienkonzepte
• Methoden zur Evaluation und Weiterentwicklung medienpädagogischer Konzepte

Fachkräfte aus gesundheits- und sozialberuflichen Arbeitsfeldern (insb. Hilfen zur Erziehung, Offene Kinder- und Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Offener Ganztag, Kita)