Zwangskontexte konstruktiv nutzen: Systemische Ansätze bei Unfreiwilligkeit, Widerstand und fehlender Motivation
13. November 2024 - 14. November 2024In der Sozialen Arbeit entwickeln sich Zwangskontexte, wenn Personen auf Drängen des sozialen Netzwerkes (Eltern, Nachbarn, Schule, etc.) einen Sozialen Dienst aufsuchen oder, wenn sie durch rechtliche Vorgaben zur Kontaktaufnahme mit einem Sozialen Dienst verpflichtet werden. Zwangskontexte finden sich in vielen Bereichen der Sozialen Arbeit, Medizin oder Justiz, z.B. auf dem Gebiet der Jugendhilfe, der Bewährungshilfe, der Psychiatrie oder in Strafanstalten.
Gegenstand der beiden Seminartage ist die Auseinandersetzung mit Rahmenbedingungen, Grundsätzen und Handlungsmöglichkeiten der Beratung zwischen Hilfe und Kontrolle. Ziel dieses Seminars ist es, Widerstand, Unfreiwilligkeit und fehlende Motivation nicht als Hindernisse, sondern als Chancen für einen erfolgreichen Hilfeprozess zu nutzen. Dies erfordert eine Reflexion der eigenen Haltung und ein Umdenken.
Instruktive Maßnahmen und wiederkehrende Kontroll- und Zwangssituationen führen häufig nicht zu den gewünschten Veränderungen. Zudem können wiederholt negative Erfahrungen mit Eingriffen oder auch unfreiwillig in Anspruch genommene Hilfeangebote dazu führen, dass die Adressat*innen in Zukunft noch mehr dafür tun, den Kontakt zu vermeiden, statt frühzeitig Hilfen anzunehmen.
Gleichzeitig bergen Zwangskontexte für sie die Möglichkeit, Hilfen zu erhalten, die sie sonst möglicherweise nicht bekommen hätten, neue Motivation und Hoffnung zu erlangen und durch gelungene Lösungsstrategien Selbstwirksamkeit zu erfahren, sowie Vertrauen in die Fachkräfte und vor allem in sich selbst aufzubauen.
• Rahmenbedingungen von Zwangskontexten
• Wirklichkeitskonstruktionen und Perspektivenwechsel
• Rollenverständnis und Haltung
• Beratungsbeziehung und Beratungsaufträge
• Anwendung ausgewählter Methoden und Interventionen
Fachkräfte aus gesundheits- und sozialberuflichen Arbeitsfeldern
Rahmendaten der Veranstaltung | |
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Veranstalter: | Referat Weiterbildung, FB Sozialwesen, FH Münster |
Veranstaltungsart: | Seminar |
Unterrichtsstunden: | 16 |
TeilnehmerInnenzahl: | 16 |
Teilnahmeentgelt: | 275,00 € |
ReferentIn
- Prof. Dr. Judith Haase, Dipl.-Sozarbeiterin/Dipl.-Sozialpädagogin, Systemische Therapeutin und Beraterin (SG)
- Deilmann Haus III
Johann-Krane-Weg 25
48149 Münster - Raum: wird in der Einladung bekannt gegeben
Termin(e), Uhrzeiten | |
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13. November 2024 | 10:00 - 17:00 Uhr |
14. November 2024 | 09:00 - 16:00 Uhr |