Hochschulzertifikatskurs Soziale Altenarbeit

10. Februar 2020 - 17. Februar 2021

Zum Thema

Ausgangslage
Die Soziale Altenarbeit gewinnt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der gesellschaftlichen Alterung zunehmend an Bedeutung. Die soziale Begleitung und Beratung von an Demenz erkrankten Menschen sowie ihrer Angehörigen, Wohnberatung und Bildungsangebote für ältere Menschen, die sozialraumorientierte und intergenerative Altenarbeit, kulturelle Teilhabe, Digitalisierung und bürgerschaftliches Engagement im Alter sowie die Soziale Altenarbeit im Kontext stationärer Pflegeeinrichtungen sind nur einige der Themen und Felder, die hier zu nennen sind. Die Arbeit in diesen durchaus unterschiedlichen Handlungsfeldern der Sozialen Altenarbeit erfordert von den dort tätigen Fachkräften ein fundiertes Wissen über psychische, biologische und soziale Aspekte des Alternsprozesses, über die gesellschaftlichen und rechtlichen Bedingungen des Alterns sowie über Möglichkeiten (aber auch Grenzen) der Sozialen Altenarbeit selbst.


Ziel des Hochschulzertifikatskurses
In insgesamt sechs Modulen werden die Teilnehmenden für unterschiedliche Aufgaben in der Sozialen
Altenarbeit qualifiziert bzw. können ihr Wissen hier vertiefen. Ein besonderer Schwerpunkt wird
dabei auf die Verknüpfung von Theorie und Praxis sowie die Entwicklung praxisrelevanter Kompetenzen
gelegt, um die Handlungssicherheit in der Arbeit mit älteren Menschen zu stärken. Die Teilnehmenden
• setzen sich mit den für die Soziale Altenarbeit relevanten wissenschaftlichen Erkenntnissen und
Konzepten der Gerontologie auseinander;
• eigenen sich Wissen über die Ressourcen und Kompetenzen älterer Menschen sowie über die
potenziellen Einschränkungen und Krisen im Alter an;
• verstehen den Prozess des Alterns als gesellschaftlichen, sozial bedingten Prozess;
• lernen unterschiedliche Kontexte sowie Methoden der Sozialen Altenarbeit kennen;
• entwickeln auf der Grundlage ethischer Reflexionen eine eigene Haltung;
• verknüpfen die in den Modulen entwickelten Kompetenzen mit ihrer beruflichen Praxis.


Abschlussverfahren
Um das Hochschulzertifikat „Fachkraft in der Sozialen Altenarbeit“ der FH Münster zu erhalten, ist eine Anwesenheit von mindestens 80 % erforderlich, zudem die Erstellung einer Abschlussarbeit (Gesamtumfang: ca. 15-20 DIN A4 Seiten). Die Inhalte der Abschlussarbeiten werden in Form eines Kolloquiums reflektiert (die Kolloquien finden in Kleingruppen statt).


Zum Transferpatenmodell
Um den Lerntransfer zu steigern, sollen alle Teilnehmenden durch sogenannte Transferpaten/-innen während der gesamten Weiterbildung begleitet werden. Als Transferpaten/-innen sollten primär Leitungskräfte aus der eigenen Organisation gewonnen werden, die in der Regel für die (Weiter-)Entwicklung von Konzepten zuständig sind und die über die notwendigen Ressourcen verfügen, um „Transferbarrieren“ zu minimieren. Der transfersteigernde Charakter des Transferpatenmodells spiegelt sich in regelmäßigen Reflexionsgesprächen wider, die nach jedem Weiterbildungsmodul zwischen Teilnehmer/innen und Transferpaten/-innen innerhalb der eigenen Organisation stattfinden. Um sich mit den Inhalten der Weiterbildung und dem Transferpatenmodell vertraut zu machen, sind alle Transferpaten/-innen zum Auftakt und Abschluss der Weiterbildung eingeladen (zeitlicher Umfang: jeweils ½ Tag).

Veranstaltungsinhalte

Modul 1: Grundlagen der sozialen Altenarbeit
• Demografischer Wandel, Hochaltrigkeit und Altersbilder
• Einsatz des Alterssimulationsanzuges GERT
• Gerontologische und geragogische Grundlagen der sozialen Altenarbeit
• Strukturen, Felder und Beispiele der sozialen Altenarbeit

Modul 2: Rechtliche und ethische Aspekte
Tag 1 und 2
• Armut im Alter (Leistungen der Sozialhilfe, insbesondere
Grundsicherung im Alter; Elternunterhalt)
• Möglichkeiten der Vorsorge für Zeiten einer fehlenden Einsichts-
und Entscheidungsfähigkeit (insbesondere durch Gestaltung
einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht)
• Pflegebedürftigkeit im Alter mit Leistungen der sozialen
Pflegeversicherung.
Tag 3
• Alter(n) in philosophisch-anthropologischer und ethischer
Perspektive (Menschenbilder und normative Erwartungen)
• Kritische Auseinandersetzung mit Zeitgeist-Tendenzen
(‚Anti-Aging‘ vs. Eigenwert der Lebensphase des Alters; ‚Aktives
Altern‘ als kryptonormativer Begriff)

Modul 3: Soziale Problemlagen und Demenz
Tag 1
• Alterstypische Risiken und Problemlagen (wie z.B. soziale
Beziehungen, Armutslagen, Einsamkeit, Migration, Sucht,
Sexualität, Krankheit)
• Interventionsstrategien
Tag 2
• Basiswissen zu Demenz
• Kommunikation bei Demenz
• Umgang mit Aggression und Abwehr

Modul 4: Teilhabe im Alter
• Bürgerschaftliches Engagement
• Digitalisierung im Alter
• Kulturelle Teilhabe im Alter
• Intergenerative Arbeit

Modul 5: Altenarbeit im stationären Kontext und ethische Fallbesprechung
• Entwicklung stationärer Altenarbeit: von der totalen Institution
zur Öffnung ins Quartier
• Einordnung des Arbeitsfelds: kurzer Überblick über die
Soziale Pflegeversicherung und Verortung der Sozialen Arbeit
• Der Sozialdienst/Begleitende Dienst in einer Altenhilfeeinrichtung:
Ganzheitlich-systemische Begleitung von Bewohner/innen
• Organisations- und Leitungsaufgaben von Sozialarbeiter/innen
in Altenhilfeeinrichtungen
• Ethische Fallbesprechung (Tag 3)

Modul 6: Altenarbeit im kommunalen Kontext / Quartiersentwicklung
Tag 1
• Definitionen von Quartier, Quartiersarbeit und Quartiersmanagement
• Ziele und Verantwortungsrollen in der kommunalen Altenarbeit
• Handlungsfelder und Akteure
• Sozialraumanalyse: Notwendigkeit, Herangehensweise und Methoden
• Prozessgestaltung, Aufgaben und Rollenverständnis
Tag 2
• Netzwerke – Vernetzung: Begriffliche Klärungen, theoretische
Bezüge, relevante Akteure
• Vernetzungsbeispiele
• Senioren- und Angehörigenberatung

 

Zielgruppe

Fachkräfte aus dem Bereich Soziales, Gesundheit und Pflege, die bereits in der sozialen Altenarbeit tätig sind, als auch
Neu- und Quereinsteiger in diesem Feld.

Rahmendaten der Veranstaltung
Veranstalter:FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
Unterrichtsstunden:136
TeilnehmerInnenzahl:20
Teilnahmeentgelt:1.850,00 €
Teilnahmehinweise:Download der Teilnahmehinweise
AnsprechpartnerInnen, DozentInnen, ReferentInnen und Seminarleitung

Fachliche Leitung
  • Prof. Dr. Mirko Sporket, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
ReferentIn
  • Dr. Gesa Linnemann, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
  • Dr. H. Elisabeth Philipp-Metzen, Dipl.-Soz.Päd, Dipl.-Gerontologin
  • Jürgen Ribbert-Elias, Dipl-Päd., zertifizierter Case Management-Ausbilder
  • Jutta Stratmann, Dipl.-Soziologin, Fachberatung für Sozialplanung und Bürgerengagement
  • Markus Giesbers, Dipl.-Soz.Päd., Dipl.-Theologe
  • Prof. Dr. Andreas Siemes, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
  • Prof. Dr. Hans Hermann Wickel, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
  • Prof. Dr. Martin Wallroth, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
  • Ramona Geßler, Dipl-Soz.Päd., FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
Veranstaltungsort
  • Deilmann Haus III
    Johann-Krane-Weg 25
    48149 Münster
  • Raum: wird noch bekannt gegeben
Termin(e), Uhrzeiten

Modul 1
10. Februar 202010:00 - 17:00 Uhr
11. Februar 202009:00 - 16:00 Uhr
12. Februar 202009:00 - 16:00 Uhr

Modul 2
10. März 202010:00 - 17:00 Uhr
11. März 202009:00 - 16:00 Uhr
12. März 202009:00 - 16:00 Uhr

Modul 3
5. Mai 202010:00 - 17:00 Uhr
6. Mai 202009:00 - 16:00 Uhr

Modul 4
11. August 202010:00 - 17:00 Uhr
12. August 202009:00 - 16:00 Uhr
13. August 202009:00 - 16:00 Uhr

Modul 5
9. November 202010:00 - 17:00 Uhr
10. November 202009:00 - 16:00 Uhr
11. November 202009:00 - 16:00 Uhr

Modul 6
10. Dezember 202010:00 - 17:00 Uhr
11. Dezember 202009:00 - 16:00 Uhr

Abschluss (Kolloquium)
17. Februar 202110:00 - 17:00 Uhr

Sortierung

Veranstaltungen im Jahr 2019:

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27. Nov. 2024 -
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Lösungsorientierte Gesprächsführung – Aufbaukurs
13/20
13/20

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28. Nov. 2024 -
29. Nov. 2024
Trauma: Erkennen, Einschätzen, Handeln
20/20
20/20

Es sind nur noch Plätze auf der Warteliste frei.
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