Madita Geldbachs kann stolz auf ihre Bachelorarbeit sein - von ihren Betreuer*innen Dr. Gesa Linnemann und Dr. Phillip Ozimek ist sie dafür mit eine hervorragenden Note gewürdigt worden. (Foto: privat)

(9. März 2022). "Kommunaler Narzissmus" ist ein relativ neues Konstrukt und beschreibt das Gefühl der Überlegenheit in sozialen Beziehungen und das Überschätzen der eigenen sozialen Fähigkeiten und Eigenschaften. Madita Geldbach, Absolventin des Studiengangs Soziale Arbeit, hat in ihrer Bachelorarbeit untersucht, ob diese Persönlichkeitsstörung eine Motivation für das Studium der Sozialen Arbeit sein kann.

Die Idee kam ihr im Seminar von Dr. Phillip Ozimek: "Wir haben anhand des Märchens von Schneewittchen das Thema Narzissmus untersucht und als ich vom 'kommunalen Narzissmus'-Typ erfuhr, interessierte mich, ob im Studiengang Soziale Arbeit, also unter uns, kommunale Narzisst*innen zu finden sind, die dieses Fach nur studieren, um Anerkennung und Bewunderung zu erhalten und somit ihren Selbstwert zu steigern. Damit war das Thema meiner Bachelorarbeit entworfen. Ich wollte untersuchen, ob Studierenden eher ein altruistisches oder aber ein 'kommunal narzisstisches' Motiv innewohnt", erzählt die 28-Jährige.

Aus dem "Communal Narcissism Inventory" und den "Skalen der Einstellungsstruktur ehrenamtlicher Helfer" erstellte sie einen Fragebogen, um "kommunal narzisstische", selbstdienliche und altruistische Motive zu untersuchen. Insgesamt 93 Studierende unseres Fachbereichs nahmen an Geldbachs Studie teil. "Mithilfe der Software SPSS analysierte ich das Ergebnis, erstellte Punktdiagramme und errechnete mögliche Zusammenhänge. Das war gar nicht so einfach, da ich nie ein Seminar zu Statistik belegt habe", berichtet die gelernte Erzieherin.

Ihr wichtigstes Ergebnis ist, dass zwar bei den Studierenden durchaus "kommunal narzisstische" Tendenzen vorliegen, diese aber nicht auf einen ausgeprägten "kommunalen Narzissmus" hindeuten. Allerdings zeichnete sich ein Zusammenhang zwischen den beiden Items "selbstdienlich" und "altruistisch" ab: "Das legt die Vermutung nahe, dass innerhalb dieser Stichprobe Studierende waren, die sich aus selbstdienlichen Gründen für dieses Studium entschieden haben", erläutert die Absolventin.

"Die Bachelorarbeit von Frau Geldbach erfüllt ein außerordentlich hohes Niveau", erklärt Dr. Gesa Linnemann, die die Arbeit gemeinsam mit Ozimek betreut hat. Beide haben sie mit einer glatten 1.0 bewertet und ihr eine Veröffentlichung ans Herz gelegt.

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