Die Chemie hat gestimmt

Prof. Dr. Wigbert Hillebrand von der FH Münster geht in den Ruhestand


Prof. Dr. Ute von Lojewski, Präsidentin der FH Münster, verabschiedet Prof. Dr. Wigbert Hillebrand in den Ruhestand
Prof. Dr. Ute von Lojewski, Präsidentin der FH Münster, hat Prof. Dr. Wigbert Hillebrand in den Ruhestand verabschiedet. Der Chemiker lehrte und forschte 26 Jahre am Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management. (Foto: FH Münster/Dzemila Muratovic)

Münster (24. Juli 2020). Sein Fach war von einigen gefürchtet, doch ihn selbst haben die Studierenden für seine anspruchsvolle, gerechte und korrekte Art immer geschätzt. Als die Vorlesungen des Chemikers Prof. Dr. Wigbert Hillebrand einmal für ein paar Wochen ausfallen mussten, schickten ihm Oecotrophologie-Studierende ein Poster von einem Periodensystem, in dessen Felder sie passend zum Element Genesungswünsche hineinschrieben. Das Poster hing bis zum Schluss in seinem Büro. An dieses Ereignis, aber auch an viele andere wird sich der Hochschullehrer von der FH Münster gerne erinnern.

Nach 26 Jahren Lehre und Forschung am Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management geht der 63-Jährige nun in den Ruhestand. FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski bedankte sich für sein langjähriges Engagement und wünschte ihm alles Gute.

Dass sein letztes Semester, das Sommersemester 2020, von Corona dominiert war, findet er schade. Präsenzvorlesungen und Laborpraktika mussten ausfallen. Hillebrand gehörte zu den Professoren, die ganz bewusst handschriftlich Formeln an der Tafel Schritt für Schritt herleiteten und erklärten. Als er nur noch online lehren konnte, fand er sich schnell in der Situation zurecht. „Die ersten 14 Tage waren von technischen Problemen begleitet, aber danach ging es gut“, erzählt er. Über Learning by Doing habe er sich der digitalen Lehre angenähert. „In all den Jahren hat mir der persönliche Kontakt zu den Studierenden sehr viel Freude gemacht und besonders, dass ich verfolgen konnte, wie sie sich über die Jahre entwickeln.“

Auch auf einige Forschungsprojekte, häufig mit Partnern aus der lebensmittelsichernden Industrie, kann Hillebrand zurückblicken. Die Themen reichten dabei von der Analyse von gentechnisch veränderten Anteilen in Futtermitteln über Eintrübungen in Speiseölen bis hin zur Untersuchung von Fetten in bestimmten Lebensmitteln. Der Professor engagierte sich auch in der Selbstverwaltung. Bis zuletzt war er Prodekan am Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management, langjähriges Mitglied im Fachbereichsrat und zuvor einige Jahre stellvertretender Vorsitzender des Prüfungsausschusses.

Vor seiner Berufung im Jahr 1994 für das Gebiet anorganische und organische Chemie leitete Hillebrand die Abteilung Gewässerreinhaltung beim Wasserschutzamt in Bielefeld. Chemie hatte er an der Universität Paderborn studiert, dort wurde er auch zum Dr. rer. nat. promoviert. Stünde er heute vor der Wahl, er würde wieder Chemie studieren. „Das ist das schönste Fach, das ich mir vorstellen kann. Mit Chemie ist man einfach überall dabei.“

Nun freut sich der Bürener auf die gewonnene Zeit: Er möchte sich mehr um seine vier Enkelkinder kümmern, weiterhin in der Kommunalpolitik aktiv sein und häufiger reisen.




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