Münster, 2. März 2022 | "Jetzt ist wirklich Schluss", sagt Prof. Dr. Joachim Gardemann und wirkt dabei sehr erleichtert. Was er aber vermisse, sei der Kontakt zu den Studierenden. "Zu sehen, wie begeistert, neugierig und motiviert sie mein Thema aufgenommen haben, hat mich sehr glücklich gemacht", so der Mediziner. Sein Thema, eigentlich ein Lebensthema, das auch in sein Privatleben hineinwirkte, war die humanitäre Hilfe.
Seit August 2021 ist der Hochschullehrer vom Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management (OEF) und Leiter des Kompetenzzentrums Humanitäre Hilfe, das er selbst aufbaute, eigentlich schon im Ruhestand. Danach schloss sich eine Seniorprofessur an, die ist nun seit Anfang März 2022 beendet. Vom Ruhestand habe er aber nicht viel bemerkt. Noch als Seniorprofessor war er auf vielen Seiten ein gefragter Ansprechpartner. Zuletzt leitete er die Impfaktionen der Hochschule.
Er sei dankbar für all die Freiheiten und die Unterstützung, die er vom Fachbereich und vom Präsidium der FH seit 1997 erfahren habe. "Es freut mich sehr, dass das Thema der humanitären Hilfe und internationalen Ernährungssicherung jetzt fest im Fächerspektrum des Fachbereiches OEF verankert worden ist und nun mit Dr. Jan Makurat und Eleonore Kretz in guten Händen liegt", so Gardemann.
Der ausgebildete Kinderarzt hat während seiner Zeit als Hochschullehrer für das Deutsche Rote Kreuz mehrfach humanitäre Nothilfe in Krisengebieten auf der ganzen Welt geleistet. Zuletzt war er 2014 im westafrikanischen Sierra Leone im Einsatz gegen Ebola. Für sein Engagement wurde der inzwischen 66-Jährige mehrfach ausgezeichnet, so etwa mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Nun wolle er sich endlich um die Dinge kümmern, die er schon immer machen wollte. Zeichnen, zum Beispiel. Im April wird ein Buch im Verlag Hogrefe erscheinen, das seine Erlebnisse und Aquarelle aus seinen humanitären Hilfseinsätzen enthält.