Stipendienfeier an der FH Münster wieder in Präsenz
Stipendiat*innen tauschten sich mit den Stifter*innen ihres Deutschlandstipendiums aus
Die Stipendienfeier an der FH Münster brachte Stipendiat*innen und Stifter*innen zusammen: In diesem Jahr konnten 106 Deutschlandstipendien vergeben werden. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)
Bei der Stipendienfeier haben die Stipendiat*innen und die Stifter*innen viel Gelegenheit zum Austausch. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)
In diesem Jahr neu als Stifterin mit dabei ist die Web Computing GmbH aus Münster. Im Bild (v. l.): Katharina Hülsmann, People and Culture, Stipendiat Max Heimsath und Geschäftsführer Marc Bober, der selbst an der FH Münster Wirtschaftsinformatik studiert hat und ein Deutschlandstipendium erhielt. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)
Münster (21. März 2023). In diesem Jahr hieß es bei der Feier zum Deutschlandstipendium in der FH Münster wieder netzwerken, Unternehmen und engagierte Studierende kennenlernen und sich austauschen. Pandemiebedingt konnte das Event in den vergangenen zwei Jahren nur digital stattfinden. „Unsere Idee, Stipendiatinnen und Stipendiaten mit Stifterinnen und Stiftern zusammenzubringen, ist inzwischen zu einer Tradition geworden“, begrüßte FH-Präsident Prof. Dr. Frank Dellmann die Gäste im Hörsaal des Fachhochschulzentrums. „Ich freue mich deshalb besonders, am heutigen Tag wieder mit Ihnen vor Ort zu sein.“ In diesem Jahr dürfen sich 106 Stipendiat*innen über ein Deutschlandstipendium freuen.
Sie werden mit 300 Euro monatlich gefördert – in erster Linie für herausragende Studienleistungen. „Persönliches Engagement ist ebenfalls ein wichtiger Baustein für die Auswahl zum Stipendium, sei es im Sozialen oder in der Hochschulpolitik“, erklärte Dellmann. „Ein dritter Punkt ist die persönliche Lebenswelt – ob sich die Studierenden beispielsweise um zu pflegende Angehörige oder eigene Kinder kümmern.“
Alle Hochschulen, die am Deutschlandstipendienprogramm teilnehmen, stehen vor der Herausforderung, Stifter*innen zu finden, die die fünfzigprozentige Förderung durch den Bund kofinanzieren. „Ohne Ihre engagierte Unterstützung, liebe Fördernde, würde hier niemand sitzen. Denn ohne Sie wäre ein Stipendium nicht möglich“, bedankte sich Dellmann. Die Unterstützer*innen stammen dabei überwiegend aus der regionalen Wirtschaft, aber auch Vereine und einige Privatpersonen zählen mittlerweile dazu. Zudem fördert auch die FH-eigene Stiftung „Qualität in Studium und Lehre“ sowie die gdf, die Gesellschaft der Freunde der FH Münster e.V.
Die Hochschule beteiligt sich bereits seit dem Wintersemester 2009/2010 am Stipendienprogramm, damals noch als Pilotphase auf NRW-Ebene. Drei Förderer sind seit Beginn an mit dabei: die Jüke Systemtechnik GmbH, die LVM Versicherungen und die Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH. Neu im Kreis der Stifter*innen sind in diesem Jahr die Karl Düsterberg Stiftung e.V., die K.A. Tauber Spezialbau GmbH & Co. KG, die Arvato Supply Chain Solutions, die LIS, Logistische Informationssysteme AG sowie die Web Computing GmbH.
Das Münsteraner Unternehmen ist auf künstliche Intelligenz und Software Engineering spezialisiert. Marc Bober, Geschäftsführer der Web Computing GmbH, freute sich auf den Austausch: „Das Deutschlandstipendium und die Feier bieten die Gelegenheit, mit guten und kreativen Studierenden ins Gespräch zu kommen, Sichtweisen durch unterschiedliche Brillen zu sehen und mitzubekommen, was aktuell in Forschung und Lehre passiert – das Beste daran ist, dass es nicht nur auf einen Fachbereich begrenzt ist. Und natürlich freuen wir uns, die Studierenden zu unterstützen, sodass sie sich entfalten können.“ Er selbst hat an der FH Münster seinen Bachelor und Master in Wirtschaftsinformatik absolviert und dabei zwei Jahre lang ein Deutschlandstipendium erhalten.
Zur Feier gehört traditionsgemäß auch ein Festvortrag, den diesmal Prof. Dr. Samir Salameh vom Fachbereich Chemieingenieurwesen zum Thema „Sinn und Unsinn akademischer Bildung" hielt. Dabei ging er auf die Chancengleichheit ein, um die es in Deutschland noch immer nicht gut stehe, und nannte Beispiele, warum Dialog und „über den Tellerrand schauen“ wichtig seien. Zudem ging er der Überlegung nach, welchen Nutzen Bildung haben sollte: etwa zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen oder auf dem Arbeitsmarkt verwertbar sein? Bei einigen Fragen wie etwa der, was Bildung eigentlich ist, durften die Anwesenden per Onlineanwendung ihre Ideen einbringen. Neben dem Begriff Wissen wurden auch Türöffner, Chancen, Privileg, Mündigkeit und Zukunft oft genannt.