Coronaviren mit UV-Strahlung abtöten: Eine Kampagne zeigt die Wirkungsweise

Für die Wissenschaftskommunikation arbeiten Chemiker mit Designstudierenden zusammen


Münster/Steinfurt (17. Juli 2020). Klar und verständlich in Text und Bild Forschungsergebnisse erklären – das ist aktuell wichtiger denn je. Gute Wissenschaftskommunikation kann dies. Designstudierende an der FH Münster lernen das Handwerk dafür im Seminar „Aspekte der Kommunikationsgestaltung“ bei Dozent Paul Bičište und dem Lehrbeauftragten Jakob Maser, mit Unterstützung von Anna Louisa Duckwitz aus der Schreibwerkstatt. Und dies immer in Kooperation mit Partnern aus der Praxis. In diesem Semester hat Bičište dafür Prof. Dr. Thomas Jüstel gewonnen. Der Wissenschaftler forscht unter anderem zu UV-Strahlung als einfache Desinfektionsmethode für Oberflächen, Wasser und Luft, ohne dass Viren oder andere Mikroorganismen dagegen resistent werden können.

Damit auch Laien diese komplizierten Prozesse verstehen, hat ein studentisches Team mit Annemarie Ahlers, Michelle Frye, Marie-Luise Meinert und Jannes Siems eine Kampagne erarbeitet – mit dem Ziel, das Thema Desinfektion durch UV-Licht für Oberflächen im öffentlichen Raum, im ÖPNV, im Gesundheitssektor, im Handel und in Warenlagern, in Großküchen sowie in Büros bekannter werden zu lassen. Dafür hat das Quartett eine Plakatreihe entwickelt, die Aufmerksamkeit erregen soll, ein Infoposter, welches die Vorteile kommuniziert, und eine Website, die näher informiert. Gerade das Infoposter kam bei den Auftraggebern besonders gut an. Es zeigt auf einen Blick die Wirkungsweise und vor allem die Vorteile gegenüber aggressiven Chemikalien oder Hitzeeinwirkung und soll auf Fachtagungen vor Hygienefachleuten eingesetzt werden. Der Clou dabei: Im Dunklen leuchten die dargestellten „Viren“, die dann verschwinden, sobald das Licht angemacht wird – angelehnt an das Prinzip der UV-Lampen, die durch Anschalten Viren deaktivieren und so die Umgebung bereinigen.

„Das Team hat sehr gute Arbeit geleistet, wir können so den aktuellen Stand unserer Forschung viel besser auf den Punkt bringen“, freut sich Jüstel. Und lobte auch die anderen Teams, die sich mit ebenso komplexen Themen befasst haben: Krebstherapie mit Nanopartikeln das eine, die Gründung eines Start-ups für optische Funktionsmaterialen das andere. „Alle Teams schaffen es mit ihren Konzepten, unsere Hochschule sichtbar zu machen, Unternehmern und Studierenden zu zeigen, wie praxisnah unsere Lehre und Forschung ist – und wie daraus auch Geschäftsideen für Start-ups entstehen können“, sagt der Hochschullehrer und Dekan des Fachbereichs Chemieingenieurwesen. Gesellschaftsrelevante Themen interdisziplinär anzugehen – dafür sei diese Zusammenarbeit ein gutes Beispiel, so Bičište. „Design leistet hier einen Beitrag zur Wertschöpfung.“

Die Studierenden waren „sehr glücklich darüber, die Chance bekommen zu haben ein so relevantes Thema visualisieren zu dürfen“, sagt Marie-Luise Meinert. Besonders stolz sei das Team, dass ihre Ideen nun tatsächlich umgesetzt werden. „Das ist eine große Ehre und zeigt, dass wir trotz der coronabedingten Umstände gut als Team harmoniert haben – eine Voraussetzung, die auch in der späteren Berufspraxis wichtig ist.“

Zum Thema: Die Ausbildung am Fachbereich Design der FH Münster, der Münster School of Design (MSD), schließt das gesamte Designspektrum durch die vier angebotenen Schwerpunkte Kommunikationsdesign, Illustration, Mediendesign und Produktdesign ein. Sie bietet den Studierenden ein ungewöhnlich offenes Feld für experimentelle Gestaltungen und zielbezogene Denkansätze, die optimal für den beruflichen Alltag vorbereiten. Neben dem Bachelorstudiengang Design bietet der Fachbereich den Masterstudiengang Design an.




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