Hohe Stirn, hängende Augenlider und Stahlbolzen im Hals - das Bild von Frankensteins Monster aus dem Schwarzweißfilm von 1931 kennen viele. Die Vorstellung, im Labor ein Monster in menschenähnlicher Gestalt zu erschaffen, gleicht einem Superlativ des Grauens. Doch liegt die Ursache des Bösen hier nicht im Monster selbst, sondern vor allem im Akt der Schöpfung. So wurde Frankenstein über die Jahre zum Synonym für fehlgeleitete Wissenschaft und bedenkliche Hervorbringungen der Forschung. Die Geschichte führt einem unmittelbar vor Augen, dass Wissenschaft, auch im Hier und Jetzt, zu weit gehen kann.

Bereits in dutzenden Werken verarbeitet, war Frankenstein zuletzt auch Thema eines akademischen Kooperationsprojekts zwischen der New Design University in St. Pölten, dem Doshisha Women's College of Liberal Arts in Kyoto und dem Fachbereich Design der FH Münster, der Münster School of Design (MSD). Die Studierenden haben Projekte entwickelt, die auf dem 1818 erschienenen Roman "Frankenstein; or, The Modern Prometheus" von Mary Shelley basieren, der Erfinderin der eigentlichen Frankenstein-Figur.

In ihrer in Wien, Kyoto und Münster stattfindenden Gemeinschaftsausstellung "Moneo" möchten die Studierenden ihre Werke der Öffentlichkeit zeigen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der persönlichen Wahrnehmung und Definition von "Monstrosität". Die ausgestellten Arbeiten, darunter Printprodukte, Schriftenentwürfe und Animationsfilme, zeichnen sich durch ein hohes Maß an Individualität aus. Sie alle setzen sich mit unterschiedlichen Fragestellungen aus dem Roman auseinander, die künstlerische, historische, ethische und soziale Aspekte umfassen und dem sogenannten Monster den Raum geben, zur Kreatur zu werden, zum eigentlichen Protagonisten einer zutiefst tragischen Geschichte.

Die Ausstellung in Münster wird am 4. Oktober um 10 Uhr im Foyer der MSD auf Leonardo-Campus 6 eröffnet. Alle ausgestellten Arbeiten werden dort bis zum 25. Oktober zu sehen sein. Die Ausstellung ist montags bis freitags jeweils von 10 bis 18 Uhr zugänglich. Der Eintritt ist frei.



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