Komplexe Themen verständlich darstellen – dafür müssen sich Designer in die unterschiedlichsten Sachverhalte einarbeiten. Denn nur mit einer tiefen Kenntnis der Materie ist es möglich, inhaltliche Strukturen zu veranschaulichen und Zusammenhänge aufzuzeigen. Gerade im wissenschaftlichen Bereich gilt es, anspruchsvolle Themen in verständlicher Form einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Michael Tewiele wählte das bewegte Bild in seiner Abschlussarbeit „Naturverbunden – Ein Animationsfilm über Taxonomie“ als Medium. Betreut wurde der Designer dabei von Prof. Cordula Hesselbarth und Prof. Norbert Nowotsch.
Die Taxonomie ist ein Teilgebiet der Biologie. Sie erfasst und ordnet die verwandtschaftlichen Beziehungen von Pflanzen, Tieren und Viren in einem hierarchischen System. Ziel des Films war eine bessere Außendarstellung der Fachrichtung, vor allem unter potenziellen Nachwuchskräften. „Gängige Vorurteile gegenüber der Taxonomie als Unterdisziplin der Biologie, die sie als ‘trocken' und ‘unattraktiv' brandmarken, sollten ausgeräumt werden", fasst Hesselbarth die Ausgangsidee für das Konzept zusammen.
Bewusst entschied sich der Absolvent daher für eine humorvolle Darstellung, die in ansprechender und zeitgemäßer Form Wissen vermittelt, ohne dabei die Regeln wissenschaftlichen Arbeitens zu verletzen. Der Zuschauer begleitet den Hauptdarsteller des Films in seinem Gefährt, dem „Taxo-Taxi", durch die Themengebiete. Ein ausdrucksstarker Soundtrack, gemeinsam mit Studierenden der Musikhochschule entwickelt, lockert den Eindruck weiter auf.
Am 15. Juni nahm Michael Tewiele schließlich den Rektorpreis entgegen, der gemeinsam mit der Gesellschaft der Förderer der Fachhochschule Münster (gdf) verliehen wird.