Unter dem Motto „Träume werden Ware" präsentierten 56 DiplomandInnen in 51 innovativen Projekten, welche „Designer-Träume" sie verwirklichen konnten. Dabei stellten die DiplomandInnen den „Design-Rausch" gleichzeitig auf ironische und intelligente Weise in Frage.
Wieder einmal war das Spektrum der Arbeiten groß: Magazine und Kommunikationskonzepte, Fotoreportagen, Animationsfilme, Produkte für Haus und Stadtleben, Druckgraphik und Buchillustrationen zeigten eindrucksvoll die breite Vielfalt des Fachs Design. »Das Besondere an den Beiträgen ist der Praxisbezug«, betonte Prof. Dr. Reinhold Happel. »In Eigenregie realisieren die Diplomanden jeden Arbeitsschritt selbst - schließlich soll das Studium auf das Berufsleben vorbereiten.«
Besonderen Anlass zur Freude hatten die Absolventen Alexandre Jasionowski und Christoph Mett: Ihr Animationsfilm „Forsterwachen" wurde vom Fachbereich für den Rektorpreis für die beste Abschlussarbeit vorgeschlagen. In dem 16-minütigen Beitrag, der in Kooperation mit Studierenden der Musikhochschule zudem professionell mit Sounddesign und eigens eingespielter Musik hinterlegt wurde, gerät der dröge Stadtmensch Herr Bones in ein Naturabenteuer der etwas anderen Art. »Eigentlich soll sich Herr Bones bei einem Ausflug ins Grüne von einem Unfalltrauma erholen. Er erlebt in einem Wald voll dunkler Geheimnisse aber letztlich den größten Albtraum seines Lebens«, erklärten die beiden Autoren verschmitzt in einer kurzen Einführung zum Film.
Ein weiterer Schwerpunkt lag dieses Semester auf Fotoreportagen, die sich alle besonderen gesellschaftlichen Gruppen widmen. Eine Fotoserie zu Liebhabern des Heavy Metal war ebenso vertreten wie eine Bilddokumentation der Lebenswelt von Transsexuellen, Transvestiten und Travestiekünstlern. Besonders eindrucksvoll ist die Bildserie von Susanne Borchert, die 30 Asylbewerber porträtierte. Der beklemmende Titel „Einer von Dreißig kann bleiben" verweist auf die Quote durchschnittlich anerkannter Asylanträge.
Mit besonderer Intensität verdeutlicht diese Arbeit, dass Design weitaus mehr bedeutet als Oberfläche und (gefällige) Optik.