Mittwoch 17.06.09 15:30 UHR__IHK_Hörsaal
Filme sind faszinierende historische Quellen. Seit mehr als 100 Jahren prägen sie unsere Vorstellungen von der Welt, von der Gegenwart und besonders von der Geschichte. Dabei sind visuelle Medien natürlich nie rein authentische Abbilder, sondern immer nur Ausschnitte und Deutungen vergangener Wirklichkeiten, die es quellenkritisch zu hinterfragen gilt. Zugleich bedarf auch die archivische Sicherung und Erschließung solcher Quellen eines sensiblen Umgangs mit ihnen. Das LWL-Medienzentrum für Westfalen hat deshalb die Aufgabe, die regionale Filmüberlieferung Westfalens zu erfassen, zu sichern, inhaltlich zu erschließen und öffentlich zugänglich zu machen. Einen Sammlungsschwerpunkt bilden Amateurfi lme, deren »privatem Blick« heute von den Sozial- und Kulturwissenschaften besonderes Interesse entgegengebracht wird. Seit 1995 werden mit Hilfe des hauseigenen Filmstudios ausgewählte Archivschätze als professionelle Video- bzw. DVD-Editionen neu herausgebracht. Über 30 Produktionen sind mittlerweile in der Reihe »Westfalen in historischen Filmen« erschienen. Der Vortrag möchte einen Einblick in die Archiv- und Produktionstätigkeit des Landesmedienzentrums geben und zugleich danach fragen, ob man wirklich mit alten Medien neuen Unterricht machen kann. Dazu sollen an einem Beispiel Möglichkeiten und Grenzen der Aufbereitung historischer Filmdokumente zu Medien historischer Bildung diskutiert werden.
Dr. Markus Köster ist seit 2002 Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen und seit 2003 zugleich Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Universität Münster.
Prof. Norbert Nowotsch nowotscfh-muensterde