Raab gibt an, schon Zeit ihres Lebens gemalt zu haben. Aus einer kunstinteressierten Familie stammend, wuchs die in Hessen geborene Studentin mit der Malerei auf. Eine intensive und professionelle Auseinandersetzung mit dem Bild - insbesondere dem Realismus - erfolgte als sie 18 Jahre alt war. Nach bestandenem Fachabitur als Jahrgangsbeste, folgte die Aufnahme an der Fachhochschule Münster im Fachbereich Design mit dem Schwerpunkt Illustration. Nach dem Vordiplom wurde sie in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Öffentlich machte Liv Raab mit einem Vortrag auf der Dessauer Designertagung zum Thema »Individualität und Zeitgeist«, sowie einer Veröffentlichung in der Zeitschrift »Designer Digest« auf sich aufmerksam.
In Ihrer Kunst verwendet Raab das Bild als angewandtes Gestaltungselement. Die Werke sind als Momentaufnahmen angelegt, in denen sich ein poetischer Realismus wieder findet. Teilweise surreal und fast schon absurd, deutet sich Raabs Inspiration von diversen Kunstepochen in den Bildern an. Auffällig unauffällig wird die Malerei mit Elementen der Grafik, respektive Typografie verbunden.
Die Künstlerin benutzt ihre Bilder als ihr stärkstes Ausdrucksmittel, als Ventil der eigenen Gefühle projiziert in eine eigene gewünschte Welt. In der jüngsten Vergangenheit ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem toten Gegenstand, sowie dem Tier als zentrales Element der Arbeiten erkennbar, während Raab aktuell das Thema »Einsamkeit« und »Jagd« fokussiert.