Digitale Medien: Studierende befragen Schüler*innen

Welche geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt es hinsichtlich des Zugangs zu digitalen Medien? Und wie schätzen Schüler*innen ihre Kompetenzen ein? Studierende unseres Instituts für Berufliche Lehrerbildung (IBL) haben das im Auftrag des Hansa-Berufskollegs herausgefunden.

Die Gruppe – Studierende des Masters für das Lehramt an Berufskollegs – befragte unter Leitung von Prof. Dr. Annika Boentert Schüler*innen des Hansa-Berufskollegs in Münster. Neben Ausbildungsvorbereitungklassen haben unter anderem Auszubildende mit den Berufszielen Medizinische Fachangestellte oder Kaufleute für Versicherungs- und Finanzanlagen an der Umfrage teilgenommen. Über 300 Schüler*innen aus 18 Schulklassen füllten den Online-Fragebogen im Dezember aus. Jetzt haben die Studierenden der „Forschungswerkstatt” erste Ergebnisse mit der Schulleiterin Ute Berkemeier sowie zwei Kolleginnen diskutiert.

Manche Ergebnisse waren wenig überraschend: Zum Beispiel nutzen deutlich mehr männliche Schüler Desktop-Computer oder Spielekonsolen. Bemerkenswert erscheint unter anderem die hohe Relevanz von Tablets, die für alle untersuchten Gruppen nach dem Smartphone die am häufigsten genutzten digitalen Geräte waren. Neben konkreten Hinweisen auf Verbesserungsmöglichkeiten am Hansa-Berufskolleg sorgten vor allem die Antworten der Schüler*innen auf eine Frage für Diskussion: Fast die Hälfte aller Schüler*innen stimmen zumindest teilweise der Aussage zu, dass Männer von Natur aus begabter sind, digitale Geräte zu bedienen als Frauen. Unter den männlichen Schülern trifft dies sogar auf zwei von drei Teilnehmern zu.

„Die Untersuchungsergebnisse liefern wichtige Anhaltspunkte, um die digitale Bildung an unserem Berufskolleg zu stärken und individuell auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Gruppen von Schülerinnen und Schülern einzugehen“, kommentierte Studiendirektorin Tanja Rosenstock, Mitglied der erweiterten Schulleitung, die Ergebnisse. „Wir möchten uns auf jeden Fall noch genauer anschauen, wie in den einzelnen Bildungsgängen digitale Medien eingesetzt werden, und überlegen, wie wir auch durch positive Rollenbilder Vorurteilen begegnen können”, ergänzt Oberstudienrätin Claudia Rüther, Ansprechpartnerin für Gleichstellungsfragen und Bildungsgangleiterin „Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen“.

Die „Forschungswerkstatt“ ist ein Seminar im Modul Berufspädagogik 2. Es ermöglicht den Studierenden im Masterstudium für das Lehramt an Berufskollegs, auch in Vorbereitung auf ihre Abschlussarbeit, eine relevante Forschungsfrage empirisch zu bearbeiten und neben Methodenkompetenzen auch ihre Kenntnisse des schulischen Berufsfelds zu erweitern.

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