Gemeinsam zum Erfolg
Weg vom Erdgas hin zur CO2-neutralen Energieversorgung: Wie dieser Wandel im Unternehmen gelingen kann, damit beschäftigte sich Laura Lammers in ihrer Abschlussarbeit im berufsbegleitenden Master Wirtschaftsingenieurwesen.

Letztes Jahr machte Laura Lammers ihren Abschluss im weiterbildenden Master Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Münster. (Foto: FH Münster/Marek Michalewicz)

Prof. Dr. Susanne Maaß-Sagolla betreute mehrere Masterarbeiten zu ihrem Lehr- und Forschungsgebiet „Change Management“ – und brachte daraufhin eine Veröffentlichung zu diesem Thema heraus. (Foto: Julia Kuckeland)
Wie gelingt ein Kulturwandel im Energiesektor, um weiterhin als verlässlicher Versorgungsbetrieb zu agieren und so von Kund*innen wahrgenommen zu werden? Mit dieser Frage setzte sich Laura Lammers in ihrer Masterarbeit auseinander. „Ich arbeite selbst bei einem Energieversorger und habe gesehen, welche Herausforderungen bei der Umstellung von der Erdgas- hin zur CO2-neutralen Energieversorgung der Kundinnen und Kunden entstanden sind. Geschäftsmodelle und Kundeninteraktion müssen grundlegend angepasst werden“, sagt Lammers, die berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurwesen am Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI) unserer Hochschule studiert hat. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden nun im zwölften ITB-Arbeitsbericht veröffentlicht.
In Interviews mit Kund*innen und Mitarbeiter*innen erfragte sie die persönlichen Sichtweisen in Bezug auf die Klimawende und die Energieversorgungslage. „Es war interessant zu sehen, dass zwischen diesen beiden Gruppen ein Spannungsfeld entstanden ist. Während die Kund*innen sich gezielt für erneuerbare Energien entschieden haben und sich beispielsweise durch Photovoltaikanlagen unabhängiger vom Markt machen wollten, waren bei den Mitarbeiter*innen diesbezüglich mehr Unsicherheiten vorhanden“, sagt die 31-Jährige, die aktuell als Teamleiterin bei einem Energieversoger arbeitet. Sie hatten größere Bedenken, wie der Umstieg und die komplette Abdeckung des Kundenbedarfs von Erdgas auf erneuerbare Energien gelingen und das Unternehmen gleichzeitig profitabel bleiben kann.
Neben dem strukturellen Aufbau neuer Geschäftsfelder sei es vor allem auch wichtig, alle Beschäftigten während des Veränderungsprozesses mitzunehmen, die Rahmenbedingungen anzupassen und eine offene und kommunikative Unternehmenskultur zu schaffen. „Die Masterarbeit hat die Praxis und Wissenschaft unglaublich gut verknüpft und mit aussagekräftigen Handlungsempfehlungen auf den Punkt gebracht. Ich war so begeistert von dieser Leistung, dass ich die Ergebnisse unbedingt der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen wollte“, sagt Prof. Dr. Susanne Maaß-Sagolla, die diese sowie zwei weitere Masterarbeiten zum Thema Change Management betreute und daraufhin als ITB-Arbeitsbericht herausbrachte.
Die Veröffentlichung mit dem Titel „Systemisches Veränderungsmanagement“ (Band 12) ist inzwischen in allen Buchhandlungen bestellbar und auch elektronisch publiziert.
Zum Thema: Unter dem Dach des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI) steht das Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) der FH Münster für kompetente Lehre, Weiterbildung und Forschung. Neben grundständigen Bachelorstudiengängen bietet das ITB auch konsekutive und weiterbildende Masterprogramme an. Beide Abschlüsse können im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen je nach Bedarf in Vollzeit oder auch berufsbegleitend erreicht werden. Komplettiert wird das Studienangebot durch den weiterbildenden MBA „Management für Ingenieur- und Naturwissenschaften“, den international ausgerichteten Masterstudiengang „Materials Science and Engineering“ sowie im MCI den interdisziplinären Master „Nachhaltige Transformationsgestaltung“ in Kooperation mit mehreren Fachbereichen der FH Münster.