Raps, Reime und Rollenparodie
Elektrotechnik- und Informatikstudierende der FH Münster traten in Science Slams gegeneinander an. Das gemeinsame Thema ihrer unterhaltsamen Kurzvorträge: ethische Verantwortung als Ingenieur*innen.
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Über das Thema Überwachung sprachen und rappten (v.l.) Leonard Schmitt alias „MC Schmitty“, Simon Herbers, Alexander Averbeck und Tobias Sand. Die Gruppe gewann mit ihrer Performance den zweiten Science-Slam-Abend. (Foto: FH Münster/Jana Bade)
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Mit einem selbstgeschriebenen Gedicht über Künstliche Intelligenz überzeugten (v.l.) Simon Adick, Pascal Hüsing, Nik Stuckenbrock und Fabian Poker am ersten Science-Slam-Abend. (Foto: FH Münster/Jana Bade)
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FH-Studentin Marina Peters hat selbst schon Science-Slam-Erfahrung und übernahm eine Moderation. (Foto: FH Münster/Jana Bade)
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Als zweiter Moderator unterstützte FH-Absolvent Marvin Schattauer die Veranstaltung. „Habt Spaß und denkt nicht an die anderen“, empfahl er den Studierenden. (Foto: FH Münster/Jana Bade)
Was haben das Codewort Pinguin, jede Menge Memes und ein Gedicht über Künstliche Intelligenz gemeinsam? Sie alle waren wichtige Bestandteile des ersten Science Slams, den Elektrotechnik- und Informatikstudierende der FH Münster auf dem Technologie-Campus Steinfurt veranstalteten. An zwei Abenden sprachen die angehenden Ingenieur*innen über ethische Verantwortung – und bewiesen, wie viel Kreativität in ihnen steckt.
Die Rahmenbedingungen waren dabei für alle gleich: Jede Gruppe hatte maximal zehn Minuten Zeit, um ihr Thema möglichst unterhaltsam und leicht verständlich auf die Bühne zu bringen. Hilfsmittel wie PowerPoint-Präsentation, Requisiten oder Rollenparodie konnten je nach Vorliebe zum Einsatz kommen. Wer nach neun Minuten noch mitten im Vortrag war, wurde mit dem selbstgewählten Zwischenruf „Pinguin“ freundlich gebeten, zum Schluss zu kommen. Am Ende vergab das Publikum Punkte von eins bis zehn.
Mit den Auswirkungen von Vertrauen in Künstliche Intelligenz hatten sich beispielsweise Simon Adick, Pascal Hüsing, Fabian Poker und Nik Stuckenbrock auseinandergesetzt. Sie präsentierten am ersten Abend drei verschiedene Textformen und fragten die Zuschauer*innen: Welchen Text hat eine Künstliche Intelligenz verfasst? Das von Adick vorgetragene Gedicht entpuppte sich tatsächlich als Eigenkreation und bescherte der Gruppe höchste Punktzahlen und somit den ersten Platz. Als Sieger des zweiten Abends gingen Leonard Schmitt, Alexander Averbeck, Simon Herbers und Tobias Sand hervor. Die Performance von „MC Schmitty“ mit einem selbstkomponierten Rap über Überwachung und den schmalen Grat zwischen Privatsphäre und Sicherheit überzeugte das Publikum.
Als Gewinn nahmen die beiden Siegergruppen einen ganz besonderen Gutschein von ihrer Dozentin Dr. Petra Michel-Fabian entgegen. Sie hatte die Science Slams als öffentliche Abschlusspräsentationen ihrer Lehrveranstaltung „Technik und Gesellschaft“ organisiert und vergab einen kleinen Notenbonus. „Wir haben viel gelacht und alle Beträge hatten sehr gute Momente“, resümiert sie. „Ich bin stolz auf die Studierenden. Einen normalen Vortrag zu halten ist das eine, in einem Science Slam gegeneinander anzutreten und das Publikum zu unterhalten erfordert hingegen viel Mut.“
Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen bekam Michel-Fabian von FH-Absolvent Marvin Schattauer und FH-Studentin Marina Peters, die als Moderator*innen durch die Abende führten. Kollege Prof. Dr. Samir Salameh, der selbst Science-Slammer ist und das Format bereits regelmäßig in seine Lehre einbindet, hatte interessierten Studierenden vorab ein Coaching angeboten und ihnen Tipps zur Verbesserung ihrer Vorträge an die Hand gegeben.