Stromverbrauch von Rechenzentren optimieren
Rechenzentren verbrauchen immer mehr Energie. Wie sich der Bedarf detailliert messen lässt, stellt Informatikabsolvent Alexander Schulze am 11. Dezember in einem Vortrag an unserer Hochschule vor.
Rechenzentren spielen eine Schlüsselrolle bei der voranschreitenden Digitalisierung – und verbrauchen immer mehr Energie. Wie man dieser Entwicklung entgegenwirken kann, thematisiert Informatikabsolvent Alexander Schulze in einem öffentlichen Vortrag an der FH Münster. (Foto: FH Münster/Jens Peters)
Ob KI-Anwendungen, Streaming-Dienste oder Cloud-Computing – die Digitalisierung schreitet voran und benötigt immer mehr Energie. Rund 460 Terawattstunden verbrauchten Rechenzentren weltweit im Jahr 2022. Bis 2026 wird sich diese Zahl voraussichtlich verdoppeln und damit in etwa dem Bedarf von ganz Japan entsprechen. Wie man den Energieverbrauch von Rechenzentren in einem ersten Schritt detailliert messen kann, um darauf aufbauend weitere Maßnahmen zur klimafreundlichen Optimierung im Sinne von Green IT zu ergreifen, hat Alexander Schulze in seiner Masterarbeit am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der FH Münster untersucht. Seine Ergebnisse stellt er am Mittwoch (11. Dezember) ab 17:15 Uhr in einem öffentlichen Vortrag im Hörsaal D 250 auf dem Technologie-Campus Steinfurt, Stegerwaldstraße 39, vor.
„Server sind die primären Verbraucher in Rechenzentren. Es geht also in erster Linie darum, ihren Energiebedarf zu verringern“, erläutert Schulze. Expert*innen seien sich einig, dass die Grundlage einer solchen Optimierung die Bestimmung der Energiewerte auf der Softwareebene eines Servers ist. Bisherige Ansätze setzten jedoch die Installation von Tools voraus, die tief in das Betriebssystems eines Servers eingreifen. „Daraus resultiert ein Risiko für die Ausfallsicherheit und Performance der Server, das ein Hindernis für die Verbreitung dieser Ansätze darstellt.“ Genau hier setzt seine Masterarbeit an. Der Informatiker fokussierte sich auf die Prozessorauslastung und entwickelte ein alternatives Modell, das eine Bestimmung des Energiebedarfs ohne Betriebsrisiko ermöglicht.
Im Anschluss des Vortrags besteht bei Snacks und Getränken die Möglichkeit zum weiteren Austausch. Die Veranstaltung ist Teil des Kolloquiums des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik der FH Münster und richtet sich an alle Interessierten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Green IT spielt auch an der FH Münster eine Rolle. So werden beispielsweise Server-Hardware-Komponenten kontinuierlich ausgetauscht, um die Energieeffizienz zu verbessern. Außerdem wird die Kühlleistung der Serverräume regelmäßig überprüft und nach Bedarf angepasst.