Prof. Dr. Helmut Grüning spricht in WDR Lokalzeit über Hitzeschutz im urbanen Raum

Um Überhitzung zu verhindern, führt die Stadt Münster Temperaturmessungen durch. Diese sollen als Grundlage für einen Hitzeschutzplan dienen. Darum geht es in der aktuellen Folge der WDR Lokalzeit Münsterland, in der Prof. Dr. Helmut Grüning als Studiogast zu klimaresilienten Städten spricht.

30 Grad seien in Münster im Sommer schnell erreicht, heißt es im vorangestellten Beitrag: Fassaden aus Beton und versiegelte Böden heizen die Stadt auf. Per Wärmebildkamera identifiziert die Stadt derzeit Hitzeinseln wie etwa die Wolbecker Straße oder den Berliner Platz am Hauptbahnhof, um auf dieser Grundlage einen Hitzeschutzplan zu erstellen. Das Ziel: die Hitze mindern und die Aufenthaltsqualität verbessern. Doch wie gelingt das?

Dies ordnet Grüning im Interview als Fachmann unter anderem für Stadthydrologie ein. „Wir brauchen blau-grüne Infrastruktur“, sagt er. Das bedeutet: Wasser und Verschattung müssen in die Städte gelangen, Luftschneisen müssten außerdem für Wind sorgen. „Ich würde mir alle 300 bis 500 Meter einen kleinen Park in der Stadt wünschen“, so Grüning.

Dass dies bei einer über die Jahrhunderte gewachsenen Stadt wie Münster nicht ohne weiteres gelingt, ist Grüning bewusst. „Für einen klimaresilienten Umbau müssten wir uns Bereiche anschauen, in denen Veränderungsprozesse noch möglich sind.“ Asphaltierte, dunkle Flächen zum Beispiel werden durch Sonne stark aufgeheizt und geben die Wärme wieder ab. Bäume hingegen haben eine kühlende Wirkung, können verschatten und Wasser verdunsten lassen. Die Landesregierung fördere Projekte zur wasserbewussten Stadtentwicklung, an denen Grüning mit seinem Team auf dem Technologie-Campus Steinfurt selbst arbeitet. Baumrigolen, die Niederschlagswasser speichern, versickern und verdunsten lassen und das Stadtgrün damit bewässern, sieht er etwa als vielversprechende Lösung. Für das System sind er und Promovend Nils Siering erst kürzlich mit dem Seifriz-Sonderpreis für ganzheitliche Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden.

Die aktuelle Episode der WDR Lokalzeit Münsterland ist noch bis zum 25. Juli 2026 in der ARD-Mediathek abrufbar. Der Beitrag zu den Hitzeinseln beginnt ab Minute 3:55, Grüning spricht ab Minute sieben.

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