Cybersicherheit-Workshop für angehende Fachinformatiker*innen

Das Thema IT-Sicherheit ist Bestandteil der Ausbildungsberufe im Bereich der IT-Technik. Auf dem Technologie-Campus Steinfurt der FH Münster teilten Experten ihr Wissen mit Fachinformatik-Auszubildenen des Hans-Böckler-Berufskollegs.

Der Beamer im Seminarraum des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik wirft ein Quadrat an die Wand, in dem sich Buchstaben und Zahlen aneinanderreihen. Was für Laien auf den ersten Blick aussieht wie ein Buchstabenrätsel, stellt sich als nützliches Tool für die etwa 135 Schüler*innen des Hans-Böckler-Berufskollegs dar, die an unserer Hochschule an einem Workshop zum Thema Cybersicherheit teilnahmen.

Die angehenden Fachinformatiker*innen, die sich im zweiten Jahr ihrer Ausbildung befinden, reisten gemeinsam mit ihren Lehrkräften sowie dem Koordinator im Bereich Informationstechnik, Roman Lippe, von Münster zum Technologie-Campus nach Steinfurt. Dort wurden sie von Prof. Dr. Sebastian Schinzel, Experte im Bereich angewandte Kryptografie, Cybersicherheit und Sicherheit medizinischer IT, in Empfang genommen. Auf der Tagesordnung stand der Besuch von jeweils vier Workshops zu verschiedenen Themenschwerpunkten.

In den Workshops, die von Mitgliedern der IT-Sicherheit-Forschungsgruppe geleitet wurden, 
gingen die Teilnehmer*innen der Frage nach, wozu Menschen das Darknet verwenden, probierten unterschiedliche Verschlüsselungsverfahren selbst aus, testeten ihr Wissen über Phishing-Mails und versuchten, mögliche Schwachstellen von Web-Anwendungen, die Hacker nutzen könnten, zu identifizieren. „Wir haben einen guten Einblick in die verschiedenen Bereiche bekommen. Vor allem war es hilfreich, dass wir selbst tätig werden konnten“, erzählt Eyk, der nach dem Sommer ins dritte Lehrjahr seiner Fachinformatik-Ausbildung startet. „Besonders interessant war es für mich, die verschlüsselten Sätze selbst zu entschlüsseln“, fährt er fort und spielt damit auf die quadratisch angeordneten Buchstabenkombinationen an der Wand an, die von den Schüler*innen zur Entschlüsselung verwendet werden konnten.

Für die IT-Sicherheit sind solche Verschlüsselungsmethoden, wie die im Workshop vorgestellten, elementarer Bestandteil, um beispielsweise Nachrichten auf dem Weg von Sender zu Empfänger vor Dritten zu schützen. Seit 2020 ist das Thema Datensicherheit in die Ausbildungsinhalte von IT-Berufen integriert. Die Idee einer Kooperation zwischen Hochschule und Berufskolleg gab es allerdings schon vorher. Bereits vor der Coronazeit wurde der Cybersicherheit-Workshop für Berufskollegs ins Leben gerufen, musste dann aber einige Jahre pausieren. „Die Klassen waren immer begeistert, deshalb sind wir sehr glücklich darüber, dass der Workshop in diesem Jahr wieder stattfinden kann“, erklärt Lippe, der die Zusammenarbeit gemeinsam mit Schinzel initiierte. Die Zusammenarbeit bietet den Schüler*innen die Möglichkeit, neue Einsichten in die jeweiligen Bereiche zu gewinnen und die entsprechende Expertise direkt vom Profi übermittelt zu bekommen. Außerdem bekommen die Informatiker*innen einen Einblick in die Hochschule. „Schließlich wollen einige vielleicht ja nächstes Jahr zu uns kommen“, so der Hochschulprofessor.

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