Nahverkehr auf Bestellung: FH-Studie bewertet LOOPmünster als attraktive Ergänzung
Seit mehreren Jahren ist LOOPmünster im Süden der Stadt unterwegs – ohne festen Fahrplan und auf Bestellung. Diese flexible Form des öffentlichen Nahverkehrs kommt an, zeigt die dreijährige Begleitstudie der FH Münster, die jetzt veröffentlicht wurde.
Das Pilotprojekt LOOPmünster ist in Münsters Süden unterwegs. Die Forschungsgruppe Verkehrswesen am Fachbereich Bauingenieurwesen erstellte dazu eine wissenschaftliche Begleitstudie. (Foto: Stadtwerke Münster/Peter Lessmann)
Schnelle und direkte Wegebeziehung, Sauberkeit und Komfort von LOOPmünster wurden von den Nutzenden positiv bewertet. (Foto: Stadtwerke Münster)
LOOPmünster hat sich als attraktive Ergänzung des münsterschen Nahverkehrs erwiesen. Dies ist das Fazit der wissenschaftlichen Begleitstudie, die von der Forschungsgruppe Verkehrswesen am Fachbereich Bauingenieurwesen unserer Hochschule erstellt und nun veröffentlicht wurde. Das vierjährige Pilotprojekt LOOPmünster, ein On-Demand-Ridepooling-System, haben die Stadtwerke und Stadt Münster gemeinsam entwickelt, es ist seit September 2020 in Münsters Süden aktiv. LOOPmünster ist eine flexible Form des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV), der ohne festen Fahrplan auf Bestellung Fahrtwünsche abwickelt und bestmöglich bündelt.
„Das Projekt nimmt eine Vorreiterrolle im Bereich der On-Demand-Verkehre und Ride-Pooling-Systeme ein. Wir sind stolz darauf, bei diesem Leuchtturmprojekt mitgewirkt zu haben“, so Verkehrsexpertin Prof. Dr. Jeanette Klemmer, Leiterin der Studie. Von 2020 bis 2023 hat die Forschungsgruppe Verkehrswesen das Vorreiterprojekt begleitet und maßgeblich an der Entwicklung von LOOPmünster mitgewirkt. „Wir haben Umfragen und Interviews durchgeführt und Betriebsdaten sowie georeferenzierte Strukturdaten ausgewertet. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen haben wir das Projektteam unterstützt und beraten.“
Die jährlichen Befragungen im Verlauf der Studie mit Nutzenden, Fahrpersonal und dem Taxigewerbe gaben einen Einblick in die Akzeptanz von LOOPmünster. Die Ergebnisse der Befragungen lieferten wichtigen Input für das Projekt, sodass während der Laufzeit Anpassungen vorgenommen wurden. „So konnte zum Beispiel auf Grundlage der Ein- und Ausstiegsdaten eine Erweiterung des Betriebsgebiets um Gremmendorf umgesetzt werden und somit das Angebot besser auf die Nachfrage abgestimmt werden“, erklärt Peter Bruder, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe.
Besonders gut bewerteten die Fahrgäste den Service in den Bereichen schnelle und direkte Wegebeziehung, Sauberkeit und Komfort. Der zunächst schlechter bewertete Punkt der Verfügbarkeit konnte durch verschiedene Anpassungen während des Untersuchungszeitraums deutlich verbessert werden.
„Die Stadt und Stadtwerke Münster verbessern mit diesem innovativen Fahrservice das Nahverkehrsangebot und bringen die Verkehrswende weiter voran. LOOPmünster macht den ÖPNV im Betriebsgebiet deutlich flexibler und stärkt den Umweltverbund“, zieht Klemmer ein Fazit. Der Abschlussbericht dient als Grundlage für die weitere fachliche und politische Diskussion zur Zukunft von LOOPmünster.