Neuberufen am Fachbereich Architektur: Gemeinsam die Stadtlandschaft gestalten

Prof. Dr. Verena Butt ist Neuberufene am Fachbereich Architektur, der Münster School of Architecture (MSA). Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Architektur und dem Städtebau sowie Forschung an drängenden Problemen unserer Zeit sind ihr besonders wichtig.

Seit diesem Wintersemester unterstützt Dr. Verena Butt das Team Städtebau des Fachbereichs Architektur, der Münster School of Architecture (MSA), als neuberufene Professorin. Ihr Lehr- und Forschungsgebiet ist die Landschaftsarchitektur. „Große aktuelle Herausforderungen wie eine klimaangepasste Stadtentwicklung, der Schutz der Artenvielfalt oder die Mobilitätswende lassen sich nur inter- und transdisziplinär lösen“, ist Butt überzeugt. „Daher möchte ich den Architekturstudierenden einen Zugang zum Thema Landschaft und in die Landschaftsarchitektur eröffnen.“

Eine gemeinsame Sprache zu finden, Lösungen zu suchen und Schnittstellen zu aktivieren, sei essenziell für gute Ergebnisse. Schnittstellen mit der Architektur und dem Städtebau sehe Butt viele: Seien es die Dach- und Fassadenbegrünung, die Gestaltung öffentlicher Räume und übergeordneter Grünzüge sowie Fragestellungen rund um das Thema Wasser. Die Stadtlandschaft müsse gemeinsam gestaltet werden: „So können wir für alle lebenswerte und zukunftsfähige Städte planen“, so die Neuberufene.

Im Studium der Landschafts- und Freiraumplanung sowie auch in ihren weiteren Stationen arbeitete Butt viel mit Architekt*innen und Stadtplaner*innen zusammen. Butt studierte an der Universität Hannover und der Landbouwuniversiteit Wageningen in den Niederlanden. Nach ihrem Diplom lebte sie zunächst in Zürich, wo sie bei Vogt Landschaftsarchitekten, später bei Kuhn Truninger Landschaftsarchitekten in der Planungspraxis tätig war. 2009 kehrte Butt als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachgebiets Entwerfen urbaner Landschaften am Institut für Freiraumentwicklung zurück an die Leibniz Universität Hannover und war zudem als freie Landschaftsarchitektin tätig. 2016 wurde Butt Mitarbeiterin der Landeshauptstadt Hannover am Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, wo sie zunächst für die Planung und Koordination, später für die Projektleitung der hannoverschen Projektbausteine von „Städte wagen Wildnis – Vielfalt erleben“ tätig war. Zudem betreute sie suburbane Landschaftsräume, in denen es gilt, Natur- und Landschaftsschutz, Naherholung und Naturerfahrung zu verbinden. 2023 schloss sie ihre Promotion über „Ambivalente Orte: Entwurfsstrategien für post-militärische Landschaften“ an der Leibniz Universität Hannover ab. Darin verbindet sie Perspektiven des Natur- und Denkmalschutzes sowie der Erinnerungskultur in übertragbaren landschaftsarchitektonischen Entwurfsstrategien für ehemals militärisch genutzte Landschaften.

„Für mich stand immer fest: Ich möchte wieder an die Hochschule.“ Die Berufung an unsere Hochschule kam zeitgleich mit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Promotion. „Das war ein großer Glücksmoment für mich“, erinnert sich Butt gut. An der MSA möchte sie auch weiterhin an drängenden Problem- und Fragestellungen forschen; in Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und den Akteur*innen vor Ort. So auch mit den Studierenden: In einem ersten Projekt startet Butt direkt in die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Gemeinsam mit dem MSA-Kollegen Prof. Joachim Schultz-Granberg und Prof. Dr. Jeanette Klemmer vom Fachbereich Bauingenieurwesen werden die Studierenden in diesem Wintersemester in Kooperation mit der Stadtverwaltung Quartiere in Münster mit Blick auf die Mobilitätswende und einer klimaangepassten Freiraumentwicklung unter die Lupe nehmen.

Besonders wichtig sind der Hochschullehrerin Auslandserfahrungen und internationaler Austausch: In ihrer Zeit in Hannover war sie gemeinsam mit weiteren Hochschulen an der Gründung eines europäischen Masterstudiengangs beteiligt, hatte einen Lehraufenthalt in Barcelona und war auch darüber hinaus viel im Ausland unterwegs. „Internationale Erfahrungen bringen neue Perspektiven. Ich sehe das als große Bereicherung und möchte auch die Studierenden hier an der MSA zu Auslandserfahrungen ermutigen“, sagt Butt. In jeder Hinsicht sei eine Hochschule genau der richtige Ort für Perspektivenwechsel: „Denn hier lassen sich Zukunftsideen schmieden, Diskussionen anstoßen und neue Wege erkunden – das finde ich so toll an der Lehre“, sagt Butt.

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