Hochschulbeschäftigte aus der Ukraine besuchen FH Münster

Im Rahmen des Projekts „THEA Ukraine X“ fand jetzt ein Summercamp an der FH Münster statt. 16 Hochschulmanager*innen aus der Ukraine nahmen daran teil.

Bis zu 36 Stunden dauerte die Fahrt mit dem Bus, dann hatten die Teilnehmer*innen ihr Ziel erreicht: 16 Hochschulmanager*innen aus der Ukraine kamen an die FH Münster, um sich zweieinhalb Tage lang zu vernetzen und über Themen wie Qualitätsmanagement und Internationalisierung auszutauschen – auch mit Akkreditierungsagenturen, Wissenschaftsinstitutionen und Beschäftigten unserer Hochschule. Das Summercamp fand im Rahmen des Projekts „THEA Ukraine X“ statt – das steht für Multiplication Trainings for Higher Education Administrators in Ukraine. Gefördert wird es vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).

„Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind aus der gesamten Ukraine zu uns gereist. Die Bedingungen, unter denen sie derzeit wohnen und arbeiten, sind sehr unterschiedlich“, sagt Dr. Sonja Mikeska vom Wandelwerk, dem Zentrum für Qualitätsentwicklung an der FH Münster, die „THEA Ukraine X“ koordiniert. Dass sich Beschäftigte aus dem Bereich Hochschuladministration untereinander austauschen, habe in der Ukraine keine Tradition. „Bei uns gibt es etwa die Hochschulrektorenkonferenz, die die Interessen der Hochschulen vertritt. Das ist in der Ukraine nicht der Fall“, erklärt Petra Pistor, die im Wandelwerk unter anderem für internationale Weiterbildungen zuständig ist. So hätten die Teilnehmer*innen erst die weite Fahrt auf sich nehmen müssen, um sich miteinander zu vernetzen.

Bislang ist das auch schon im Vorgängerprojekt „THEA Ukraine“ passiert, allerdings vor allem online – erst wegen der Pandemie, dann wegen des Krieges. „Wir treffen uns jetzt tatsächlich das erste Mal in Präsenz“, so Mikeska. In Münster stand auch die Frage im Fokus, wie man es schaffe, ukrainisches Potenzial im Land zu behalten. Denn viele Hochschulangehörige befürchten einen „Braindrain“, also, dass Fachleute ins Ausland abwandern und nicht zurückkehren – womit sehr viel Wissen verloren gehen würde. Die Teilnehmer*innen machen sich aber auch Gedanken, wie sie an den Hochschulen zusammenhalten, die Lehre durchführen und Internationalisierungsstrategien entwickeln können – obwohl viele Menschen geflohen sind und Ausnahmezustand herrscht. „Unsere Gäste sind zwar in großer Sorge um ihr Land, ihre Mitmenschen und ihre Hochschule, dabei aber auch sehr am Netzwerken interessiert“, beschreibt Pistor ihre Beobachtungen. „Sie haben ein sehr großes Bedürfnis, zusammenzustehen, und sie schmieden Pläne, wie sie das Beste für ihre Hochschule herausholen können – trotz Krieg.“

„THEA Ukraine X“ ist am 1. Oktober 2021 gestartet und läuft noch bis zum 30. September 2023. Die FH Münster führt es in Kooperation mit der Staatlichen Universität Sumy im Nordosten der Ukraine durch, das Programm richtet sich aber an Hochschulmanager*innen im ganzen Land.

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