Mehr als nur Kommilitonen: Studierende von 1983 treffen sich bis heute
Der Hörsaal D144 auf dem Steinfurter Campus ist für Laboringenieur Matthias Kroner nicht einfach nur ein Raum. Er war ab 1983 ein paar Jahre lang „sein“ Vorlesungssaal – und der seiner Kommilitonen. Hier haben die damals angehenden Elektrotechniker aus der Nachrichten- und Automatisierungstechnik ihre meisten Vorlesungen wie, Mathematik, Grundlagen der Elektrotechnik, BWL, und Messetechnik, gehabt.Jetzt, fast 40 Jahre später, ist der Raum in vielem nicht wiederzuerkennen. Aber eines ist geblieben: Die Freundschaft zu den Kommilitonen. Denn seit ihren Abschlüssen bleiben einige der damaligen Studierenden in Verbindung und treffen sich seit 1987 einmal im Jahr an wechselnden Orten. „ELO-83“ – das steht für Elektrotechnik und das Jahr des Studienstarts – nennt sich die Gruppe, die aus rund 25 Personen besteht. 2020 kehrten sie an ihre alte Wirkungsstätte zurück und besuchten den Steinfurter Campus unserer Hochschule.
Matthias Kroner (1. Reihe, 2.v.l.) mit seinen Kommilitonen von 1983. (Foto: FH Münster/René Bouchette)
Organisiert hatte das Kroner zusammen mit seinem ehemaligen Kommilitonen Martin Seibüchler. Auf dem Campus führte Hendrik Kösters die Gruppe durch die Labore für Steuerungstechnik sowie Optoelektronik und Sensorik. Und im Hörsaal D144 schwelgten die Elektroingenieure in Erinnerungen – gemeinsam mit ihren ehemaligen Hochschullehrern Prof. Dr. Gert Hagmann und Prof. Dr. Horst Buhrmester, die als Ehrengäste geladen und sichtlich gerührt waren.
Das darf bei einem Besuch des Steinfurter Campus nicht fehlen: ein Ausflug aufs Dach. (Foto: FH Münster/René Bouchette)
„Unter uns Studierenden hat sich damals eine tolle Gemeinschaft entwickelt“, erinnert sich Kroner. Die ging seinerzeit sogar so weit, dass sie sich erfolgreich gegen eine Verschärfung der Prüfungsordnung wehrten. „Das schweißt zusammen!“ Heute leben alle in ganz Deutschland verteilt und haben unterschiedliche Berufswege eingeschlagen. „Es ist ganz spannend zu sehen, was aus uns allen so geworden ist“, sagt Kroner. Manch einer habe mit Elektrotechnik gar nichts mehr am Hut, andere leiten Entwicklungsabteilungen oder gründeten eigene Unternehmen.
Hendrik Kösters (2.v.l.) führte „ELO-83“ letztes Jahr durch die Labore. (Foto: FH Münster/René Bouchette)
Kroner selbst war viele Jahre lang als Entwicklungsingenieur für elektrische Antriebe tätig und wechselte dann in den Lehrerberuf. Als die FH Münster 2011 eine für ihn passende Stelle ausschrieb, bewarb er sich erfolgreich und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik (ETI). „Ich versuche meinen Studierenden immer zu verdeutlichen, dass ein Studium mehr ist als reiner Wissenserwerb. Es geht auch um den Aufbau und die Pflege sozialer Kontakte. Heute ein gutes Netzwerk zu haben, ist aus meiner Sicht sehr wichtig.“
Seit 1987 trifft sich die Gruppe „ELO-83“ einmal pro Jahr – traditionell am Wochenende nach Karneval. (Foto: privat)
Lässt es die Corona-Pandemie nächstes Jahr zu, trifft sich die Gruppe wieder in Präsenz – dann zum 36. Mal und traditionell immer am Wochenende nach Karneval. „Dieses Jahr ging es leider nur digital. Aber es gibt schon erste Ideen für 2022.“ Und egal, ob digital oder in Präsenz – eine Frage stellen alle immer gern: Wer ist in den letzten Monaten noch mal Opa geworden? „Der Gesprächsstoff geht uns nie aus. Es ist wirklich schön, sich regelmäßig zu sehen und gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen“, sagt Kroner schmunzelnd.
Von Katharina Kipp
Internetseite der Gruppe „ELO-83“News vom 5. März 2020: Rund 30 Jahre nach dem Abschluss: ETI-Absolventen trafen sich in Steinfurt