Foto: ©DBU.
Der #DBUdigital Online-Salon "Management für die Ernährungswende in Großküchen" am 01.März 2023 stieß auf großes Interesse, was die Zahl von 260 zugeschalteten Teilnehmer*innen und die rege Diskussion im Chat zeigte. Die Veranstaltungsreihe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wurde diesmal in Kooperation mit dem GeNAH-Projekt der FH Münster durchgeführt. Dr. Therese Kirsch vom GeNAH-Projekt führte als Moderatorin durch den Nachmittag. Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Staatssekretärin Silvia Bender, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eröffneten die Veranstaltung. Hierbei betonten beide die herausragende gesellschaftliche Bedeutung einer nachhaltigen Außer-Haus-Verpflegung (AHV). Frau Bender stellte zudem Grundzüge der nationalen Ernährungsstrategie vor, an die Dr. Nina Wolff (Slow Food Deutschland und Vertreterin der Initiative #ErnährungswendeAnpacken!) gut anknüpfen konnte. Sie forderte alle Anstrengungen auf die tatsächliche Umsetzung zu fokussieren und zeigte an dem Beispiel des französischen Ortes Mouans-Sartoux, was in der Realität bereits möglich ist. Prof. Dr. Petra Teit-scheid, FH Münster erläuterte in ihrem Vortrag, wie eine Nutzung des Managementansatzes, den viele aus QM-Systemen kennen, gelingen kann, gerechte und nachhaltige Speisenangebote in den Organisationen zu verankern. Im Rahmen des GeNAH-Projektes wird dies auch tatsächlich praktiziert: Praxispartner des Projektes zeigten, welche Wirkung feste Einkaufskriterien und veränderte Speisepläne erzielen und wie diese schrittweise Realität wurden. Deut-lich wurde vor allem, dass es ein Prozess ist, bei dem interne Arbeitsgruppen sich motivieren und unterstützen können. Jürgen Lauff (Haus Wiesengrund) und Katharina Marten (Vorstand Himmlische Herbergen e.V.) beschrieben den Prozess der evangelischen Tagungshäuser auf dem Weg zum Ziel der Klimaneutralität. Birgitta Lohmann (LWL-Klinik Münster) und Maria Schloetmann (LWL-Klinik Marsberg) berichteten, wie in den Kliniken des Landschaftsverbandes an einer nachhaltigen Optimierung von Speiseplänen und Rezepturen gearbeitet wird. Fara Steinmeier (FH Münster) und Xenia Romadina (IN VIA Akademie) zeigten den Status Quo der stiefmütterlichen Behandlung der Weiterbildung in der Branche und die Problematik fehlender Auszubildender auf. Hier wünschen sich die Referentinnen z. B. gesetzlich verpflichtende Fachkräftequoten und Fortbildungstage. Insgesamt müsse das Berufsfeld attraktiver werden. Daniela Kirsch (Rebional GmbH) stellte als Vertreterin des "Runden Tisch Nach-haltige Gemeinschaftsgastronomie" dar, welchen Beitrag die verschiedenen Akteure der Wertschöpfungskette für eine nachhaltige Beschaffung leisten und was die Politik zur Verbesserung der Rahmenbedingungen beitragen solle. Im anschließenden Talk diskutierte Prof. Petra Teitscheid mit Thomas Kamp-Deister (Bistum Münster, Referat Weltkirche), Dr. Ruth Gütter Oberkirchenrätin (Referentin für Fragen der Nachhaltigkeit der Evangelischen Kirche Deutschland) und Verena Exner (DBU, Referatsleite-rin "Berufsbildung und Konsum"). Anknüpfend an Ihren Vortrag aus der Managementperspektive entlockte Teitscheid Fr. Dr. Gütter und Hr. Kamp-Deister, dass die Klimastrategie der ev. Kirche und das langjährige Projekt "Zukunft einkaufen" die tatsächliche Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in der Verpflegung begünstigen kann. Fr. Dr. Gütter verwies auf die verabschiedete Klimaschutzrichtlinie der EKD. Diese enthält auch einen Passus zum Thema nachhaltige Ernährung und bietet allen Veränderungswilligen eine rechtliche Grundlage. Mit Blick auf das Bistum Münster verwies Hr. Kamp-Deister auf das Multiplikationspotenzial z. B. der ca. 700 Kindertagesstätten des Bistums, die jeweils ca. 100 Kinder und deren Familien erreichen können. Zum Abschluss stellte Frau Exner eine Vielfalt an Projekten zum Thema vor, bei denen die DBU Anstifter war. Ziel ist es, die Projekterfolge durch den Aufbau von Strukturen, auf Langfristigkeit auszulegen. Hierzu kann Vernetzung mehrerer Projekte beitragen. Über die intensiv genutzte Chat-Funktion konnten die Teilnehmenden miteinander in den Austausch kommen. So konnte im Nachgang eine Übersicht vorhandener Initiativen und Tools erstellt werden. Darüber hinaus wurde der Online-Salon als Video aufgezeichnet. Beides finden Sie über den untenstehenden Link.
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