Worum geht es?
Die Biodiversität umfasst den Reichtum an Ökosystemen, Tier- und Pflanzenarten, Lebensgemeinschaften und Lebewesen sowie deren genetische Vielfalt. Sie bildet die Voraussetzung für das menschliche Leben und Wirtschaften, etwa für die Landwirtschaft und die Ernährung. Bereits seit längerem beobachten Forscher*innen einen dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt.
Das zweijährige Forschungsprojekt Biodiversität über den Tellerrand stellt erstmals eine Verknüpfung zwischen der einzelnen Außer-Haus-Mahlzeit und ihren Auswirkungen auf die biologische Vielfalt her.
Je nachdem, welche Zutaten ein Gericht enthält, woher diese stammen und wie sie angebaut wurden, fallen die Auswirkungen der Speise auf die Tier- und Pflanzenwelt unterschiedlich stark aus. Es wurde bereits ein indikatorbasierter Ansatz entwickelt, welcher die Biodiversitätsverluste pro Menge eingesetztem Lebensmittel bestimmt und sichtbar macht. In diesem Zusammenhang werden auch die Effekte des ökologischen Landbaus berücksichtigt.
Neben der Messung der Biodiversitätsauswirkungen wird untersucht, auf welchem Weg die Gäste für die Thematik sensibilisiert werden können und wie die Küchen biodiversitätsschonende Mahlzeiten bestmöglich vermarkten können.
Im Zuge Projektes soll der bestehende NAHGAST-Rechner, der im Forschungsprojekt Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren in der Außer-Haus-Gastronomie (NAHGAST) entstanden ist, um die Biodiversität erweitert werden. Mit dem Online-Instrument können Großküchen berechnen, wie nachhaltig eine Mahlzeit ist. Neben ökologischen und gesundheitlichen Kategorien berücksichtigt der Rechner auch soziale Aspekte wie die Fairness gegenüber Mensch und Tier.
Wer ist dabei?
Projektleitung:
Prof. Dr. Melanie Speck, Hochschule Osnabrück
Wissenschaftliche Verbundpartner:
- Hochschule Osnabrück
- Technische Universität (TU) Berlin
- FH Münster
- Wuppertal Institut
Partner:
- Mensaverein der Euregio-Gesamtschule Rheine
- Rebional
- Neue Arbeit der Diakonie Essen
Laufzeit und Förderung
- Das Projekt läuft von Dezember 2021 bis November 2023.
- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt innerhalb seiner Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt.