Ausgangspunkt des am Institut für Berufliche Lehrerbildung der Fachhochschule Münster durchgeführten Projektes ist der Widerspruch zwischen der Relevanz der Ernährung für eine nachhaltige Entwicklung und der fehlenden Verankerung in der Berufsbildung. Vielfältige Produkte und Dienstleistungen - und damit befasste Berufe - gewährleisten unsere Lebensmittelversorgung und Ernährung. Diese nachhaltig zu gestalten, setzt gut ausgebildetes Personal voraus. Ziel ist die Erarbeitung und Etablierung eines modular aufgebauten Rahmencurriculums zur beruflichen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in der Ernährung/Hauswirtschaft. Kooperationspartner von Verbänden, der beruflichen Praxis und Berufsbildungsforschung unterstützen die Erarbeitung und Erprobung des Curriculums. Die Projektlaufzeit erstreckt sich von Oktober 2010 bis Oktober 2012.
- Projekt des Förderschwerpunkts "Berufliche Bildung für eine nachhaltige Entwicklung"
- Projektträger/-koordination: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
- Finanzielle Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- Wissenschaftliche Begleitung: Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Hamburg
- Wissenschaftliche Begleitung: ICON-Institute GmbH
Was sind die Ziele des Projektes?
Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die systematische Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskompetenzen in der fachspezifischen beruflichen Bildung. Konkretes Ziel ist die Erarbeitung, Standardisierung und Etablierung eines modular aufgebauten Rahmencurriculums zur Beruflichen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in der beruflichen Fachrichtung Ernährung und Hauswirtschaft. Dabei sollen verschiedene Qualifikationsebenen des Berufsbildungssystems - von der Helferstufe über die Fachkraft, Meisterausbildung bis hin zu einschlägigen Studiengängen - einbezogen werden.
Welche Maßnahmen werden durchgeführt?
Die bisherigen Ansätze gilt es nun zusammenzuführen und weiterzuentwickeln.
Für die Projektdurchführung wurde ein Methodenmix aus Dokumentenanalyse, Experten-interviews und der Untersuchung betrieblicher Arbeits- und Geschäftsprozesse in der Gemeinschaftsverpflegung gewählt. Diese Werkzeuge dienen dazu, bedeutsame Handlungssituationen herauszufiltern, d.h. Situationen, die eine Vielzahl beruflicher Handlungen exemplarisch zu erschließen vermögen. Parallel dazu erfolgt das Studium der Ordnungsmittel für die Ausbildungsberufe Hauswirtschafter/Hauswirtschafterin, Koch/Köchin, Restaurantfachmann/-frau und Fachkraft für Systemgastronomie sowie für die jeweiligen Qualifikationsstufen (HelferIn, TechnikerIn, MeisterIn). Die Ordnungsmittel werden auf ihre Anknüpfungspunkte hinsichtlich einer nachhaltigen Verpflegung abgeprüft und mit Erweiterungsvorschlägen versehen. Darauf aufbauend werden die zur Bewältigung dieser Situationen erforderlichen Kompetenzprofile bestimmt. Sodann erfolgt die Entwicklung der Curriculumelemente für die oben genannten Berufe.
Welche Möglichkeiten der Beteiligung und Mitwirkung bieten sich durch das Projekt?
Tangierte Gruppen wie Verbände, zuständige Stellen, Interessente aus der schulischen und betrieblichen Bildung sowie Experten aus anderen Projekten mit Nachhaltigkeitsbezug sind eingeladen, sich an Expertendiskussionen zu beteiligen.
Ein Expertenpanel aus Berufsbildung und Berufspraxis gibt fachlichen Input. Fachtagungen und Workshops bieten Interessenten Gelegenheit, sich an Diskussionen zu beteiligen und sich so in das Projekt einzubringen. Studierenden bietet sich die Möglichkeit zur Teilnahme an entsprechenden Seminaren sowie zur Anfertigung von Projekt-, Bachelor- oder Masterarbeiten.