ARCHITECTURE _CONCRETE EXPERIENTIAL WORLD
Architektur ist wesentlicher Bestandteil unserer konkreten menschlichen Erfahrungswelt, sinnlich und körperlich, deshalb bedeutet Entwerfen für mich die Produktion konkreter Realität, konkreter physischer Welt, die gerade in der momentanen Situation zunehmender Digitalisierung aufregender und wichtiger ist als je zuvor. Ich erwarte vom Entwurf im besten Falle jedoch keine Lösungen, sondern existenzielle Aussagen, basierend auf einer Kombination aus thematisch fokussierten Fragen und Antworten.
PHENOMENOLOGY
Mein Lehrstuhl verfolgt sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium einen phänomenologischen Ansatz mit Fokussierung auf poetisch-konzeptionelle Narrative und auf technisch-konstruktive, bzw. materiell- konstruktive Fragestellungen an die Raumgenese.
PERCEPTION & STRATEGIES
Individuelle Wahrnehmung & räumliche Strategien beschäftigen uns in den Design Basics DB M 1.1 im Hinblick auf fundamentale Themen der Raumerfahrung, des Raumverständnisses und der Raumgenese.
MATERIAL SENSES
Die Ausbildung und Verfeinerung der Sinne für Materialien als Stoffen unserer Jahrtausende alten Kulturen und das Erarbeiten von spezifischem tektonischen Verständnis sind besondere Schwerpunkte in den Design Basics B M 1.2 & DB M 1.3
CONTEXT & SPIRIT OF PLACE AND TIME
Die Auseinandersetzung mit der Komplexität des Phänomens "Kontext" findet statt im Sinne einer Exploration nicht nur physischer, sondern vor allem gesellschaftlicher & kultureller Möglichkeiten und Bedingtheiten in Bezug auf die Aufgabenstellungen, um ein Verständnis für einen komplexen "spirit of place and time" zu erlangen. Sie ist unverzichtbarer und wesentlicher Bestandteil aller meiner Entwurfsstudios im Bachelor- und Masterstudium.
CONTINUE BUILDING
In diesem kontextuellen Sinn-Zusammenhang verstehe ich Architektur generell und immer als ein räumliches und zeitliches "Weiter-Denken" und "Weiter-Bauen" komplexer landschaftsräumlicher, stadträumlicher, gesellschaftlicher, kultureller Relationen in unterschiedlichen Skalierungen bis zum Detail.
SUSTAINING IDENTITY
Jeder architektonische Entwurf muss heute vor allem als eine Intervention in die Natur bewertet werden und spiegelt daher auch immer eine Haltung im Umgang mit derselben. Das Verständnis von nachhaltigem architektonischem Handeln wird neben den vieldiskutierten ökologischen, soziologischen und ökonomischen Kriterien in den Entwurfsstudios des Lehrstuhls erweitert um die Frage nach der Bewahrung und Fortschreibung spezifisch lokaler, räumlicher, stofflicher & kultureller Identitäten im Sinne einer architektonischen Kultivierung der Diversität spezifischer Orte.
PROGRAM & TYPE
Gesellschaftliche und technologische Transformationen haben klassische Typologien teilweise obsolet werden lassen. In vielen Bereichen unseres Lebens werden Programme und Räume neu definiert und neu konstituiert. Mehr als ein Kanon funktionaler oder gar formaler Typologien interessieren uns deshalb in den Entwurfsfragen auch spezifische Erscheinungsformen und vor allem Strukturen von natürlichem und von artifiziellem Raum - und - übergeordnete Raumvorstellungen unterschiedlicher Kulturen als Ermöglicher und als Abbilder menschlicher Handlungen und Wertvorstellungen des "Wohnens in der Welt".
Prof. Kirsten Schemel