ETI-Newsletter

März 2024

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Prof. Dr. Reinhart Job

Liebe Leserinnen und Leser,

vielleicht haben Sie es schon gehört – unser Fachbereich Elektrotechnik und Informatik ist seit Kurzem Teil des Technologie-Campus Steinfurt. Der neue Name unseres Hochschulstandorts ist das erste sichtbare Ergebnis eines Strategieprozesses, den die Steinfurter Dekane im vergangenen Jahr gestartet haben. Welche Themen uns darüber hinaus im Wintersemester beschäftigt haben – von der Wiedereinweihung der Friedensuhr bis hin zur Neuwahl unseres Dekanats –, lesen Sie in einer kleinen Artikelauswahl in diesem Newsletter.

Mit den besten Wünschen und alles Gute für das Sommersemester
Ihr Prof. Dr. Reinhart Job
Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik (ETI)


Zwei Personen enthüllen die eine Stele mit Sanduhr.

Wieder in Betrieb: Friedensuhr auf dem Steinfurter Campus

Seit dem Jahr 2000 steht auf unserem Technologie-Campus Steinfurt die Friedensuhr, die im vergangenen Oktober – anlässlich des Jubiläumsjahres "375 Jahre Westfälischer Frieden" – wieder in Betrieb genommen wurde, nachdem sie wenige Monate defekt war. Initiator Wolfgang Göbel, ehemaliger Mitarbeiter unseres Fachbereichs, bedankte sich bei vielen Unterstützern für den tatkräftigen Einsatz. "Die Photovoltaik war defekt, der Akku zu alt. Meine ehemaligen Kollegen sind prompt eingesprungen und haben geholfen, sodass die Uhr jetzt wieder funktioniert."


Mehrere Personen stehen in einem Hörsaal. Eine Person hält einen Pokal.

Duell der Profs: Prof. Dr. Sven Bodenburg vertrat unseren Fachbereich

2022 feierte es seine erfolgreiche Premiere, also holten die Studierenden des Gemeinsamen Fachschaftsrats (GFSR) unserer Hochschule das Science-Slam-Format zurück auf den Technologie-Campus Steinfurt: Beim zweiten Duell der Profs traten am 13. Dezember erneut Professoren in den kollegialen Wettstreit, um ihre Forschungsthemen auf unterhaltsame und einprägsame Weise zu präsentieren. Der Fachbereich Elektrotechnik und Informatik schickte Prof. Dr. Sven Bodenburg ins Rennen. Er erklärte anschaulich, welche Bedingungen ein Roboter erfüllen muss, um zu funktionieren und etwa auf einem Tisch liegende Orangen einzusammeln und in eine Schüssel zu legen.

Die insgesamt vier Vorträge kamen beim Publikum gut an und es herrschte ausgelassene Stimmung im Hörsaal. Am Ende ging Prof. Dr. Florian Vogelbacher vom Fachbereich Physikingenieurwesen als Sieger hervor. Der GFSR versprach, 2024 erneut zum Duell der Profs aufzurufen.


Porträtfotos zweier Männer

IT-Sicherheitsexperten entdecken unsichere Schlüssel im E-Mail-System des Gesundheitswesens

Über das Mailsystem der Telematikinfrastruktur verschicken Arztpraxen beispielsweise elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen oder Heil- und Kostenpläne an Krankenkassen. In einer Untersuchung fanden Prof. Dr. Sebastian Schinzel, Leiter unseres Labors für IT-Sicherheit am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik sowie der Abteilung "Applied Cryptography and Medical IT Security (ACM)" des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT), und Dr. Christoph Saatjohann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer SIT, heraus, dass die Verschlüsselung für das Mailsystem bei mehreren Krankenkassen fehlerhaft eingerichtet war. Insgesamt acht Krankenkassen benutzten die gleichen Schlüssel und konnten so theoretisch auch die Mails anderer Krankenkassen entschlüsseln. Die Forscher stellten ihre Erkenntnisse Ende Dezember auf dem Chaos Communication Congress (37C3) des Chaos Computer Clubs (CCC) in Hamburg vor. Alle Lücken sind vorab im Coordinated-Vulnerability-Disclosure-Verfahren der Gematik gemeldet worden.


Studierende sitzen in einem Raum an Computerarbeitsplätzen.

Freude am Programmieren

Bunte Fische und Quallen schwimmen umher, am unteren Bildrand laufen Krabben nach links und rechts. Zwei U-Boote versuchen, die Meeresbewohner zu erfassen – doch plötzlich kreuzt ein übellaunig aussehender Tiefsee-Anglerfisch ihren Weg. Mit diesem Computerspielszenario beschäftigten sich Ende Dezember und Anfang Januar mehrere Studierende unseres Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik neben dem Studium. Mit Unterstützung von Prof. Dr. Patrick Stalljohann nahmen sie an der "Fall Challenge 2023" teil, einem Programmierwettbewerb der Plattform CodinGame. Mit Erfolg: In der Kategorie "Schools", in der Hochschulen aus aller Welt gegeneinander antraten, belegten sie Platz 47 von 175. Von den fünf teilnehmenden deutschen Teams erreichten sie damit bundesweit die zweitbeste Wertung.


Schüler sitzen in einem Labor und programmieren einen Kugelroboter.

Schulaktivitäten: Für MINT begeistern!

Ob auf dem Campus oder vor Ort in der Schule: Auch im Wintersemester brachten wir Schüler*innen die Welt der Elektrotechnik und Informatik näher.

Oberstufenschüler*innen des Hans-Böckler-Berufskollegs (HBBK) Münster tauschten im Januar mehrere Tage lang ihre Klassenzimmer gegen die Labore unseres Technologie-Campus Steinfurt. In praxisnahen Workshops erkundeten sie verschiedene technische Studiengänge. Der Fachbereich Chemieingenieurwesen bietet dieses Format schon seit vielen Jahren in Kooperation mit dem beruflichen Gymnasium an. Die Fachbereiche Elektrotechnik und Informatik sowie Maschinenbau öffneten dieses Jahr erstmals ihre Labortüren für passende Leistungskurse.

Kurze Zeit später folgte der Gegenbesuch – Professor*innen des Technologie-Campus Steinfurt stellten in insgesamt sechs Probevorlesungen am HBBK ihre jeweiligen Fachrichtungen vor. Vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik waren Prof. Dr. Jürgen te Vrugt, Prof. Dr. Falk Salewski und Prof. Dr. Thomas Weik im Einsatz.

Prof. Dr. Peter Glösekötter, Dr. Andre Löchte und David Ahlmer aus dem Labor für Halbleiter-Bauelemente und Bussysteme führten indes mit Zehntklässler*innen des Goethe-Gymnasium Ibbenbüren eine MINT-Rallye durch. Das Trio gab den Schüler*innen zunächst eine Einführung in die Programmiersprache MicroPython. Danach konnten die Mädchen und Jungen ihr neuerworbenes theoretisches Wissen direkt praktisch anwenden und eine Ampelschaltung auf einem Mikrocontroller, dem Raspberry Pi Pico, programmieren.

Um den besten "Sweet Picker" ging es schließlich in einem weiteren Workshop-Angebot unseres Labors für Robotik und Regelungstechnik. Schüler*innen des Hermann-Emanuel-Berufskollegs (HEBK) des Kreises Steinfurt entwarfen Roboterarme, die einen Marshmallow aufheben. Die zehn Teilnehmer*innen hatten allerlei kreative Ideen, um die Aufgabe zu lösen, die Prof. Dr. Sven Bodenburg und Johannes Scheer vorbereitet hatten: Ein Katapult, eine Art verlängerte Gabel, ein klassischer Greifer und ein Spielautomat waren die Ergebnisse der dreitägigen Veranstaltung.


Zwei Studenten und ein Professor sitzen im Labor.

Neues Angebot für Unentschlossene: Orientierungsstudium auf dem Technologie-Campus Steinfurt

Verschiedene Studiengänge aus den Bereichen Technik und Ingenieurwesen kennenlernen und so in Ruhe herausfinden, ob ein Studium auf dem Technologie-Campus Steinfurt das Richtige ist – diese Möglichkeit bietet die FH Münster mit dem Orientierungsstudium. Erstmals startet das zweisemestrige Studienprogramm zum Wintersemester 2024/2025.

Auch unser Fachbereich Elektrotechnik und Informatik beteiligt sich und bietet Einblicke in seine Bachelorstudiengänge. Wer das Orientierungsstudium absolviert, ist an der FH Münster eingeschrieben und besucht als reguläre Studentin oder regulärer Student Seminare sowie Vorlesungen und ist in den Laboren und Praxiswerkstätten eingebunden. Erbrachte Prüfungsleistungen können auf ein späteres Bachelorstudium angerechnet werden.


Eine Hand hält mit einer Zange ein leuchtendes elektronisches Bauteil.

Hochpräzise Quantenmessung für industrielle Anwendungen

Die Quantenmagnetometrie gilt als vielversprechende Technologie, um sehr kleine mikro- oder nanoelektronische Bauelemente zerstörungsfrei prüfen und optimieren zu können. Sie basiert auf der sogenannten optisch detektierten magnetischen Resonanz (ODMR) von Stickstoff-Vakanz-Zentren in Diamanten. Derzeit ist die Herstellung dieser Quantensensoren noch sehr kostenintensiv, sodass sie primär in der Forschung eingesetzt werden. Wissenschaftler der Fachbereiche Elektrotechnik und Informatik sowie Physikingenieurwesen haben nun ein sehr kostengünstiges und kleines Gerät entwickelt, das den Weg für den breiten Einsatz von Quantenmagnetometern in industriellen Anwendungen ebnen könnte. Ihre Ergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift "Sensors" veröffentlicht.


Studenten stehen um ein Fahrrad mit Lastenanhänger.

Der Fahrradanhänger mit besonderem Extra

Unsere Elektrotechnikstudenten Cevin Börgel, Hauke Janssen, Tobias Bäumker, Phillip Seipelt und Robin Arndt haben im Rahmen der Lehrveranstaltung "Projektmanagement" einen elektrisch angetriebenen Fahrradanhänger entwickelt. Den Lastenanhänger an sich sowie einen Akkumulator, einen Nabenmotor und eine einfache Motorsteuerung übernahmen sie von einer Vorgängergruppe, die vor einigen Jahren bereits mit Unterstützung der Radbastler der Kolpingsfamilie Emsdetten mit der Entwicklung begonnen hatte. Besonders wichtig war den Studierenden die Implementierung einer aktiven Bremsfunktion. Im Labor für Kommunikationstechnik unter Leitung von Prof. Dr. Peter Richert entwickelten sie die passende Sensorik und Regelung.


Fünf Männer stehen nebeneinander.

Abschied und Neuanfang: Neues Dekanat seit März

Anfang Februar fand die letzte Fachbereichsratsitzung in alter Besetzung statt. Zugleich war es der letzte Termin für Prof. Dr. Christian Störte als Prodekan und Prof. Dr. Jürgen te Vrugt als Prodekan für Studium und Lehre. Seit März ergänzen Prof. Dr. Patrick Stalljohann und Prof. Dr. Götz Kappen das Leitungsteam um den wiedergewählten Dekan Prof. Dr. Reinhart Job. Die Wahl des neuen Dekanats fand bereits im Dezember statt.

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