ETI-Newsletter
Oktober 2022ETI-Newsletter
Liebe Leserinnen und Leser,
ein neues Semester hat begonnen! Während in diesen Tagen wieder Leben auf unserem Campus einkehrt und in den Hörsälen bereits die ersten Köpfe rauchen, möchten wir noch einmal das vergangene Sommersemester Revue passieren lassen. An unserem Fachbereich gab es viele spannende und beeindruckende Projekte in Forschung und Lehre zu aktuellen Themen, wir holten Veranstaltungen nach, die wegen Corona länger ausfallen mussten, und hießen Schüler*innen und internationale Gäste in unseren Laboren und Hörsälen willkommen. Einige ausgewählte Artikel und Interviews finden Sie in diesem Newsletter.
Neben all den erfreulichen Neuigkeiten hatte das Sommersemester auch eine unerwartete Herausforderung für unsere Hochschule parat: Ein krimineller Cyberangriff erforderte Anfang Juni das Abschalten aller mit dem Internet verbundenen Systeme. Mit Unterstützung unseres IT-Sicherheitsexperten Prof. Dr. Sebastian Schinzel arbeitete ein Krisenstab mit Hochdruck daran, die IT-Infrastruktur möglichst schnell wieder zum Laufen zu bringen – mit Erfolg. Unsere Prüfungen konnten wir glücklicherweise weitgehend normal und in Präsenz durchführen; nach inzwischen zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie sind unsere Studierenden und Lehrenden schon ganz andere Umstände gewohnt.
Welche Herausforderungen nun das Wintersemester bereithält, vermag aktuell noch niemand zu sagen. Fest steht: Wir müssen Energie sparen und sollten Corona weiterhin im Blick haben. Mit der Empfehlung zum Tragen einer Maske, genügend Abstand zueinander und warmer Kleidung wappnen wir uns daher für die nächsten Monate.
Mit den besten Wünschen und alles Gute
Ihr Prof. Dr. Reinhart Job
Dekan des Fachbereichs ETI
Semesterstart am Fachbereich ETI / 10 Jahre Mentor*innenprogramm
Vier Tage volles Programm: Mit einer bunten Mischung aus Infoveranstaltungen und geselligen Aktivitäten begrüßten wir zum Wintersemester 2022/23 unsere rund 250 neuen Erstsemesterstudierenden am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik.
Damit der Start im neuen Hochschullalltag gelingt, hat unser Fachbereich im Sommer 14 Studierende höherer Bachelor- und Mastersemester in einem zweitägigen Workshop zu Mentor*innen geschult und gemeinsam mit ihnen ein aktuelles Orientierungskonzept für Erstsemester erarbeitet. Das Mentor*innenprogramm hat bei uns Tradition und feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Ein aktueller Schwerpunkt als Reaktion auf die Corona-Pandemie ist das Thema Selbstlernkompetenz.
Die 26 neuen dual Studierenden am Fachbereich ETI konnten bereits Anfang September ein bisschen Hochschulluft schnuppern: In einer Infoveranstaltung begrüßten Dekan Prof. Dr. Reinhart Job, Studiengangskoordinator Prof. Dr. Konrad Mertens sowie Studiengangsassistentin und Diplom-Ingenieurin Stefanie Schäfer den neuen Jahrgang und ihre Ausbilder*innen. Zusammen mit Mara Eisel, die ihr ausbildungsintegrierendes duales Elektrotechnikstudium bereits erfolgreich abgeschlossen hat, gaben sie den Hochschulneulingen einen Ausblick, wie sie innerhalb von vier Jahren zwei Abschlüsse erwerben.
"Photovoltaik ist aktuell ein echtes Megathema"
Schon vor dem Ukrainekrieg sind die Strompreise deutlich gestiegen, inzwischen haben sie Rekordwerte erreicht. Um sich unabhängiger von der Preisentwicklung zu machen, steigt die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen. Prof. Dr. Konrad Mertens, Leiter unseres Labors für Optoelektronik und Sensorik, erklärt im Interview, ob sich die Installation einer eigenen Anlage aktuell lohnt und was dieser Nachfrageboom für die Energiewende bedeutet.
Um das Thema Photovoltaik ging es auch bei einer Tagung an der Katholischen Landvolkhochschule "Schorlemer Alst" Freckenhorst in Kooperation mit dem Solarenergieförderverein e.V., die einen Ausflug zum Steinfurter Campus beinhaltete. Unter dem Titel "Null Emissionen 2030! Die Energiewende erfolgreich umsetzen" informierten sich Anfang April rund 20 interessierte Bürger*innen bei Mertens über verschiedene technische und gesellschaftliche Bereiche der erneuerbaren Energien.
Antworten auf viele Fragen rund um die Photovoltaik liefert auch Mertens sechste Auflage von "Photovoltaik – Lehrbuch zu Grundlagen, Theorie und Praxis". Das Werk ist im Juni erschienen und richtet sich an Studierende der Ingenieurwissenschaften sowie an Techniker*innen, Elektroniker*innen und interessierte Laien.
Energie speichern mit Zink und Luft
Ressourcenschonend, kostengünstig und leistungsstark – Zink-Luft-Batterien punkten in vielen Bereichen. Ihr Manko: Sie sind Einwegprodukte. In einem Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Peter Glösekötter entwickelte eine Forschungsgruppe daher eine neuartige Zink-Luft-Batterie, die sie mit Hilfe eines Batterie-Management-Systems laden und entladen.
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung in Nordrhein-Westfalen (EFRE.NRW) als Projektträger hat das Vorhaben im April zu seinem "Projekt des Monats" gekürt. Über die Entwicklung dieser Technologie sprach Glösekötter außerdem in der Podcast-Reihe "Zukunft.Machen" des EFRE.NRW. Im September wurde das Projekt mit dem Preis "EFRE.Stars 2022" ausgezeichnet.
Die Entwicklung des Batterie-Management-Systems war Thema in Andre Löchtes Doktorarbeit und wurde in der Frühjahrsausgabe des Hochschulmagazins fhocus vorgestellt.
Technik spielerisch kennenlernen
Endlich wieder Schulveranstaltungen in Präsenz: Nachdem im vergangenen Jahr viele Formate für Schüler*innen wegen Corona online stattfinden mussten, konnten wir unsere Labortüren im Sommersemester wieder öffnen.
Beim Girls' Day Ende April zeigte Stefanie Schäfer den Schülerinnen, wie sie Roboter programmieren und anschließend steuern können.
Im Juni erkundeten 400 technisch und naturwissenschaftlich interessierte Schüler*innen beim Schülercampus die Studiengänge und Labore auf dem Steinfurter Campus der Hochschule. Am Fachbereich ETI programmierten die Schüler*innen unter anderem Leuchtbänder und gingen der Frage nach, wie aus Sonne Strom wird. Nach den Workshops luden die Fachbereiche ihre Gäste bei bestem Sommerwetter zum Grillen und Verweilen auf dem Campus ein.
Am Fachhochschulinformationstag (FIT) Ende September öffneten wir unsere Labor- und Hörsaaltüren für rund 350 Schüler*innen.
International Engineering: Studieren und interkulturelle Kompetenz erleben
Zum Wintersemester 2022/23 startet unser neues Studienangebot International Engineering - Electrical Engineering mit integriertem Auslandsstudium, Praxissemester und Doppelabschluss für deutsche und internationale Studierende. Die Kooperation mit unserer Partnerhochschule in Medellín, der Universidad Pontificia Bolivariana (UPB), besteht schon seit rund 15 Jahren. Lina Henao und Andres Vega Botero sind zwei von bislang 31 kolumbianischen Studierenden, die an unseren Fachbereich gekommen sind. Im Interview sprechen sie über ihre Erfahrungen und ihre Motivation, im Ausland zu studieren.
Terminhinweis: Am 7. Dezember um 16 Uhr findet die nächste Online-Infoveranstaltung zum Studiengangsprogramm International Engineering statt. Projektkoordinatorin Lisa Feldkamp wird die unterschiedlichen Ausrichtungen vorstellen und beantwortet individuelle Fragen von Studieninteressierten, Eltern und Lehrer*innen zu den Voraussetzungen, dem Bewerbungsverfahren und dem Studienverlauf.
IT-Sicherheit in Forschung und Lehre
Im Mai fand die Abschlussveranstaltung des Verbundprojektes "MITSicherheit.NRW" statt. Gemeinsam mit Kolleg*innen der Ruhr-Universität Bochum und Medizintechnikunternehmen erforschten und entwickelten Wissenschaftler unseres Labors für IT-Sicherheit drei Jahre lang neue Instrumente zur Absicherung medizinischer Systeme. Christoph Saatjohann stellte die Ergebnisse zum sogenannten Large-Scale-Scanner vor.
Auf der Suche nach der Sicherheitslücke im Programm „SaarLoop“ waren Ende Mai einige Informatikstudierende mit Unterstützung von Prof. Dr. Sebastian Schinzel und Fabian Ising. Sie nahmen als Team "M.I.S.T." (kurz für: Münster IT-Security-Team) am Hackerwettbewerb saarCTF der Universität des Saarlandes teil. Am Ende belegte die Gruppe mit 29.270 Punkten den 13. Platz.
Seifriz-Preis und Innovationspreis Münsterland für Prof. Dr. Jürgen te Vrugt und die CLK GmbH
Kunststoffsplitter oder Metallteile haben in Lebensmitteln nichts zu suchen. Geraten sie dennoch hinein, müssen Hersteller nicht sichere Produkte zurücknehmen oder zurückrufen. Um Fremdkörper in der Lebensmittelverarbeitung frühzeitig zu entdecken, hat das Unternehmen CLK GmbH aus Altenberge mit Unterstützung von Prof. Dr. Jürgen te Vrugt ein optisches System zur Detektion entwickelt, den "MultiCheck". Diese erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Wissenschaft wurde im Sommersemester gleich zweimal honoriert: Im Mai nahmen te Vrugt und CLK-Geschäftsführer Dr. Carsten Cruse den Seifriz-Preis entgegen, Anfang September folgte die Auszeichnung mit dem Innovationspreis Münsterland.
Neuberufungen und Antrittsvorlesungen
Seit dem Sommersemester ist Prof. Dr. Moritz Sinn unser neuer Experte für Softwareverifikation. Die vielen Schnittstellen zu anderen Bereichen der Informatik – von Softwarearchitektur über Software Engineering bis hin zu IT-Security – machen für den 38-Jährigen den besonderen Reiz seines Forschungsgebietes aus. "Man muss im Prinzip von allem etwas können. Insbesondere für Studierende ist es spannend zu entdecken, wie die Themen miteinander verknüpft sind." Sein Wissen weiterzugeben und im Austausch mit den Studierenden selbst dazuzulernen, ist ihm ein großes Anliegen.
Nach ihrem Start mitten in der Coronapandemie konnten sie nun endlich ihre Antrittsvorlesungen auf dem Steinfurter Campus halten: Prof. Dr. Patrick Stalljohann und Prof. Dr. Kathrin Ungru gaben im Mai in öffentlichen Vorträgen Einblicke in ihre Lehrveranstaltungen und in aktuelle Forschungsprojekte. Unser Dekan Prof. Dr. Reinhart Job hieß die beiden 2020 Neuberufenen noch einmal offiziell willkommen am Fachbereich. Über ihr Forschungsgebiet sprach Ungru außerdem in Folge 3 des neuen GUD Podcasts.
Terminhinweis: Die Antrittsvorlesungen von Prof. Dr. Moritz Sinn und Prof. Dr. Sven Bodenburg (neuberufen zum Wintersemester 2021/22) finden am 19. Oktober 2022 ab 17.15 Uhr in Raum D 250 auf dem Steinfurter Campus statt.
Themenwochen Nachhaltigkeit: "Atomenergie ist eine reine Übergangslösung"
Als einer der letzten drei Meiler in Deutschland wird das Atomkraftwerk Emsland in Lingen Ende dieses Jahres abgeschaltet. Der Ausstieg aus der Kernenergie ist umstritten. Erst im Februar stufte die Europäische Kommission Atomkraft unter bestimmten Auflagen als nachhaltig ein. Im Interview diskutieren Prof. Dr. Reinhart Job und Prof. Dr. Konrad Mertens, ob Deutschland angesichts des Russland-Ukraine-Kriegs auf Atomkraftwerke verzichten kann und welche weiteren Herausforderungen die Energiewende mit sich bringt.
Das Interview war Teil der "Themenwochen Nachhaltigkeit". Vom 23. Mai bis zum 3. Juni stellte die Hochschule ihre vielfältigen Aktivitäten und Projekte im Themenfeld Nachhaltigkeit vor.
Fachbereich ETI verabschiedet rund 100 Absolvent*innen
238 Studierende schlossen in den vergangenen fünf Semestern ihr Bachelor- und Masterstudium an unserem Fachbereich ab. An der feierlichen Abschlussfeier, die am 17. Juni auf dem Steinfurter Campus stattfand, nahmen rund 100 von ihnen teil. "Wir freuen uns sehr, dass wir Sie heute persönlich verabschieden können", betonte Dekan Prof. Dr. Reinhart Job in seiner Rede. Für die kommende Lebensphase ermutigte er die jungen Akademiker*innen: "Bleiben Sie neugierig und offen, aber auch selbstkritisch."
Musik produzieren im Informatikstudium
Wenn aus unserem Labor für Datenbanken das Shanty "Drunken Sailor" und das Wiegenlied "Twinkle, twinkle, litte star" in leicht abgewandelter Form ertönen, kann das nur eins bedeuten: Prof. Dr. Loren K. Rhodes vom Juniata College ist wieder zu Gast. Der inzwischen emeritierte Professor für Informationstechnologie bietet seit mehreren Jahren regelmäßig den Kompaktkurs "Music and Computing" für Informatikstudierende an. Wegen Corona konnte er seine Reise von Huntingdon im US-Bundesstaat Pennsylvania zum Steinfurter Campus nicht wie üblich im Zwei-Jahres-Turnus antreten. Umso größer war nun daher die Freude bei ihm und seinem inzwischen guten Freund Prof. Dr. Thomas Weik, dass sie ihre Hochschulkooperation endlich vor Ort mit einem persönlichen Wiedersehen fortsetzen konnten.
Informatiker forschen im Zoo / Student Kai Eßmann ist neuer Sprecher der Jungen GI
Forschung im Tiergehege: Einige Masterstudierende unseres Studiengangs Informatik waren im Juni unter Leitung von Prof. Dr. Gernot Bauer zwei Tage lang im Allwetterzoo Münster aktiv. Im Gepäck hatten sie einen ganz besonderen Gastbewohner für die Ameisenbärenanlage – Yuki, ein Roboter in der Größe eines mittleren Hundes. Die Studierenden untersuchten für eine Studie die Reaktionen der Besucher*innen auf das neue "Tier". Bei den Zoogästen kam Yuki so gut an, dass der Roboter in den Sommerferien erneut für vier Wochen ein Gehege bezog.
Einer der Studierenden übernimmt außerdem seit kurzem eine bundesweit wichtige Funktion: Kai Eßmann ist neuer Sprecher der "Jungen GI". Gemeinsam mit zwei weiteren Sprecher*innen leitet er die Nachwuchsorganisation der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), der mit rund 20.000 Mitgliedern größten Informatikfachvertretung im deutschsprachigen Raum. Zuvor war er rund zweieinhalb Jahre Vorsitzender und Sprecher der GI-Hochschulgruppe Münster/Steinfurt. Deren Vorsitz haben nun Raphael Betz und Johannes Lohr übernommen.
ETI-Hochschulpreisträger 2022
Für ihre hervorragenden Leistungen erhielten in diesem Jahr unser Bachelorabsolvent Sven Grabs (Elektrotechnik) und Masterabsolvent Dennis Elling (Informatik) den Hochschulpreis der FH Münster. Das Präsidium ehrt damit gemeinsam mit der Gesellschaft der Freunde der FH Münster e.V. auf Vorschlag der Fachbereiche die besten Abschlussarbeiten eines Jahrgangs. Grabs entwickelte in Kooperation mit dem Unternehmen Krone ein Sensor-Simulationsmodell für landwirtschaftliche Maschinen. Vor seinem Studium absolvierte er am Fachbereich eine Ausbildung zum Systemelektroniker. Elling beschäftigte sich mit der IT-Sicherheit von Datenbanken bei der LVM Versicherung am Beispiel von PostgreSQL.
"Prüfungstrainer Elektrotechnik" erscheint in neuer Auflage
"Sie sollen die nächste Prüfung bestehen" – dieses Ziel gibt Prof. Dr. Martin Poppe im Vorwort seines Lehrbuches "Prüfungstrainer Elektrotechnik" vor. Die Strategie dazu steht im Untertitel: "Erst verstehen, dann bestehen". Anhand von 160 Fragen aus mündlichen Prüfungen sowie mehr als 200 nach Schwierigkeitsgrad geordneten Klausuraufgaben möchte der frisch pensionierte Hochschullehrer auch zu besseren Abschlusszensuren beitragen. Die nun veröffentlichte vierte Auflage seines Werks bietet erstmals den Zugang zu mehr als 300 elektronischen Karteikarten – sogenannte "Flashcards" – rund um elementare elektrotechnische Begriffe und Zusammenhänge.