Früh morgens haben wir uns in Münster am Hauptbahnhof getroffen, um mit dem Zug nach Köln zu fahren. Als erster Programmpunkt stand die Besichtigung der Verkehrsleitzentrale Köln an. Durch einen Mitarbeiter wurde uns deren Aufgabenfeld erläutert.
In der Verkehrsleitzentrale werden von einem Verkehrsmanagement-Rechner alle verkehrsrelevanten Datenströme zusammengefasst. Zudem ist zusätzlich durch Monitore eine ständige Beobachtung und Bewertung der Verkehrslage in Köln möglich. Die Verkehrsinformationen werden über Rundfunk, Fernsehen und Internet verbreitet. Besonders zu erwähnen ist der Verkehrskalender im Internet, durch den die Informationen über die Verkehrslage besonders einfach und immer aktuell zu entnehmen sind. Außerdem besteht die Möglichkeit verkehrsbeeinflussende und -regulierende Maßnahmen zu ergreifen, um Verkehrsstörungen zu beheben. So kann bei wichtigen Events, wie zum Beispiel Messeveranstaltungen und Konzerten der Verkehrsfluss für An- und Abreisende verbessert werden.
Danach wurde bei strahlendem Sonnenschein ein kleiner Rundgang über die Hohenzollernbrücke zum Dom, später durch die Altstadt und am Rhein entlang unternommen.
Angekommen im Projektbüro für den Nord-Süd Stadtbahnbau, wurde uns von dem Projektleiter die Baumaßnahme, die derzeit eine der größten städtebaulichen Projekte Deutschlands ist, zunächst in einer kurzen Präsentation vorgestellt.
Das Projekt ist in drei Baustufen aufgeteilt. Wir haben uns die erste Baustufe, die vom Breslauer Platz quer durch die Alt-und Innenstadt bis zur Marktstraße im Süden Kölns führt, genauer angeschaut. Entlang der vier Kilometer langen Trasse werden acht Haltestellen gebaut. Ausgestattet mit Warnweste und Helm haben wir uns die sich noch im Bau befindliche Haltestelle Kartäuserhof angeschaut. Von dort sind wir durch den U-Bahntunnel zur nächsten Station Severinstraße gelaufen. Während dieser Tour wurden uns durch den Bauleiter die Baumaßnahme im Detail vorgestellt und jede offene Frage beantwortet.
Wieder an der frischen Luft haben wir die bereits in Betrieb genommenen Haltestellen Rathaus und Heumarkt besichtigt. Auch die Baustelle rund um das eingestürzte Stadtarchiv, welche für eine noch länger andauernde Unterbrechung der neuen U-Bahnlinie führen wird, durfte bei einer Führung rund um den Nord-Süd Stadtbahnbau nicht fehlen.
Die Baumaßnahme zeichnet sich durch beeindruckende architektonische Haltestellen und weitere interessante Ideen aus. So zum Beispiel, dass der U-Bahntunnel im Haltestellenbereich auf einem höheren Niveau liegt als im Rest der Strecke. Dadurch kann die Bahn die Höhenenergie beim Anfahren zum Beschleunigen und beim Einfahren in die Haltestelle zum Abbremsen nutzen. Dies ermöglicht eine Energieeinsparung von bis zu 30%.
Zum Abschluss einer interessanten Exkursion wurde dann als letztes kulturelles Highlight in das Brauhaus Früh eingekehrt.
Bericht: Johanna Kortemeyer, Anna-Mareen Hennerkes