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Step-by-Step

1. Ein*e Netzwerkmoderator*in sollte sich auf seine*ihre Aufgabe gut vorbereiten und hierfür die folgenden Punkte beachten:
a. Visualisierungen vereinfachen das Verständnis von komplexen Sachverhalten.
b. Jede*r Teilnehmer*in sollte zu Wort kommen, jede Meinung ist wichtig, die Teilnehmenden sollten sich aber so kurz wie möglich fassen.
c. Fehler dürfen gemacht werden und Fragen dürfen gestellt werden.
d. In der Gruppe sollte stets eine Balance zwischen Spaß und dem Erreichen der Zielsetzung des Treffens gefunden werden.

2. Bereitet euch im Vorfeld methodisch auf das Projekt- oder Netzwerktreffen vor:
a. Welche Basismoderationstechniken können angewendet werden? (z. B. Einpunkt-/Mehrpunktabfragen, Fragetypen, Visualisierung etc.)
b. Welche kreativen Moderationstechniken gibt es? (z. B. Ideenkarussell, Mindmapping, 6-3-5 und Pyramidendiskussion).
c. Wie bewerte ich Diskussionen? Wie gehe ich mit schwierigen Moderationssituationen um und wann könnten diese auftreten?

3. Erstellt euch einen Moderationsplan, in dem ihr die einzelnen Schritte, das jeweilige Ziel, die Methodik, notwendige Hilfsmittel, den Zeitraum sowie die Verantwortlichkeiten festhaltet.

4. Beginnt das Treffen mit einem Auftakt: Begrüßung, Kennenlernen und Ice-Breaker-Methoden.

5. Steigt dann in das Thema ein: Themenfindung, Problemklärung, Vorstellung der heutigen Agenda und gegebenenfalls deren Anpassung an die Wünsche der Teilnehmenden.

6. Bearbeitet danach das Thema: Gruppenarbeit, Diskussionen, Ideenfindung und -bewertung.

7. Sichert zum Schluss die Ergebnisse: Festhalten von Aufgaben und Verantwortlichkeiten, Reflexion des Prozesses und Ausformulierung nächster Schritte.

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Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Die Methode führt zur Effizienzsteigerung durch mehr Struktur während der Projekt- oder Netzwerktreffen.
  • Netzwerkarbeit und -moderation sind gute Möglichkeiten, das Wissen aus der Wissenschaft dem (häufig routinisierten) Erfahrungswissen der Praxis gegenüberzustellen.
  • Partizipation der Teilnehmenden kann durch eine gut ausgearbeitete Netzwerkmoderation möglich gemacht werden.

Nachteile:

  • Je nach Gruppengröße und Struktur kann es für den*die Netzwerkmoderator*in eine Herausforderung sein, eine Gruppe zu moderieren.
  • Partizipative Netzwerkmoderation zwischen Wissenschaft und Praxis gelingt nicht, wenn lediglich bestehende Wissensbestände an der Praxis geprüft werden. Es sollte ein wirkliches Interesse an dem Erfahrungsaustausch zwischen den Akteur*innen bestehen.

Praxisanwendung

Gesundheitsförderung und Prävention haben im Münsterland einen hohen Stellenwert, sodass hier viele entsprechende Maßnahmen angeboten werden. Aber wie kann das Angebot mit dem Ziel, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern und Chancengleichheit zu erreichen, optimiert und für noch mehr Menschen zugänglich gemacht werden? Sind weitere Angebote notwendig? Dieser Fragen geht das Teilprojekt "Regionale Gesundheitsförderung im Kreis Borken (reges:BOR)" im münster.land.leben zusammen mit dem Kreis Borken und seinen 17 Gemeinden im Westmünsterland nach. Die Projektverantwortlichen möchten dafür sorgen, dass sich die Partner*innen untereinander besser vernetzen und haben dafür zum ersten Treffen eines Gesundheitsnetzwerkes eingeladen. Ein Projektverantwortlicher und Netzwerkentwickler aus dem Fachbereich Gesundheit der FH Münster moderierte dieses Netzwerktreffen. Das Treffen wurde mit dem Ziel, ein gemeinsames Themenfeld zu vereinbaren, welches die Teilnehmenden als Erstes in Angriff nehmen möchten, partizipativ gestaltet. Jede*r sollte sich aktiv beteiligen und seine*ihre Sichtweise einbringen, was eine zentrale Aufgabe der Netzwerkmoderation darstellte. Nach einer gründlichen Vorbereitung vor dem Netzwerktreffen, bei dem der Netzwerkmoderator sich einige Moderationstechniken angeeignet und einen Zeitplan erstellt hatte, wurden viele Moderations- und Diskussionstechniken angewandt, u.a. die Methode Brainstorming, der Maßnahmenplan und die Einpunktabfrage. Hierdurch können Konflikte vermieden werden und das Treffen wurde trotz unterschiedlicher Disziplinen und struktureller Hintergründe der Teilnehmenden partizipativ gestaltet. Gemeinschaftlich einigte man sich darauf, den Fokus als erstes unter vielen voraussichtlich noch folgenden Themen auf die psychosoziale Gesundheit unter besonderer Berücksichtigung erwerbstätiger pflegender Angehöriger zu legen.

Tipps aus der Praxis

  • Für eine partizipative Einbindung der Teilnehmenden solltet ihr diese aktiv zur Diskussion auffordern und einbinden. Ihr solltet einen angemessenen Rahmen (z. B. Vertrauen, Offenheit, Gleichberechtigung etc.) schaffen, sodass die Beteiligung aller Teilnehmenden möglich wird. Denn dies ist keine Selbstverständlichkeit.
  • Testet verschiedene Moderations- und Diskussionstechniken im Vorfeld, jeder hat andere Präferenzen und für jedes Thema und in jedem Kontext funktionieren unterschiedliche Techniken.
  • Achtet darauf, dass konnektiv gedacht wird, d.h. die Partner*innen sollen sich nicht ausschließlich mit dem*r Moderator*in auseinandersetzen, sondern insbesondere untereinander ins Gespräch kommen.

Testimonial



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