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Step-by-Step

1. Wählt ein Thema, das ihr innerhalb der Kommune oder Stadt fördern möchtet, z. B. die Förderung eines gesunden Lebensstils.

2. Rekrutiert Bürger*innen der Kommune, die Interesse an den unterschiedlichsten Themenfeldern rund um euer auserwähltes Thema aufweisen, in diesen Bereichen bereits aktiv sind (privat oder beruflich) und Interesse an der Weitergabe von Informationen an andere Bürger*innen haben. Gute Rekrutierungsmöglichkeiten sind z. B. Aktionstage der Kommune, selbst initiierte Informationsabende, Gesundheitstage, die lokale Presse, aber auch die gezielte Ansprache von Gesundheitsdienstleister*innen vor Ort.

3. Entwickelt Trainings, die ihr mit den Interessierten durchführen wollt. Bereitet Materialien für die Workshops und Seminare vor. Denkt neben inhaltlichen Informationen auch an Softskill-Übungen für die Teilnehmenden.

4. Trefft euch zum offenen Austausch mit den interessierten Bürger*innen. Präsentiert eure Themenschwerpunkte (z.B. Ernährung oder Stressmanagement) und sensibilisiert für die Relevanz der Themen. Nehmt Informationen und Anregungen zu bestehenden Aktionen, Strukturen und Qualifikationen auf.

5. Bildet die Botschafter*innen aus. Durch mehrwöchige Seminareinheiten und Workshops werden konkrete Inhalte und Methoden vermittelt, die Bürger*innen für das auserwählte Thema (z.B. einen gesundheitsförderlichen Lebensstil) motivieren sollen und sie dabei unterstützen, ihr Verhalten zu ändern und das Wissen weiterzugeben.

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Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Das Konzept ermöglicht einen zielgerichteten Wissenstransfer, welcher essentiell für die Nachhaltigkeit eines Projekts ist.
  • Neue Erkenntnisse in den Themen können sich schnell mit Hilfe eines Netzwerks verbreiten.
  • Durch Akteur*innen, die selbst Bürger*innen der Kommune sind, kann eine nachhaltige Verankerung der Strukturen besser entstehen.
  • Durch Einbezug lokaler Akteur*innen können bestehende Angebote, z.B. für Workshops, genutzt werden.

Nachteile:

  • Die Ausbildung der Botschafter*innen ist in der Vorbereitung (Erstellung der Materialien) und Durchführung (Seminareinheiten, Workshops) sehr zeitintensiv.
  • Eine Rekrutierung von Botschafter*innen kann sich ohne vorangehendes Lebensstilprogramm (=Sensibilisierung & sichtbare Effekte für das Individuum) als schwierig herausstellen. Denn fehlendes Vertrauen (externe Akteur*innen vs. eingeschweißte Gemeinschaft vor Ort) führt zu fehlender Relevanz für die Bürger*innen.

Praxisanwendung

Dass der Lebensstil einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Zivilisationserkrankungen hat, ist vielen Menschen bekannt. Dennoch gelingt es bislang nur schwer, die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse wirksam an den einzelnen Menschen und/oder die Bevölkerung heranzutragen und eine nachhaltig gesundheitsförderliche Umgebung zu verankern. Häufig gibt es viele einzelne Maßnahmen, dauerhaft gesundheitsförderliche Strukturen in den Kommunen zu etablieren, stellen jedoch eine große Herausforderung dar. Das Teilprojekt "Healthy Lifestyle Community" hat sich mit der Unterstützung des Teilprojekts "Kommt Gesundheit an?" im münster.land.leben zum Ziel gesetzt, neben der Verbesserung der individuellen Gesundheit von einzelnen Teilnehmenden des Lebensstil-Interventionsprogramms nachhaltige Strukturen zu schaffen, die langfristig möglichst viele Bürger*innen dabei unterstützen, einen gesunden Lebensstil zu führen. Das Lebensstilprogramm "Gemeinsam Gesund - Leben in Billerbeck" besteht aus einer 10-wöchigen intensiven Phase, die sich aus interaktiven Seminareinheiten (z.B. zum Thema Herzgesundheit), Workshops (z.B. zum Thema zur Stressbewältigung) und regelmäßigen Gesundheitschecks zusammensetzt. Nach Abschluss dieser intensiven Phase werden die nun sogenannten Alumni bis zu einem Zeitraum von 2 Jahren durch monatliche Auffrischungs-, Vertiefungs- und Vernetzungstreffen begleitet. An dieser Stelle setzt das Botschafter-Konzept an. Durch die monatlichen Treffen werden relevante Inhalte zu den Themen Ernährung, Bewegung, Entspannung und Gemeinschaft vertieft und neue Impulse gegeben, um die Alumni zu einer langfristigen Verhaltensveränderung zu befähigen und die Gemeinschaft zu stärken. Während dieser monatlichen Treffen kommen Alumni unterschiedlicher Startzeitpunkte zusammen und fungieren teils als Botschafter für die neuen Teilnehmenden, teils werden sie weiter qualifiziert. Ziel des Botschafter-Konzeptes, welches in das sogenannte Alumni-Konzept eingebettet ist, ist es, die Alumni, über die Wissensvermittlung zur eigenen Verhaltensveränderung hinaus zu befähigen. Weiterhin sollen andere Bürger*innen der Kommune zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil motiviert und darüber informiert werden, wie sie als Multiplikator*innen eines gesunden Lebensstils fungieren können.

Tipps aus der Praxis

  • Versucht, von Anfang an Vertrauen mit den Bürger*innen aufzubauen, nur so werden sie sich aktiv an dem Austausch und den Workshop- und Seminareinheiten beteiligen.
  • Bezieht die Teilnehmenden mit in die Themenauswahl ein, dadurch werden aktive Diskussionen durch z.B. Erfahrungsaustausch angeregt.
  • Sorgt für eine angenehme Atmosphäre bei den Treffen, z.B. durch gemeinsam gestaltete Pausenbuffets. So können beispielsweise auch direkt gesunde Lebensmittel und Getränkealternativen in den Mittelpunkt gerückt werden.

Testimonial



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