Students' Beer Award: Wie sind die eingereichten Biere?

Eine fünfköpfige Jury hat die Biere verkostet, die für den studentischen Brauwettbewerb eingereicht wurden. 

Ein malziger Geruch zieht durch das food lab des Fachbereichs Oecotrophologie – Facility Management (OEF) unserer Hochschule. Eine Hopfenrebe ziert die Fensterfront. An einem Tisch am Rand sitzen fünf Personen, die sich angeregt unterhalten. Die Tür vom Nebenraum geht auf und drei Studenten in T-Shirts mit der Aufschrift „Students‘ Beer Award“ bringen gefüllte Gläser rein und stellen sie auf den Tisch. Augenblicklich verstummt das Gemurmel. Stattdessen hört man nur noch das leise Klirren der Gläser, das Klicken von Kugelschreibern und leise Trinkgeräusche. „Das Bier ist wirklich gelungen“, verkündet Prof. Dr. Thorsten Sander.

Der Professor für Sensorik entdeckte vor einigen Jahren das Hobbybrauen für sich und saß bereits in zahlreichen Wettbewerbsjurys. Doch er wollte etwas Eigenes schaffen: einen Award, der sich gezielt an Studierende richtet, die ihre Leidenschaft fürs Brauen weiterentwickeln möchten. So entstand der „Students’ Beer Award“. Mit diesem Wettbewerb schuf er eine Plattform für den akademischen Nachwuchs verschiedener Fachrichtungen.

2024 werden die besten Biere der vier Kategorien ausgezeichnet: Heller Bock, Helles Hefeweizen, New England IPA und die Kreativkategorie „Kräuter und Gewürze“, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten. „Die Einsendungen kamen aus ganz Deutschland und sogar aus Österreich“, erklärt Sander. Aus einigen Verkostungsrunden gehen klare Favoriten hervor. „Das würde ich sofort so kaufen, zehn von zehn“, lobt Sommelière Verena Ahmann, die in diesem Jahr mit Sander und drei weiteren Bierexperten und Biersommeliers zur Jury gehört. Bei anderen Kreationen gehen die Meinungen zum Teil auseinander. Die Bewertung folgt klaren Richtlinien. Neben Geschmack werden auch Optik, Geruch und Mundgefühl unter die Lupe genommen. Um den Geschmackssinn zu neutralisieren, greifen die Jurymitglieder zwischen den einzelnen Bierproben immer wieder zu Wasser, Gurken und Crackern. 

Typische Fehler wie der Geruch nach DMS (Dimethylsulfid), der an Dosenmais erinnert, werden kritisch beurteilt. „Bierbrauen ist eine Herausforderung und es kann viel schiefgehen, aber der Spaß steht immer an erster Stelle“, betont Blogger und Jurymitglied Tobias Meyknecht. 

Auch der Alkoholgehalt, der bereits vor der Verkostung gemessen wurde, spielt eine Rolle. „Wir prüfen nach einem Punktesystem, das im Rahmen eines Hochschulseminars speziell für den Award entwickelt wurde“, erklärt Sander. „Parallel dazu entstand auch das Logo des Wettbewerbs. Auf diese studentischen Leistungen sind wir natürlich sehr stolz.“ In einem Seminar bei Sander hatten Studierende ein Konzept für den Wettbewerb entwickelt.

Studierende sorgten auch für den reibungslosen Ablauf des Events. Anil Ahmet Sahin, Mathis Görny und Malte Handschuh bereiteten im Nebenraum die Biere für die Blindverkostung vor. „Es ist großartig, dass es so einen Wettbewerb an unserer Hochschule gibt und wir ein Teil davon sein dürfen“, sagt Handschuh, der plant, nächstes Mal selbst ein Bier einzureichen.

Die Siegerehrung, bei der die besten Biere in den einzelnen Kategorien ausgezeichnet werden, wird als Bottle-Share-Event Ende November 2024 stattfinden: ein Zusammenkommen in entspannter Runde. „Das ist für mich das Highlight des gesamten Wettbewerbs“, betont der Professor. „Ein schöner Ausklang, der Raum für Austausch und Miteinander bietet und bei dem man sich den einen oder anderen Tipp holen kann. Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, die gegeneinander braut, sondern als Gemeinschaft, die das gleiche Interesse hat.“

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