Mehr Anerkennung für die angewandte Ernährungsforschung

Eine aktuelle Stellungnahme von insgesamt 21 Wissenschaftler*innen bezieht sich auf ein Positionspapier der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Ernährungsforschung.

Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) verdienen auf dem Gebiet der Ernährungsforschung mehr Anerkennung und Förderung, als sie derzeit erhalten. Diese Auffassung vertreten 21 Wissenschaftler*innen in einer Stellungnahme, die in der Ausgabe vom Oktober 2024 in der Fachzeitschrift „Ernährungs Umschau“ veröffentlicht ist. „Die Stellungnahme ist ein wichtiges Signal. Sie verdeutlicht den festen Willen der HAWs, die Bedingungen für die angewandte Ernährungsforschung langfristig zu verbessern“, sagt ihr Sprecher Prof. Dr. Tobias Fischer. Der Ernährungswissenschaftler vom Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management der FH Münster hat mit Prof. Dr. Anja Markant und Prof. Dr. Guido Ritter die Aktion initiiert.

Sie und weitere Wissenschaftler*innen von HAWs beziehen sich auf das im März 2024 veröffentlichte Positionspapier der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Situation der Lebensmittel- und Ernährungsforschung. „Darin werden nachvollziehbare Empfehlungen und Forderungen ausgesprochen. Das geschieht aber vor allem aus der Perspektive von Universitäten. HAWs werden nicht angemessen berücksichtigt“, so Fischer.

Motivierte Wissenschaftler*innen an HAWs treffen auf Rahmenbedingungen, die ihnen das Forschen nicht leicht machen, wie Fischer weiter ausführt. Dazu gehört beispielsweise, dass HAW-Professor*innen 18 Semesterwochenstunden der Lehre widmen müssen. An Universitäten werden neun Semesterwochenstunden erwartet. „Zudem fehlen uns an HAWs finanzielle Mittel für einen ausreichenden Personalstamm in Forschung und Lehre“, sagt der Professor.

Die Verfasser*innen und Unterzeichner*innen fordern, auch mit Blick auf die Politik, die Situation an HAWs zu verbessern, um die Ernährungsforschung in ihrer Gesamtheit zu stärken. Sie benennen zwölf Maßnahmen, mit denen das gelingen könnte. „Dazu gehört beispielsweise eine paritätische Besetzung von Fachgremien, vereinfachte Förderung, leichtere Promotionsoptionen und schlussendlich eine zunehmende Gleichberechtigung der Hochschulformen“, erklärt Fischer.

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