Dem Geruch auf der Spur

Für ihre Projektarbeit analysiert Sarah Lambers mithilfe von Gaschromatographie Produkte eines Unternehmens. 

Der menschliche Geruchssinn ist ein sehr komplexes und faszinierendes System. Vereinfacht gesagt gelangen gasförmige Moleküle von Geruchsstoffen auf die Rezeptoren der Riechschleimhaut. Dadurch wir der Riechnerv, der Olfaktorius-Nerv, aktiviert. Dieser Reiz wird an das Gehirn weitergeleitet. Er wird analysiert und mit bereits bekannten Gerüchen verknüpft. Ein Geruch setzt sich in der Regel aus einer Vielzahl von Verbindungen zusammen. „Allerdings nehmen wir Menschen einen Geruch im Ganzen wahr“, sagt Prof. Dr. Matthias Lamping. „Wenn wir einzelne Bestandteile unterscheiden möchten, brauchen wir technische Hilfe“, sagt der Leiter des Chemielabors am Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management (OEF). Eines dieser technischen Geräte ist ein Gaschromatograph mit einem olfaktorischen Detektor.

Sarah Lambers ist derzeit immer wieder an diesem Gerät anzutreffen. Die Oecotrophologie-Studentin im Schwerpunkt Lebensmittelwirtschaft schreibt ihre Projektarbeit in Kooperation mit dem Unternehmen DP Supply, einem Produzenten von funktionellen Zutaten für die Lebensmittelindustrie. Dazu gehört etwa Milchersatzpulver, auf das sich Sarah Lambers in ihrer Analyse konzentriert. „Besonders spannend finde ich, menschliche Sinneswahrnehmungen und technische Analyseinstrumente zu kombinieren“, sagt sie. Chemieprofessor Lamping betreut die Projektarbeit an der Hochschule. Lambers‘ Ansprechpartnerin im Unternehmen ist Anna Heitling von der Qualitätssicherung. Sie möchte bei ausgewählten Proben untersuchen, welche Verbindungen hinter bestimmten Gerüchen stecken. Neben angenehmen Gerüchen können auch Fehlgerüche bei neuen Entwicklungen oder zu langer beziehungsweise falscher Lagerung durchaus entstehen.  

Die menschliche Nase ist nötig, um störende Gerüche überhaupt erst zu identifizieren. Dafür hält Lambers ihre Nase über den Detektor und notiert Eindrücke. Im Hintergrund trennt der Gaschromatograph die flüchtigen Geruchsverbindungen in ihre Bestandteile, so dass sie einzeln analysiert werden können. Durch die Kombination mit einem weiteren Detektor, dem sogenannten Massenspektrometer, wird der Geruch mit einem definierten Molekül verknüpft. In der Lehre kommt das Gerät in unterschiedlichen Gebieten zum Einsatz. „Studierende untersuchen zum Beispiel, wie viel Acrylamid in einem Kaffee enthalten ist oder ob ein Vanillearoma künstlichen oder natürlichen Ursprungs ist“, erklärt Lamping.  

Demnächst wird Sarah Lambers ihre Projektarbeit abschließen. Mit den Ergebnissen, so viel ist schon sicher, hat Heitling eine gute Basis für weitere Analysen. Auch Lambers wird um einige Erfahrungen aus einem praxisnahen Projekt reicher sein. 

 

Über den Bachelorstudiengang Oecotrophologie:

Im Bachelorstudiengang der Oecotrophologie (Ernährungs- und Haushaltswissenschaft) an der FH Münster geht es um Ernährung, Lebensmittel und Dienstleistungen. 

Einer der drei Schwerpunkte ab dem dritten Semester ist Lebensmittelwirtschaft. Dort bereiten sich die Studierenden beispielsweise auf Tätigkeiten im Qualitätsmanagement oder in der Produktentwicklung vor. Dabei profitieren sie von der Laborausstattung am Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management.

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